Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. Den 15. Julij früh Morgens mit oder Sonnen Aufgang Es hat aber unter diesen Barbarischen Völckern mit den Bißher sind wir die Zeit/ als wir vom Griechischen Klo- Das IV. Capitul. Von denen Raritäten und unterschiedenen seltzamen Din- NAch dem ich/ wie vorgedacht/ mich im rothen Meer ge- Orthen
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Den 15. Julij fruͤh Morgens mit oder Sonnen Aufgang Es hat aber unter dieſen Barbariſchen Voͤlckern mit den Bißher ſind wir die Zeit/ als wir vom Griechiſchen Klo- Das IV. Capitul. Von denen Raritaͤten und unterſchiedenen ſeltzamen Din- NAch dem ich/ wie vorgedacht/ mich im rothen Meer ge- Orthen
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Den 15. Julij fruͤh Morgens mit oder Sonnen Aufgang
haben wir uns gelagert und ein wenig geraſtet/ drauf ſind wir
wieder fort und einen ſchoͤnen ſehr weiten ebenen ſtrauchichten
und Buͤſchichten Weg gezogen/ da wir zu zweyen Brunnen
kommen/ wiewolmit truͤbem Waſſer/ allda wir unſere Cameele
getraͤncket.
Es hat aber unter dieſen Barbariſchen Voͤlckern mit den
Cameelen ein ſeltzame Arth und Gewohnheit. Wenn ſie trin-
cken ſollen/ ſo ſingen die Cameloten/ oder Knechte dabey ihre
Barbariſche Geſaͤnge/ oder Geſchreye/ ſo heßlich und abſcheu-
lich/ daß es einem in Ohren und Kopffe wehe thut/ damit ſie die
Camele deſto beſſer trincken ſollen/ gleich wie man bey uns
zu dem Ende den Pferden pfeiffet/ damit ſie deſto beſſer trin-
cken ſollen/ welches alſo dort die Camele gewohnet ſeyn und ver-
ſtehen/ gleich wie bey uns die Pferde das Pfeiffen aus Ge-
wohnheit verſtehen.
Bißher ſind wir die Zeit/ als wir vom Griechiſchen Klo-
ſter außgezogen/ ziemlich fortgereiſet/ welches auf unſerer hin-
ein Reiſe nicht geſchehen war/ wiewol uns auch vielmahl die
Noth und Gefahr wegen der Unſicherheit der rauberiſchen
Mohren fortriebe.
Das IV. Capitul.
Von denen Raritaͤten und unterſchiedenen ſeltzamen Din-
gen deß rothen Meeres und der Mumia.
NAch dem ich/ wie vorgedacht/ mich im rothen Meer ge-
waſchen/ habe ich mit Verwunderung geſehen/ wie daſ-
ſelbe allerhand Dinge außgeworffen/ wie denn ſeine
Arth ohne unterlaß alſo ſeyn ſoll/ wie ander Reiſende und Ein-
heimiſche ſelbiger Lande wiſſen und berichten. Unter andern a-
ber wirfft er auch groſſe Meerſchnecken aus faſt einer halben
Elen lang und ſehr weit/ ſo unten Spitz zu gehen und an vielen
Orthen
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