Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. und eine Höhle dabey/ in welcher vor alten Zeiten der alte Onu-phrius gewohnet und gar ein strenges Leben geführet/ auch all- da gestorben ist. Weiter sind wir kommen in ein kleines Klösterlein/ zun Gegen über zur rechten Handwerts war das Kloster Das Kloster S. David hat zween Kirchlein/ eins S. An- Es soll vor sehr langen Jahren einsmals ein alter Grie- Jn diesem Kloster wohnte nur ein einiger Münch/ mas- sen E e 3
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. und eine Hoͤhle dabey/ in welcher vor alten Zeiten der alte Onu-phrius gewohnet und gar ein ſtrenges Leben gefuͤhret/ auch all- da geſtorben iſt. Weiter ſind wir kommen in ein kleines Kloͤſterlein/ zun Gegen uͤber zur rechten Handwerts war das Kloſter Das Kloſter S. David hat zween Kirchlein/ eins S. An- Es ſoll vor ſehr langen Jahren einsmals ein alter Grie- Jn dieſem Kloſter wohnte nur ein einiger Muͤnch/ maſ- ſen E e 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0225" n="219"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.</hi></fw><lb/> und eine Hoͤhle dabey/ in welcher vor alten Zeiten der alte <hi rendition="#aq">Onu-<lb/> phrius</hi> gewohnet und gar ein ſtrenges Leben gefuͤhret/ auch all-<lb/> da geſtorben iſt.</p><lb/> <p>Weiter ſind wir kommen in ein kleines Kloͤſterlein/ zun<lb/> Apoſteln genannt/ worinnen Griechen wohneten/ und dabey<lb/> gar ein luſtiger Garten zu ſehen war.</p><lb/> <p>Gegen uͤber zur rechten Handwerts war das Kloſter<lb/> S. David/ allda auch gar ein groſſer luſtiger Garten von<lb/> Mandeln/ Granaten/ und andern frembden Baͤumen und Ge-<lb/> waͤchſen und Fruͤchten/ wiewol dißmal noch nichts reiff war.<lb/> Auch ſind ums gantze Kloſter herum lauter ſchoͤne luſtige<lb/> Gaͤrtlein und einer noch auſſerhalb/ welcher groß und einen<lb/> herrlichen friſchen Brunnen hat.</p><lb/> <p>Das Kloſter S. David hat zween Kirchlein/ eins <hi rendition="#aq">S. An-<lb/> tonii,</hi> ſo ſehr finſter und das ander <hi rendition="#aq">S. Maria</hi> und wo man hinein<lb/> gehet ins Kloſter/ ſeynd alte eiſerne Thuͤren/ welchem Kloſter<lb/> Jaͤhrlich 500. Spaniſche Real von <hi rendition="#aq">Mesſina,</hi> einer Stadt in der<lb/> Jnſul und Koͤnigreich <hi rendition="#aq">Sicilia,</hi> wie auch 900. vor die um Jeruſa-<lb/> lem herum wohnende Griechiſche Muͤnche/ mit Bewilligung<lb/> deß Pabſts ausgezahlet und gereichet werden und koͤm̃t das<lb/> erſte Geſtiffte der 500. Spaniſcher Realen her von der Capelle<lb/> oben auf dem Berge Sinai.</p><lb/> <p>Es ſoll vor ſehr langen Jahren einsmals ein alter Grie-<lb/> chiſcher Muͤnch von einẽ Engel nach Rom in deß Papſts Kirche<lb/> gebracht worden ſeyn. Als ihn der Papſt geſehen/ nicht aber ge-<lb/> wuſt wo er her kommen/ biß er eines Schluͤſſels bey ihm an-<lb/> ſichtig worden/ worauf geſchrieben geweſen: Aus und vom<lb/> Berge Sinai/ hats der Papſt gar fuͤr eine ſonderbare Schi-<lb/> ckung Gottes gehalten/ ſich hoͤchlich druͤber verwundert und<lb/> diß Geſtiffte dahin zu gedachter Capelle gemachet.</p><lb/> <p>Jn dieſem Kloſter wohnte nur ein einiger Muͤnch/ maſ-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ſen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [219/0225]
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
und eine Hoͤhle dabey/ in welcher vor alten Zeiten der alte Onu-
phrius gewohnet und gar ein ſtrenges Leben gefuͤhret/ auch all-
da geſtorben iſt.
Weiter ſind wir kommen in ein kleines Kloͤſterlein/ zun
Apoſteln genannt/ worinnen Griechen wohneten/ und dabey
gar ein luſtiger Garten zu ſehen war.
Gegen uͤber zur rechten Handwerts war das Kloſter
S. David/ allda auch gar ein groſſer luſtiger Garten von
Mandeln/ Granaten/ und andern frembden Baͤumen und Ge-
waͤchſen und Fruͤchten/ wiewol dißmal noch nichts reiff war.
Auch ſind ums gantze Kloſter herum lauter ſchoͤne luſtige
Gaͤrtlein und einer noch auſſerhalb/ welcher groß und einen
herrlichen friſchen Brunnen hat.
Das Kloſter S. David hat zween Kirchlein/ eins S. An-
tonii, ſo ſehr finſter und das ander S. Maria und wo man hinein
gehet ins Kloſter/ ſeynd alte eiſerne Thuͤren/ welchem Kloſter
Jaͤhrlich 500. Spaniſche Real von Mesſina, einer Stadt in der
Jnſul und Koͤnigreich Sicilia, wie auch 900. vor die um Jeruſa-
lem herum wohnende Griechiſche Muͤnche/ mit Bewilligung
deß Pabſts ausgezahlet und gereichet werden und koͤm̃t das
erſte Geſtiffte der 500. Spaniſcher Realen her von der Capelle
oben auf dem Berge Sinai.
Es ſoll vor ſehr langen Jahren einsmals ein alter Grie-
chiſcher Muͤnch von einẽ Engel nach Rom in deß Papſts Kirche
gebracht worden ſeyn. Als ihn der Papſt geſehen/ nicht aber ge-
wuſt wo er her kommen/ biß er eines Schluͤſſels bey ihm an-
ſichtig worden/ worauf geſchrieben geweſen: Aus und vom
Berge Sinai/ hats der Papſt gar fuͤr eine ſonderbare Schi-
ckung Gottes gehalten/ ſich hoͤchlich druͤber verwundert und
diß Geſtiffte dahin zu gedachter Capelle gemachet.
Jn dieſem Kloſter wohnte nur ein einiger Muͤnch/ maſ-
ſen
E e 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |