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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
grossen Hitze abbacken/ und ein wenig rasten/ bald wieder auf-
backen und sonderlich den Abend/ die Nacht und den Morgen
mit nehmen: und warde mir flugs die erste Tagreise/ als ich
unter einem gemachten Zeltlein mit zweyen Griechischen Mün-
chen ein wenig speisete/ von einem Mohr ein grosse steinerne
Egyptische Flasche mit Weine gestohlen und lieff der Dieb da-
mit wieder in die Stadt Babylon hinein/ allwo ich ihn wol un-
gefunden müste lassen.

Den 26. Junij sind wir früh mit der Sonnen Aufgang
wieder aufgebrochen und auf den Mittag haben wir abermals
in der Sand-Wüsten die Camel abgeladen und habe ich unter
meinem Zeltlein in sehr heissen Sande mein Mittags-Mahl
verzehret/ welches war Bißkotten/ eingemachte Oliven und ein
Trunck Weins und damit war mein Vorrath vollends hin
und muste ich die grosse heisse Wüsten hindurch vielmahl greu-
lichen Durst leiden/ wolte ich das stinckende triebe Wasser/
worzu wir offtmals räumen musten/ nicht in mich schlagen/
wiewol ich doch ohne deß aus höchster Noth manchen Tag ü-
ber in die sechs/ oder acht Kannen getruncken/ es mögte gesund
oder schädlich seyn/ sintemahl Durst sehr wehe thut.

Nach ohngefähr anderthalber Stunde sind wir wieder
fortgereiset/ haben lustig und schön Wetter gehabt und sind
wir gar nahe zur rechten Hand an dem Orthe vor bey gereiset/
allwo Alexander M. 400. Elen tieff nach Wasser graben lassen
und keines sinden können/ welche Grufft anietzo meist mit San-
de durch den Wind wieder zugewehet worden. Auf dieser
rechten Seite auch haben wir ziemlich Stein-Gebürge
gehabt.

Abends eine Stunde nach der Sonnen Untergang sind
wir wieder zur Carovan welche etwas voran gegangen war/
kommen/ gleich da mir uns im heissen Sande lagern wollen/

und

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
groſſen Hitze abbacken/ und ein wenig raſten/ bald wieder auf-
backen und ſonderlich den Abend/ die Nacht und den Morgen
mit nehmen: und warde mir flugs die erſte Tagreiſe/ als ich
unter einem gemachten Zeltlein mit zweyen Griechiſchen Muͤn-
chen ein wenig ſpeiſete/ von einem Mohr ein groſſe ſteinerne
Egyptiſche Flaſche mit Weine geſtohlen und lieff der Dieb da-
mit wieder in die Stadt Babylon hinein/ allwo ich ihn wol un-
gefunden muͤſte laſſen.

Den 26. Junij ſind wir fruͤh mit der Sonnen Aufgang
wieder aufgebrochen und auf den Mittag haben wir abermals
in der Sand-Wuͤſten die Camel abgeladen und habe ich unter
meinem Zeltlein in ſehr heiſſen Sande mein Mittags-Mahl
verzehret/ welches war Bißkotten/ eingemachte Oliven und ein
Trunck Weins und damit war mein Vorrath vollends hin
und muſte ich die groſſe heiſſe Wuͤſten hindurch vielmahl greu-
lichen Durſt leiden/ wolte ich das ſtinckende triebe Waſſer/
worzu wir offtmals raͤumen muſten/ nicht in mich ſchlagen/
wiewol ich doch ohne deß aus hoͤchſter Noth manchen Tag uͤ-
ber in die ſechs/ oder acht Kannen getruncken/ es moͤgte geſund
oder ſchaͤdlich ſeyn/ ſintemahl Durſt ſehr wehe thut.

Nach ohngefaͤhr anderthalber Stunde ſind wir wieder
fortgereiſet/ haben luſtig und ſchoͤn Wetter gehabt und ſind
wir gar nahe zur rechten Hand an dem Orthe vor bey gereiſet/
allwo Alexander M. 400. Elen tieff nach Waſſer graben laſſen
und keines ſindẽ koͤnnen/ welche Grufft anietzo meiſt mit San-
de durch den Wind wieder zugewehet worden. Auf dieſer
rechten Seite auch haben wir ziemlich Stein-Gebuͤrge
gehabt.

Abends eine Stunde nach der Sonnen Untergang ſind
wir wieder zur Carovan welche etwas voran gegangen war/
kommen/ gleich da mir uns im heiſſen Sande lagern wollen/

und
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[176/0182] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. groſſen Hitze abbacken/ und ein wenig raſten/ bald wieder auf- backen und ſonderlich den Abend/ die Nacht und den Morgen mit nehmen: und warde mir flugs die erſte Tagreiſe/ als ich unter einem gemachten Zeltlein mit zweyen Griechiſchen Muͤn- chen ein wenig ſpeiſete/ von einem Mohr ein groſſe ſteinerne Egyptiſche Flaſche mit Weine geſtohlen und lieff der Dieb da- mit wieder in die Stadt Babylon hinein/ allwo ich ihn wol un- gefunden muͤſte laſſen. Den 26. Junij ſind wir fruͤh mit der Sonnen Aufgang wieder aufgebrochen und auf den Mittag haben wir abermals in der Sand-Wuͤſten die Camel abgeladen und habe ich unter meinem Zeltlein in ſehr heiſſen Sande mein Mittags-Mahl verzehret/ welches war Bißkotten/ eingemachte Oliven und ein Trunck Weins und damit war mein Vorrath vollends hin und muſte ich die groſſe heiſſe Wuͤſten hindurch vielmahl greu- lichen Durſt leiden/ wolte ich das ſtinckende triebe Waſſer/ worzu wir offtmals raͤumen muſten/ nicht in mich ſchlagen/ wiewol ich doch ohne deß aus hoͤchſter Noth manchen Tag uͤ- ber in die ſechs/ oder acht Kannen getruncken/ es moͤgte geſund oder ſchaͤdlich ſeyn/ ſintemahl Durſt ſehr wehe thut. Nach ohngefaͤhr anderthalber Stunde ſind wir wieder fortgereiſet/ haben luſtig und ſchoͤn Wetter gehabt und ſind wir gar nahe zur rechten Hand an dem Orthe vor bey gereiſet/ allwo Alexander M. 400. Elen tieff nach Waſſer graben laſſen und keines ſindẽ koͤnnen/ welche Grufft anietzo meiſt mit San- de durch den Wind wieder zugewehet worden. Auf dieſer rechten Seite auch haben wir ziemlich Stein-Gebuͤrge gehabt. Abends eine Stunde nach der Sonnen Untergang ſind wir wieder zur Carovan welche etwas voran gegangen war/ kommen/ gleich da mir uns im heiſſen Sande lagern wollen/ und

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/182>, abgerufen am 26.11.2024.