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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.

Diesen Abend ist ein junger Päpstischer Pfaffe zu uns
aufs Schiff kommen und hat uns frische Fische zuverkauffen
bracht/ die er uns auch verzehren helffen und haben wir aller-
hand lustige Gespräche und Kurtzweil mit ihm gehabt.

Der Wein hat an dem Orth das Jahr hindurch man-
chen harten Stand/ sintemal der Wind Borio, wenn sich dersel-
be erhebt/ ihn in Grund verderbet.

Entzwischen wir aber/ wie ietzt gedacht/ allda auf Ancker
gelegen/ sind noch mehr Schiffe zu uns kommen/ daß wir fast
eine ziemliche Armada zusammen bracht. Venedig ligt von
hier 200. Jtaliänische Meilen und hatten wir noch von Ale-
xandria
in Egypten 1600. Jtaliänischen Meilen zu Teutschen
Meilen gerechnet fünff hundert und drey und dreyssig und ein
Vierthel drey Meilen Jtal. wie zur See Gebrauch/ vor eine
Teutsche.

Den 29. Aprill war es regenhafftig: den 30. sind wir
mit gutem Winde fortgangen und hatten wir denselben im
Hintertheil deß Schiffs/ wiewol nicht sonderlich starck.

Zwischen Parmuida und Melada haben wir in der Nähe
keine andere Stadt/ als Zara, so unten am Meer gelegen/ ge-
habt/ welcher wir diesen Abend zur lincken Hand vorbey
passiret.

Der 1. Maij st. n. ließ sich früh Morgens mit starckem
Donner und starckem Regenwetter an und hatten wir nach
Mittage fast keinen Wind/ biß wir gegen Abend die Jnsul
Lisna zur lincken Handwerts vorbey passiret.

Den 2. Maij liessen wir vor Mittage zur lincken Hand die
Jnsul Liesna, den Venetianern zuständig/ welche Jnsul ziem-
lich groß ist und hat ein Closter drauff/ dem wir nahe vorbey
müssen/ von welcher Jnsul die Stadt Spaladra 25. Jtal. oder
acht und ein Vierthel Teutsche Meilen gelegen.

Von
P
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Dieſen Abend iſt ein junger Paͤpſtiſcher Pfaffe zu uns
aufs Schiff kommen und hat uns friſche Fiſche zuverkauffen
bracht/ die er uns auch verzehren helffen und haben wir aller-
hand luſtige Geſpraͤche und Kurtzweil mit ihm gehabt.

Der Wein hat an dem Orth das Jahr hindurch man-
chen harten Stand/ ſintemal der Wind Borio, wenn ſich derſel-
be erhebt/ ihn in Grund verderbet.

Entzwiſchen wir aber/ wie ietzt gedacht/ allda auf Ancker
gelegen/ ſind noch mehr Schiffe zu uns kommen/ daß wir faſt
eine ziemliche Armada zuſammen bracht. Venedig ligt von
hier 200. Jtaliaͤniſche Meilen und hatten wir noch von Ale-
xandria
in Egypten 1600. Jtaliaͤniſchen Meilen zu Teutſchen
Meilen gerechnet fuͤnff hundert und drey und dreyſſig und ein
Vierthel drey Meilen Jtal. wie zur See Gebrauch/ vor eine
Teutſche.

Den 29. Aprill war es regenhafftig: den 30. ſind wir
mit gutem Winde fortgangen und hatten wir denſelben im
Hintertheil deß Schiffs/ wiewol nicht ſonderlich ſtarck.

Zwiſchen Parmuida und Melada haben wir in der Naͤhe
keine andere Stadt/ als Zara, ſo unten am Meer gelegen/ ge-
habt/ welcher wir dieſen Abend zur lincken Hand vorbey
pasſiret.

Der 1. Maij ſt. n. ließ ſich fruͤh Morgens mit ſtarckem
Donner und ſtarckem Regenwetter an und hatten wir nach
Mittage faſt keinen Wind/ biß wir gegen Abend die Jnſul
Liſna zur lincken Handwerts vorbey pasſiret.

Den 2. Maij lieſſen wir vor Mittage zur lincken Hand die
Jnſul Lieſna, den Venetianern zuſtaͤndig/ welche Jnſul ziem-
lich groß iſt und hat ein Cloſter drauff/ dem wir nahe vorbey
muͤſſen/ von welcher Jnſul die Stadt Spaladra 25. Jtal. oder
acht und ein Vierthel Teutſche Meilen gelegen.

Von
P
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[111/0117] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Dieſen Abend iſt ein junger Paͤpſtiſcher Pfaffe zu uns aufs Schiff kommen und hat uns friſche Fiſche zuverkauffen bracht/ die er uns auch verzehren helffen und haben wir aller- hand luſtige Geſpraͤche und Kurtzweil mit ihm gehabt. Der Wein hat an dem Orth das Jahr hindurch man- chen harten Stand/ ſintemal der Wind Borio, wenn ſich derſel- be erhebt/ ihn in Grund verderbet. Entzwiſchen wir aber/ wie ietzt gedacht/ allda auf Ancker gelegen/ ſind noch mehr Schiffe zu uns kommen/ daß wir faſt eine ziemliche Armada zuſammen bracht. Venedig ligt von hier 200. Jtaliaͤniſche Meilen und hatten wir noch von Ale- xandria in Egypten 1600. Jtaliaͤniſchen Meilen zu Teutſchen Meilen gerechnet fuͤnff hundert und drey und dreyſſig und ein Vierthel drey Meilen Jtal. wie zur See Gebrauch/ vor eine Teutſche. Den 29. Aprill war es regenhafftig: den 30. ſind wir mit gutem Winde fortgangen und hatten wir denſelben im Hintertheil deß Schiffs/ wiewol nicht ſonderlich ſtarck. Zwiſchen Parmuida und Melada haben wir in der Naͤhe keine andere Stadt/ als Zara, ſo unten am Meer gelegen/ ge- habt/ welcher wir dieſen Abend zur lincken Hand vorbey pasſiret. Der 1. Maij ſt. n. ließ ſich fruͤh Morgens mit ſtarckem Donner und ſtarckem Regenwetter an und hatten wir nach Mittage faſt keinen Wind/ biß wir gegen Abend die Jnſul Liſna zur lincken Handwerts vorbey pasſiret. Den 2. Maij lieſſen wir vor Mittage zur lincken Hand die Jnſul Lieſna, den Venetianern zuſtaͤndig/ welche Jnſul ziem- lich groß iſt und hat ein Cloſter drauff/ dem wir nahe vorbey muͤſſen/ von welcher Jnſul die Stadt Spaladra 25. Jtal. oder acht und ein Vierthel Teutſche Meilen gelegen. Von P

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/117>, abgerufen am 24.11.2024.