Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. kommen/ allwo ein Nonnen-Kloster S. Dominici, ausser demDorffe bey einem Berge/ worauff ein Schloß gelegen dem Herrn Stübig gehörig/ sind wir zu kommen auf einen Marck/ die Meut genannt und ist auf einer Höhe gelegen/ dabey unten die Traga hinfleußt/ so wir zur lincken Hand gehabt. Nicht weit von diesem Marckt liegt eine Kirche/ worbey Das VI. Capitul. Von meiner Reise durch Kärndten. VNweit/ ja gar nahe von dem Orth/ da sich Steuermarck Allhier gibts mehr Weinwachs/ als in der Steuermarck Und weil gleich dieser 16. Martij war der Palmen-Son- mit
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. kommen/ allwo ein Nonnen-Kloſter S. Dominici, auſſer demDorffe bey einem Berge/ worauff ein Schloß gelegen dem Herrn Stuͤbig gehoͤrig/ ſind wir zu kommen auf einen Marck/ die Meut genannt und iſt auf einer Hoͤhe gelegen/ dabey unten die Traga hinfleußt/ ſo wir zur lincken Hand gehabt. Nicht weit von dieſem Marckt liegt eine Kirche/ worbey Das VI. Capitul. Von meiner Reiſe durch Kaͤrndten. VNweit/ ja gar nahe von dem Orth/ da ſich Steuermarck Allhier gibts mehr Weinwachs/ als in der Steuermarck Und weil gleich dieſer 16. Martij war der Palmen-Son- mit
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
kommen/ allwo ein Nonnen-Kloſter S. Dominici, auſſer dem
Dorffe bey einem Berge/ worauff ein Schloß gelegen dem
Herrn Stuͤbig gehoͤrig/ ſind wir zu kommen auf einen Marck/
die Meut genannt und iſt auf einer Hoͤhe gelegen/ dabey unten
die Traga hinfleußt/ ſo wir zur lincken Hand gehabt.
Nicht weit von dieſem Marckt liegt eine Kirche/ worbey
ein Baͤchlein/ da ſcheidet ſich Steuermarck und Kaͤrndten/ deſ-
ſen wir nun hier nechſt gedencken wollen/ wie ichs auf meiner
Reiſe befunden habe.
Das VI. Capitul.
Von meiner Reiſe durch Kaͤrndten.
VNweit/ ja gar nahe von dem Orth/ da ſich Steuermarck
und Kaͤrndten ſcheiden/ iſt die Clauſe/ ſo geſperret werden
kan daß weder Wagen noch Pferd hindurch
kan. Auf der lincken Hand iſt die Traga gar nahe am
Paß: Zur Rechten ſehr hoch Gebuͤrge. Auf den Mittag ſind
wir auf Trageberg kommen/ welches iſt ein verſchloſſener
Marckt mit einem Schloſſe/ ſo auf einem Berge liegt und den
Prælaten von S. Paul gehoͤret und wird biß hieher gerechnet
auf dritthalbe Meile/ da wir dieſen gantzen Tag in lauter ho-
hem Gebuͤrge/ welches voller Schnee gelegen und noch den
gantzen Morgen darzu geſchneyet/ reiſſen muͤſſen.
Allhier gibts mehr Weinwachs/ als in der Steuermarck
und gilt ein Vierthel/ welches ſo viel/ als 2. gute Meißniſche
Kannen guter Wein zu Tragberg mehr nicht/ als 6. Teutſche
Groſchen.
Und weil gleich dieſer 16. Martij war der Palmen-Son-
tag/ ſo brachte das Volck hauffenweiſe groſſe lange Buͤnd
außgeſchlagene Waſſerweiden auß den Doͤrffern uͤber Feld
daher getragen zu denen Kirchen um dieſelbe weihen zu laſſen/
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