Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Das V. Capitel. Leipzig. Jn dem Pauliner-Collegio dieser Stadt findet man zuerst eine rare Palm- [Spaltenumbruch]
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Clyster Tabacalis 5 Subligacula pro herniis retinendis pro Viris 9 9 pro Juvene 6 6 pro Infante 4 plicabilia 12 12 Fl. St. Instrument. ad urinae incont. praecav. & sanand. 2 Vitrum ad valvulas planetarum 14 Omnis denique generis instrumenta ad resti- tuenda male formatos pedes, dorfum, spi- nam, collum. Das V. Capitel. Leipzig. Jn dem Pauliner-Collegio dieſer Stadt findet man zuerſt eine rare Palm- [Spaltenumbruch]
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Clyſter Tabacalis 5 Subligacula pro herniis retinendis pro Viris 9 9 pro Juvene 6 6 pro Infante 4 plicabilia 12 12 Fl. St. Inſtrument. ad urinæ incont. præcav. & ſanand. 2 Vitrum ad valvulas planetarum 14 Omnis denique generis inſtrumenta ad reſti- tuenda male formatos pedes, dorfum, ſpi- nam, collum. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0091" n="63"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel.</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Leipzig.</hi> </head><lb/> <p>Jn dem <hi rendition="#aq">Pauliner-Collegio</hi> dieſer Stadt findet man zuerſt eine rare<lb/> und wohlverſehene <hi rendition="#aq">Bibliothec,</hi> ſamt dem zierlich und wohlgebaueten <hi rendition="#aq">Thea-<lb/> tro Anatomico:</hi> Nicht weniger die ſchoͤne Raths-<hi rendition="#aq">Bibliothec. Literati</hi><lb/> finden an dieſem beruͤhmten Orte mehr denn eine Gelegenheit, in <hi rendition="#aq">Converſa-<lb/> tion</hi> mit ſo vielen weit und breit bekandten gelehrten Leuten ihrer <hi rendition="#aq">Curioſitæt</hi><lb/> zu <hi rendition="#aq">ſatisfaci</hi>ren. Die Lorentziſche Kunſt-Kammer und der Boſiſche Gar-<lb/> ten hat vor langer Zeit denen Liebhabern allerley auslaͤndiſche rare Sachen<lb/> mit Vergnuͤgen vorgezeiget. Nicht weniger war des beruͤhmten <hi rendition="#aq">Medici</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Botanici <hi rendition="#i">Rivini</hi></hi> geſammletes <hi rendition="#aq">curiöſ</hi>es Naturalien-Cabinet vor einiger<lb/> Zeit beruͤhmt: Das vortreffliche Muͤntz-<hi rendition="#aq">Cabinet</hi> auf der Raths-<hi rendition="#aq">Biblio-<lb/> thec,</hi> welches vornemlich aus den <hi rendition="#aq">Cabinett</hi>en <hi rendition="#fr">Heinrich Meyers</hi> und <hi rendition="#fr">Chri-<lb/> ſtoph Daniel Findekellers</hi> beſtehet, nachher aber durch eine fleißige <hi rendition="#aq">Col-<lb/> ligi</hi>rung um ein groſſes noch dazu vermehret worden, wird von allen, die ſol-<lb/> ches beſehen haben, hoͤchlich geruͤhmt. Der alten Griechiſchen und Lateini-<lb/> ſchen ſind allein 5000. und darunter der goldenen 140. die ſonderlich zwey<lb/> ſchoͤne <hi rendition="#aq">Philippos</hi> mit <hi rendition="#aq">Bigis</hi> auf der andern Seite, und einen <hi rendition="#aq">Jul. Cæſarem</hi><lb/> mit deſſen Haupte, nebſt den Worten: <hi rendition="#aq">JULIUS CAES. DICT. PERPE-<lb/> TUO,</hi> und dem <hi rendition="#aq">Apolline</hi> auf der andern Seite mit der Leyer, der an einen<lb/> Pfeiler ſitzt, an den er Schild, Helm und Waffen gelehnet, nebſt einer Blu-<lb/> me, aufweiſen; ingleichen eine ſehr rare Muͤntze der <hi rendition="#aq">Antoniæ, Druſi Ger-<lb/> manici</hi> Gemahlin, da um ihr Haupt <hi rendition="#aq">ANTONIA AUGUSTA,</hi> und auf<lb/> der andern Seite um zwey durch einen Krantz verbundene Fackeln <hi rendition="#aq">SACER-<lb/> DOS DIVI AUGUSTI</hi> ſtehet. Den <hi rendition="#aq">Macrinum</hi> mit ſeinem <hi rendition="#aq">Diadu-<lb/> meniano</hi> auf einer Muͤntze; 2. <hi rendition="#aq">Poſtumos,</hi> davon der eine um den Kopff<lb/> die Worte: <hi rendition="#aq">POSTUMUS DIVI AUG.</hi> und auf der <hi rendition="#aq">Averſa</hi> einen Tem-<lb/> pel, in deſſen Mitte erſt nach der Zeit die <hi rendition="#aq">Victoria,</hi> oder eine andere Goͤttin<lb/> tieff eingedruckt worden, nebſt den Buchſtaben <hi rendition="#aq">P M TRP VI COS III PP</hi><lb/> darzeiget; der andre aber der <hi rendition="#aq">Poſtumorum,</hi> des Vaters und Sohns <hi rendition="#aq">capi-<lb/> ta jugata,</hi> mit der Uberſchrifft: <hi rendition="#aq">POSTUMUS PIUS FELIX AUG.</hi> und<lb/> auf der <hi rendition="#aq">Averſa</hi> zwey Weibesbilder vorſtellet, die eine gefluͤgelt mit einem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Palm-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_8_2" prev="#seg2pn_8_1" place="foot" n="(g)"><cb/><list><item><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Fl. St.</hi></hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Clyſter Tabacalis</hi><hi rendition="#et">5</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Subligacula pro herniis retinendis</hi><lb/><list><item><hi rendition="#aq">pro Viris</hi><hi rendition="#et">9 9</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">pro Juvene</hi><hi rendition="#et">6 6</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">pro Infante</hi><hi rendition="#et">4</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">plicabilia</hi><hi rendition="#et">12 12</hi></item></list></item></list><lb/><cb/><list><item><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Fl. St.</hi></hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Inſtrument. ad urinæ incont. præcav.<lb/> & ſanand.</hi><hi rendition="#et">2</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Vitrum ad valvulas planetarum</hi><hi rendition="#et">14</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Omnis denique generis inſtrumenta ad reſti-<lb/> tuenda male formatos pedes, dorfum, ſpi-<lb/> nam, collum.</hi></item></list></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0091]
Das V. Capitel.
Leipzig.
Jn dem Pauliner-Collegio dieſer Stadt findet man zuerſt eine rare
und wohlverſehene Bibliothec, ſamt dem zierlich und wohlgebaueten Thea-
tro Anatomico: Nicht weniger die ſchoͤne Raths-Bibliothec. Literati
finden an dieſem beruͤhmten Orte mehr denn eine Gelegenheit, in Converſa-
tion mit ſo vielen weit und breit bekandten gelehrten Leuten ihrer Curioſitæt
zu ſatisfaciren. Die Lorentziſche Kunſt-Kammer und der Boſiſche Gar-
ten hat vor langer Zeit denen Liebhabern allerley auslaͤndiſche rare Sachen
mit Vergnuͤgen vorgezeiget. Nicht weniger war des beruͤhmten Medici
und Botanici Rivini geſammletes curiöſes Naturalien-Cabinet vor einiger
Zeit beruͤhmt: Das vortreffliche Muͤntz-Cabinet auf der Raths-Biblio-
thec, welches vornemlich aus den Cabinetten Heinrich Meyers und Chri-
ſtoph Daniel Findekellers beſtehet, nachher aber durch eine fleißige Col-
ligirung um ein groſſes noch dazu vermehret worden, wird von allen, die ſol-
ches beſehen haben, hoͤchlich geruͤhmt. Der alten Griechiſchen und Lateini-
ſchen ſind allein 5000. und darunter der goldenen 140. die ſonderlich zwey
ſchoͤne Philippos mit Bigis auf der andern Seite, und einen Jul. Cæſarem
mit deſſen Haupte, nebſt den Worten: JULIUS CAES. DICT. PERPE-
TUO, und dem Apolline auf der andern Seite mit der Leyer, der an einen
Pfeiler ſitzt, an den er Schild, Helm und Waffen gelehnet, nebſt einer Blu-
me, aufweiſen; ingleichen eine ſehr rare Muͤntze der Antoniæ, Druſi Ger-
manici Gemahlin, da um ihr Haupt ANTONIA AUGUSTA, und auf
der andern Seite um zwey durch einen Krantz verbundene Fackeln SACER-
DOS DIVI AUGUSTI ſtehet. Den Macrinum mit ſeinem Diadu-
meniano auf einer Muͤntze; 2. Poſtumos, davon der eine um den Kopff
die Worte: POSTUMUS DIVI AUG. und auf der Averſa einen Tem-
pel, in deſſen Mitte erſt nach der Zeit die Victoria, oder eine andere Goͤttin
tieff eingedruckt worden, nebſt den Buchſtaben P M TRP VI COS III PP
darzeiget; der andre aber der Poſtumorum, des Vaters und Sohns capi-
ta jugata, mit der Uberſchrifft: POSTUMUS PIUS FELIX AUG. und
auf der Averſa zwey Weibesbilder vorſtellet, die eine gefluͤgelt mit einem
Palm-
(g)
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Fl. St.
Clyſter Tabacalis 5
Subligacula pro herniis retinendis
pro Viris 9 9
pro Juvene 6 6
pro Infante 4
plicabilia 12 12
Fl. St.
Inſtrument. ad urinæ incont. præcav.
& ſanand. 2
Vitrum ad valvulas planetarum 14
Omnis denique generis inſtrumenta ad reſti-
tuenda male formatos pedes, dorfum, ſpi-
nam, collum.
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Zitationshilfe: | Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/91>, abgerufen am 16.02.2025. |