Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Das V. Capitel. G. Gent. JN dieser Republique siehet man eine schöne Bibliothec. (u) Genua. Allhier sind die Palläste unterschiedlicher grosser Herren besehens- Giessen. Jn dieser Stadt findet man eine uralte Bibliothec; und in dem Col- Gottorff. Hieselbst ist das Fürstl. Schloß herrlich gebauet, und in demselben die Gotha. Hat eine schöne Bibliothec und vortreffliches Müntz-Cabinet, wel- Grätz. (u) Jn dem Bischofs-Hofe sind 6. Zimmer oben an einander, voller Schildereyen, und 3. unten. Der damalige Bischof wandte viel auf Gemählde, Blumen, und andre solche Sachen, sagt Monconnys p. 571. (x) Diese Kunst-Kammer ist von Jhro Czaar. Maj. Petro ziemlich ausgeleeret, zu- gleich auch der Globus nach Petersburg geführet worden, von dem ich sonst etwas beygebracht in Annal. Phys. Med. M. Jul. 1717. Class. IV. Art. 8. Woher diese Gottor- pische Kunst-Kammer ihren Ursprung genommen, beschreibet Olearius in der Got- torpisch. Kunst-Kamm. edit, Sleswig 1674. in 4. und aus selbiger der Hr. A. un- ten im Andern Theil. (y) Von Gotha schrieb ein gelehrter Freund d. d. 17. Sept. Die verlangte Catalogos von hiesigen Kunst-Kammern, wie gern ich auch wolte, kan p. t. nicht procuriren, indem F 2
Das V. Capitel. G. Gent. JN dieſer Republique ſiehet man eine ſchoͤne Bibliothec. (u) Genua. Allhier ſind die Pallaͤſte unterſchiedlicher groſſer Herren beſehens- Gieſſen. Jn dieſer Stadt findet man eine uralte Bibliothec; und in dem Col- Gottorff. Hieſelbſt iſt das Fuͤrſtl. Schloß herrlich gebauet, und in demſelben die Gotha. Hat eine ſchoͤne Bibliothec und vortreffliches Muͤntz-Cabinet, wel- Graͤtz. (u) Jn dem Biſchofs-Hofe ſind 6. Zimmer oben an einander, voller Schildereyen, und 3. unten. Der damalige Biſchof wandte viel auf Gemaͤhlde, Blumen, und andre ſolche Sachen, ſagt Monconnys p. 571. (x) Dieſe Kunſt-Kammer iſt von Jhro Czaar. Maj. Petro ziemlich ausgeleeret, zu- gleich auch der Globus nach Petersburg gefuͤhret worden, von dem ich ſonſt etwas beygebracht in Annal. Phyſ. Med. M. Jul. 1717. Claſſ. IV. Art. 8. Woher dieſe Gottor- piſche Kunſt-Kammer ihren Urſprung genommen, beſchreibet Olearius in der Got- torpiſch. Kunſt-Kamm. edit, Sleswig 1674. in 4. und aus ſelbiger der Hr. A. un- ten im Andern Theil. (y) Von Gotha ſchrieb ein gelehrter Freund d. d. 17. Sept. Die verlangte Catalogos von hieſigen Kunſt-Kammern, wie gern ich auch wolte, kan p. t. nicht procuriren, indem F 2
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Das V. Capitel.
G.
Gent.
JN dieſer Republique ſiehet man eine ſchoͤne Bibliothec. (u)
Genua.
Allhier ſind die Pallaͤſte unterſchiedlicher groſſer Herren beſehens-
wuͤrdig. Der Dom-Herr Ferro beſitzet eine Raritaͤten-Kammer, welche
den Fremden zu beſehen erlaubet iſt.
Gieſſen.
Jn dieſer Stadt findet man eine uralte Bibliothec; und in dem Col-
legio ſind die geweſenen Herren Profeſſores insgeſamt abgemahlet zu ſehen.
Die Raritaͤten des Schloſſes und im Zeughauſe bleiben unvergeſſen.
Gottorff.
Hieſelbſt iſt das Fuͤrſtl. Schloß herrlich gebauet, und in demſelben die
vortreffliche Bibliothec und Kunſt-Kammer mit Vergnuͤgen zu ſehen. Der
ſchoͤne Garten hinter demſelben, wie auch der groſſe zweyfache Globus,
Sphæra Copernicana, nicht weniger ein Antiquarius, in welchem viele
alte, fremde, goͤldene, ſilberne und kupfferne, it. andere Sachen, ſo an ſtatt
der Muͤntze bey auslaͤndiſchen Nationen gebraucht werden, geben einem Cu-
rioſo alles Contentement, wofern es noch beyſammen. (x)
Gotha.
Hat eine ſchoͤne Bibliothec und vortreffliches Muͤntz-Cabinet, wel-
ches mit dem, ſo aus Arnſtadt dahin gebracht worden, ſehr vermehret wor-
den. (y)
Graͤtz.
(u) Jn dem Biſchofs-Hofe ſind 6. Zimmer oben an einander, voller Schildereyen, und
3. unten. Der damalige Biſchof wandte viel auf Gemaͤhlde, Blumen, und andre
ſolche Sachen, ſagt Monconnys p. 571.
(x) Dieſe Kunſt-Kammer iſt von Jhro Czaar. Maj. Petro ziemlich ausgeleeret, zu-
gleich auch der Globus nach Petersburg gefuͤhret worden, von dem ich ſonſt etwas
beygebracht in Annal. Phyſ. Med. M. Jul. 1717. Claſſ. IV. Art. 8. Woher dieſe Gottor-
piſche Kunſt-Kammer ihren Urſprung genommen, beſchreibet Olearius in der Got-
torpiſch. Kunſt-Kamm. edit, Sleswig 1674. in 4. und aus ſelbiger der Hr. A. un-
ten im Andern Theil.
(y) Von Gotha ſchrieb ein gelehrter Freund d. d. 17. Sept. Die verlangte Catalogos
von hieſigen Kunſt-Kammern, wie gern ich auch wolte, kan p. t. nicht procuriren,
indem
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