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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Von Museis I. Theil
Professore Weigelio gar sonderbar verfertigte Globus. Die herrliche Bi-
bliothec
nächst der Marien-Kirche, ist auch vornemlich zu besehen. Wei-
ter besitzet der Hr. Prof. Reiser eine schöne historische Bibliothec. Jnglei-
chen findet man auch des verstorbenen Hrn. Prof. Sperlings wohl einge-
richtetes Müntz-Cabinet zu besehen. (k)

Compostella.

Allhier zeiget man in der Schatz-Kammer viele Raritäten, Schätze
und Reliquien, unter andern auch einen Spanischen Duplon von feinem
Golde, welcher 27. Pfund wieget.

Constantinopel

Jst die Residentz-Stadt des Türckischen Kaysers, dessen Schatz-
Kammer in den sogenannten 7. Thürmen befindlich, zu deren Besichtigung
man aber schwerlich gelangen kan.

D.
Dantzig.

JN dieser Stadt besiehet man folgendes: Die herrliche Bibliothec;
den hoch-gewölbten Saal über der Kauf-Leute Börse, worinnen sehr
schöne Gemählde; und unter denen Hirsch-Geweihen, ist eines von 32. En-
den zu sehen. Jn dem kostbaren Gebäu des Zeug-Hauses findet man auch
viele Seltenheiten. (l)

Delfft.
(k) Von den Coppenhagischen Naturalien- und andern Cabinettern ist eine umständli-
chere Notiz zu finden im Ritter-Platz im Natural. Cabin, p. 156. vornemlich
aber ist hiervon zu lesen Oligeri Jacoboei Museum Regium, s. Catalogusrerum tam na-
turalium, quam artisicialium, quoe in Basilica Bibliotheca Augustissimi Danioe Nor-
wegioe Monarchoe Christiani V, Hafnioe asservantur
, Hafniae 1696. fol.
Dessen Re-
cension
in den Monatl. Unterred. An. 1696. p. 877. seq. zu finden ist.
(l) Der Hr. A. hätte hierbey billig des Gottwaldischen, Breynischen und Kleinischen
schönen Cabinets gedencken sollen, von der ersterem eine besondere Beschreibung
zu Dantzig An. 1714. aus Licht kommen. Von dem letzteren wurde mir noch
letzthin von Dantzig geschrieben: Der Herr Secretarius Klein ist ein grosser Lieb-
haber der Botanic, und von allerhand Naturalien, und weil er ein grosses Vermögen
hat, wendet er auch viel darauf. Herr Prof. Fischer hat gedachte Naturalien itzt
in ziemliche Ordnung gebracht, und gestehet, daß dieses Cabinet allen andern, die
er noch zur Zeit in Preussen gesehen, den Vorzug streitig mache. Sein Hortus Bo-
ranicus
ist unstreitig der beste in gantz Preussen, und ich werde nicht irren, wenn
ich sage, daß er den in Leiden (so wie ich ihn vor 11. Jahren gesehen,) an Menge
und Arten der ausländischen Gewächse übertreffe.

Von Muſeis I. Theil
Profeſſore Weigelio gar ſonderbar verfertigte Globus. Die herrliche Bi-
bliothec
naͤchſt der Marien-Kirche, iſt auch vornemlich zu beſehen. Wei-
ter beſitzet der Hr. Prof. Reiſer eine ſchoͤne hiſtoriſche Bibliothec. Jnglei-
chen findet man auch des verſtorbenen Hrn. Prof. Sperlings wohl einge-
richtetes Muͤntz-Cabinet zu beſehen. (k)

Compoſtella.

Allhier zeiget man in der Schatz-Kammer viele Raritaͤten, Schaͤtze
und Reliquien, unter andern auch einen Spaniſchen Duplon von feinem
Golde, welcher 27. Pfund wieget.

Conſtantinopel

Jſt die Reſidentz-Stadt des Tuͤrckiſchen Kayſers, deſſen Schatz-
Kammer in den ſogenannten 7. Thuͤrmen befindlich, zu deren Beſichtigung
man aber ſchwerlich gelangen kan.

D.
Dantzig.

JN dieſer Stadt beſiehet man folgendes: Die herrliche Bibliothec;
den hoch-gewoͤlbten Saal uͤber der Kauf-Leute Boͤrſe, worinnen ſehr
ſchoͤne Gemaͤhlde; und unter denen Hirſch-Geweihen, iſt eines von 32. En-
den zu ſehen. Jn dem koſtbaren Gebaͤu des Zeug-Hauſes findet man auch
viele Seltenheiten. (l)

Delfft.
(k) Von den Coppenhagiſchen Naturalien- und andern Cabinettern iſt eine umſtaͤndli-
chere Notiz zu finden im Ritter-Platz im Natural. Cabin, p. 156. vornemlich
aber iſt hiervon zu leſen Oligeri Jacobœi Muſeum Regium, ſ. Catalogusrerum tam na-
turalium, quam artiſicialium, quœ in Baſilica Bibliotheca Auguſtiſſimi Daniœ Nor-
wegiœ Monarchœ Chriſtiani V, Hafniœ aſſervantur
, Hafniæ 1696. fol.
Deſſen Re-
cenſion
in den Monatl. Unterred. An. 1696. p. 877. ſeq. zu finden iſt.
(l) Der Hr. A. haͤtte hierbey billig des Gottwaldiſchen, Breyniſchen und Kleiniſchen
ſchoͤnen Cabinets gedencken ſollen, von der erſterem eine beſondere Beſchreibung
zu Dantzig An. 1714. aus Licht kommen. Von dem letzteren wurde mir noch
letzthin von Dantzig geſchrieben: Der Herr Secretarius Klein iſt ein groſſer Lieb-
haber der Botanic, und von allerhand Naturalien, und weil er ein groſſes Vermoͤgen
hat, wendet er auch viel darauf. Herr Prof. Fiſcher hat gedachte Naturalien itzt
in ziemliche Ordnung gebracht, und geſtehet, daß dieſes Cabinet allen andern, die
er noch zur Zeit in Preuſſen geſehen, den Vorzug ſtreitig mache. Sein Hortus Bo-
ranicus
iſt unſtreitig der beſte in gantz Preuſſen, und ich werde nicht irren, wenn
ich ſage, daß er den in Leiden (ſo wie ich ihn vor 11. Jahren geſehen,) an Menge
und Arten der auslaͤndiſchen Gewaͤchſe uͤbertreffe.
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[32/0060] Von Muſeis I. Theil Profeſſore Weigelio gar ſonderbar verfertigte Globus. Die herrliche Bi- bliothec naͤchſt der Marien-Kirche, iſt auch vornemlich zu beſehen. Wei- ter beſitzet der Hr. Prof. Reiſer eine ſchoͤne hiſtoriſche Bibliothec. Jnglei- chen findet man auch des verſtorbenen Hrn. Prof. Sperlings wohl einge- richtetes Muͤntz-Cabinet zu beſehen. (k) Compoſtella. Allhier zeiget man in der Schatz-Kammer viele Raritaͤten, Schaͤtze und Reliquien, unter andern auch einen Spaniſchen Duplon von feinem Golde, welcher 27. Pfund wieget. Conſtantinopel Jſt die Reſidentz-Stadt des Tuͤrckiſchen Kayſers, deſſen Schatz- Kammer in den ſogenannten 7. Thuͤrmen befindlich, zu deren Beſichtigung man aber ſchwerlich gelangen kan. D. Dantzig. JN dieſer Stadt beſiehet man folgendes: Die herrliche Bibliothec; den hoch-gewoͤlbten Saal uͤber der Kauf-Leute Boͤrſe, worinnen ſehr ſchoͤne Gemaͤhlde; und unter denen Hirſch-Geweihen, iſt eines von 32. En- den zu ſehen. Jn dem koſtbaren Gebaͤu des Zeug-Hauſes findet man auch viele Seltenheiten. (l) Delfft. (k) Von den Coppenhagiſchen Naturalien- und andern Cabinettern iſt eine umſtaͤndli- chere Notiz zu finden im Ritter-Platz im Natural. Cabin, p. 156. vornemlich aber iſt hiervon zu leſen Oligeri Jacobœi Muſeum Regium, ſ. Catalogusrerum tam na- turalium, quam artiſicialium, quœ in Baſilica Bibliotheca Auguſtiſſimi Daniœ Nor- wegiœ Monarchœ Chriſtiani V, Hafniœ aſſervantur, Hafniæ 1696. fol. Deſſen Re- cenſion in den Monatl. Unterred. An. 1696. p. 877. ſeq. zu finden iſt. (l) Der Hr. A. haͤtte hierbey billig des Gottwaldiſchen, Breyniſchen und Kleiniſchen ſchoͤnen Cabinets gedencken ſollen, von der erſterem eine beſondere Beſchreibung zu Dantzig An. 1714. aus Licht kommen. Von dem letzteren wurde mir noch letzthin von Dantzig geſchrieben: Der Herr Secretarius Klein iſt ein groſſer Lieb- haber der Botanic, und von allerhand Naturalien, und weil er ein groſſes Vermoͤgen hat, wendet er auch viel darauf. Herr Prof. Fiſcher hat gedachte Naturalien itzt in ziemliche Ordnung gebracht, und geſtehet, daß dieſes Cabinet allen andern, die er noch zur Zeit in Preuſſen geſehen, den Vorzug ſtreitig mache. Sein Hortus Bo- ranicus iſt unſtreitig der beſte in gantz Preuſſen, und ich werde nicht irren, wenn ich ſage, daß er den in Leiden (ſo wie ich ihn vor 11. Jahren geſehen,) an Menge und Arten der auslaͤndiſchen Gewaͤchſe uͤbertreffe.

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/60>, abgerufen am 24.11.2024.