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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Das V. Capitel.
cum, (k) worauf eine Menge allerhand Sceletorum und anatomischer Sa-
chen vorhanden. Ausser welchen noch verschiedene privat-Personen schöne
Kunst- und Naturalien-Kammern besitzen. (l)

Antwerpen.

Jn dieser prächtigen Stadt besitzet der Hr. Rubens eine vortreffliche
Kunst-Kammer, worinnen eine grosse Anzahl vieler Raritäten zu bese-
hen. (m)

Arnstadt.

War die Residentz des 1716. verstorbenen Fürstens Antonii Gün-
thers von Schwartzburg,
welcher bey Lebens-Zeit ein unvergleichliches
Müntz-Cabinet besessen: Welches aber des Hertzogs von Sachsen-
Gotha
Durchlaucht käufflich an sich gebracht. (n)

Arles.
nium, Arundinem sathariferam &c. vid. Ejusd. Relat. de Itinere suo Anglicano &
Batavo
, edit. 1710. in
8.
(k) Dieses gehöret zu obbemeldtem Gymnasio, allwo viele rare Sachen zu sehen.
Beschr. der Niederl. p. 309. Ausser diesem Theatro publico war vor weniger
Zeit sehr berühmt das vortreffliche Museum Anatomicum des Hrn. D. Frid. Ruyschii,
welches aber nunmehro nach Moscau verkaufft ist. Es war in selbigem vor an-
dern zu sehen ein ungemeines Kunststücke, nemlich ein balsamirter 8jähriger Knabe,
als der an Couleur und Consistenz der Haut und Musculorum sich dem Gesichte und
Anfühlen dergestalt natürlich praesentiret, als wenn er noch lebte. Es nennet sol-
ches der Hr. D. Erndte c. l. p. 72. admirandum artificium, quod in praeparatione
mumiae hujus praestitit vir clariss. & plane inauditum, omnem fidem superans, nisi
quis ipse viderit.
Wovon mit mehrerem in angeführtem Orte zu lesen. Von diesen
Anatom. Raritäten hat der Ruysch selbst einen Catalogum edirt, sub tit. Museum
Anatom. Ruyschianum
,
so seinen Observationibus Anatomico-Chirurg. annectiret ist.
Amstelod. 1691. 4to.
(l) Von dieser Materie ist der geöffnete Ritter-Platz Part. III. von Rarit. und
Natur. Kammern
p. 159. mit mehrerem nachzulesen. Von des Hrn. Seba Cabi-
net
folgt die Nachricht in Appendice.
(m) Von denen hin und wieder in den Kirchen, und damals bey Mr. Doüart befindli-
chen vielen und vortrefflichen Schildereyen ist Monconnys in der Reise nach Nie-
derland
p. m. 576. seq. nachzulesen. Die Bibliothec, setzt er hinzu, bestehet aus
4. neben einander stossenden Zimmern, mit doppelten hoch und niedrigen

Repositoriis.
(n) Es ist annoch hieselbst zu sehen des berühmten Hrn. Consistorial-Assessoris Olearii
seine Naturalien- und Antiquitaeten-Cabinet, worinnen eine ziemliche Anzahl vor-
trefflicher Curiositaeten vorhanden, wie mir aus Erfurt vom 24. August. 1726.
referi
ret wurde.

Das V. Capitel.
cum, (k) worauf eine Menge allerhand Sceletorum und anatomiſcher Sa-
chen vorhanden. Auſſer welchen noch verſchiedene privat-Perſonen ſchoͤne
Kunſt- und Naturalien-Kammern beſitzen. (l)

Antwerpen.

Jn dieſer praͤchtigen Stadt beſitzet der Hr. Rubens eine vortreffliche
Kunſt-Kammer, worinnen eine groſſe Anzahl vieler Raritaͤten zu beſe-
hen. (m)

Arnſtadt.

War die Reſidentz des 1716. verſtorbenen Fuͤrſtens Antonii Guͤn-
thers von Schwartzburg,
welcher bey Lebens-Zeit ein unvergleichliches
Muͤntz-Cabinet beſeſſen: Welches aber des Hertzogs von Sachſen-
Gotha
Durchlaucht kaͤufflich an ſich gebracht. (n)

Arles.
nium, Arundinem ſathariferam &c. vid. Ejusd. Relat. de Itinere ſuo Anglicano &
Batavo
, edit. 1710. in
8.
(k) Dieſes gehoͤret zu obbemeldtem Gymnaſio, allwo viele rare Sachen zu ſehen.
Beſchr. der Niederl. p. 309. Auſſer dieſem Theatro publico war vor weniger
Zeit ſehr beruͤhmt das vortreffliche Muſeum Anatomicum des Hrn. D. Frid. Ruyſchii,
welches aber nunmehro nach Moſcau verkaufft iſt. Es war in ſelbigem vor an-
dern zu ſehen ein ungemeines Kunſtſtuͤcke, nemlich ein balſamirter 8jaͤhriger Knabe,
als der an Couleur und Conſiſtenz der Haut und Muſculorum ſich dem Geſichte und
Anfuͤhlen dergeſtalt natuͤrlich præſentiret, als wenn er noch lebte. Es nennet ſol-
ches der Hr. D. Erndte c. l. p. 72. admirandum artificium, quod in præparatione
mumiæ hujus præſtitit vir clariſſ. & plane inauditum, omnem fidem ſuperans, niſi
quis ipſe viderit.
Wovon mit mehrerem in angefuͤhrtem Orte zu leſen. Von dieſen
Anatom. Raritaͤten hat der Ruyſch ſelbſt einen Catalogum edirt, ſub tit. Muſeum
Anatom. Ruyſchianum
,
ſo ſeinen Obſervationibus Anatomico-Chirurg. annectiret iſt.
Amſtelod. 1691. 4to.
(l) Von dieſer Materie iſt der geoͤffnete Ritter-Platz Part. III. von Rarit. und
Natur. Kammern
p. 159. mit mehrerem nachzuleſen. Von des Hrn. Seba Cabi-
net
folgt die Nachricht in Appendice.
(m) Von denen hin und wieder in den Kirchen, und damals bey Mr. Doüart befindli-
chen vielen und vortrefflichen Schildereyen iſt Monconnys in der Reiſe nach Nie-
derland
p. m. 576. ſeq. nachzuleſen. Die Bibliothec, ſetzt er hinzu, beſtehet aus
4. neben einander ſtoſſenden Zimmern, mit doppelten hoch und niedrigen

Repoſitoriis.
(n) Es iſt annoch hieſelbſt zu ſehen des beruͤhmten Hrn. Conſiſtorial-Aſſeſſoris Olearii
ſeine Naturalien- und Antiquitæten-Cabinet, worinnen eine ziemliche Anzahl vor-
trefflicher Curioſitæten vorhanden, wie mir aus Erfurt vom 24. Auguſt. 1726.
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[23/0051] Das V. Capitel. cum, (k) worauf eine Menge allerhand Sceletorum und anatomiſcher Sa- chen vorhanden. Auſſer welchen noch verſchiedene privat-Perſonen ſchoͤne Kunſt- und Naturalien-Kammern beſitzen. (l) Antwerpen. Jn dieſer praͤchtigen Stadt beſitzet der Hr. Rubens eine vortreffliche Kunſt-Kammer, worinnen eine groſſe Anzahl vieler Raritaͤten zu beſe- hen. (m) Arnſtadt. War die Reſidentz des 1716. verſtorbenen Fuͤrſtens Antonii Guͤn- thers von Schwartzburg, welcher bey Lebens-Zeit ein unvergleichliches Muͤntz-Cabinet beſeſſen: Welches aber des Hertzogs von Sachſen- Gotha Durchlaucht kaͤufflich an ſich gebracht. (n) Arles. (i) (k) Dieſes gehoͤret zu obbemeldtem Gymnaſio, allwo viele rare Sachen zu ſehen. Beſchr. der Niederl. p. 309. Auſſer dieſem Theatro publico war vor weniger Zeit ſehr beruͤhmt das vortreffliche Muſeum Anatomicum des Hrn. D. Frid. Ruyſchii, welches aber nunmehro nach Moſcau verkaufft iſt. Es war in ſelbigem vor an- dern zu ſehen ein ungemeines Kunſtſtuͤcke, nemlich ein balſamirter 8jaͤhriger Knabe, als der an Couleur und Conſiſtenz der Haut und Muſculorum ſich dem Geſichte und Anfuͤhlen dergeſtalt natuͤrlich præſentiret, als wenn er noch lebte. Es nennet ſol- ches der Hr. D. Erndte c. l. p. 72. admirandum artificium, quod in præparatione mumiæ hujus præſtitit vir clariſſ. & plane inauditum, omnem fidem ſuperans, niſi quis ipſe viderit. Wovon mit mehrerem in angefuͤhrtem Orte zu leſen. Von dieſen Anatom. Raritaͤten hat der Ruyſch ſelbſt einen Catalogum edirt, ſub tit. Muſeum Anatom. Ruyſchianum, ſo ſeinen Obſervationibus Anatomico-Chirurg. annectiret iſt. Amſtelod. 1691. 4to. (l) Von dieſer Materie iſt der geoͤffnete Ritter-Platz Part. III. von Rarit. und Natur. Kammern p. 159. mit mehrerem nachzuleſen. Von des Hrn. Seba Cabi- net folgt die Nachricht in Appendice. (m) Von denen hin und wieder in den Kirchen, und damals bey Mr. Doüart befindli- chen vielen und vortrefflichen Schildereyen iſt Monconnys in der Reiſe nach Nie- derland p. m. 576. ſeq. nachzuleſen. Die Bibliothec, ſetzt er hinzu, beſtehet aus 4. neben einander ſtoſſenden Zimmern, mit doppelten hoch und niedrigen Repoſitoriis. (n) Es iſt annoch hieſelbſt zu ſehen des beruͤhmten Hrn. Conſiſtorial-Aſſeſſoris Olearii ſeine Naturalien- und Antiquitæten-Cabinet, worinnen eine ziemliche Anzahl vor- trefflicher Curioſitæten vorhanden, wie mir aus Erfurt vom 24. Auguſt. 1726. referiret wurde. (i) nium, Arundinem ſathariferam &c. vid. Ejusd. Relat. de Itinere ſuo Anglicano & Batavo, edit. 1710. in 8.

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/51>, abgerufen am 24.11.2024.