Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Nachtrag. II. Von der Dreßdnischen Bibliothec. Diese Nachricht habe ich von dem Hrn. D. Christ. Sigm. Wolff, Bibel, M m m 3
Nachtrag. II. Von der Dreßdniſchen Bibliothec. Dieſe Nachricht habe ich von dem Hrn. D. Chriſt. Sigm. Wolff, Bibel, M m m 3
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Nachtrag.
II. Von der Dreßdniſchen Bibliothec.
Dieſe Nachricht habe ich von dem Hrn. D. Chriſt. Sigm. Wolff,
einem gelehrten Medico in Dreßden, in folgender Verfaſſung erhalten:
Von der Koͤnigl. und Chur-Fuͤrſtl. Bibliothec zu Dreßden kan man bis
dato keine umſtaͤndliche Nachricht geben, weil ſelbige noch nicht in ein Cor-
pus zuſammen gebracht, noch viel weniger aber ein Catalogus daruͤber ver-
fertiget worden. Jedoch kan en general davon gemeldet werden, daß Chur-
Fuͤrſt Auguſtus das Haupt-Fundament darzu geleget, Chriſtianus I. waͤh-
render ſeiner kurtzen Regierung ſelbige in etwas continuiret, der Hr. Ad-
miniſtrator Fridericus Withelmus ferner vermehret, und den erſten foͤrmli-
chen Catalogum Ao. 1594. oder 96. ſub inſpectione des Grafen Joach.
Andr. Schlicks und eines Chur-Fuͤrſtl. Raths aufſetzen laſſen. Chriſtia-
nus II. hat wenig, Jo. Georgius I. aber ein mehrers, iedoch erſt nach geendig-
tem 30. jaͤhrigen Kriege beygetragen, indem nach Chriſtiani Taubmanni,
Prof. Juris zu Wittenberg, Abſterben Ao. 1651. deſſen Bibliothec, wor-
unter ſeines Vaters Friderici Buͤcher mit begriffen, darzu erkaufft worden.
Unter Joh. Georgio II. iſt wenig angeſchafft worden, und à tempore Joh.
Georgii III. iſt die meiſte Acceſſion geſchehen durch privilegirte Buͤcher,
wie auch durch dasjenige, was der ſel. Otto Mencke geliefert; denn weil er
zum Behuf der Actorum Eruditorum Lipſ. jaͤhrlich eine Penſion genoſſen, ſo
hat er dann und wann recognitionis loco gar ſeine auslaͤndiſche Buͤcher
eingeſchickt. Jhro itzt-regierende Koͤnigl. Majeſtaͤt in Polen, und
Chur, Fuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen Fridericus Auguſtus, wie Sie in allen
Stuͤcken Dero Chur-Fuͤrſtl. Vorfahren weit uͤbertreffen, alſo haben ſie auch
aus Dero Chatoulle anſehnliche Summen hergegeben, daß man wohl ſa-
gen kan, daß Jhro Koͤnigl. Majeſt. mit koſtbaren Buͤchern die Bibliothec
faſt um die Helffte vermehret: Auch haben Sie fuͤr itzo Dero Cabinets-Mi-
niſtro Hrn. Grafen von Manteufel anbefohlen, einen beſtaͤndigen Fond
ausfuͤndig zu machen, wodurch kuͤnfftighin die Bibliothec, wenn ſie zuvor
an einen bequemen Ort translociret und combiniret worden, in einen beſſern
Stand geſetzet werden koͤnte. Unter denen MSctis Codicibus ſind ſonder-
lich bekandt die auf Pergament geſchriebene Biblia Ebræo-Chaldæa, wovon
das Chroniton Dreſdenſe zu leſen. Etwas ausfuͤhrlicher hat Hr. D. Joh.
Gottl. Carpz. in ſeinen Diſſert. criticis ſelbige beſchrieben, und waͤre zu wuͤn-
ſchen, daß entweder ihm oder einem andern der Ebraͤiſchen Sprache wohl-
erfahrnen dieſer Codex ad collationem & accuratam criſin communiciret
werden koͤnte. Hiernaͤchſt iſt eine auf Pergament geſchriebene Boͤhmiſche
Bibel,
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