Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Theil von Bibliothequen.
dancket, gefunden werden? So haben Bibliothequen ihren Nutzen in Un-
terricht dessen, was zur Seelen Heil und Seligkeit beförderlich ist. Sie
haben aber auch ihren grossen Nutzen in der weltlichen Policey; das wissen
die Abyssinische Mohren, derohalben, wenn ein Kayser bey ihnen erwählt
wird, so gehöret die Ubergebung der Schlüssel zu ihrer Assabraria, oder Bi-
bliothec
nach unserer Sprache, von deren Vortrefflichkeit an seinem Ort
geredet worden, mit unter die vornehmsten Actus, eben als wenn sie im gan-
tzen Reich nichts höher achteten, als die Bücher, zumalen die Mohren sel-
ber bekennen, daß sie nichts mehr verlangen, als daß ihre Fürsten die Majestät
und Kunst wohl und klug zu regieren aus den Büchern erlernen sollen. Spitzel.
Diss. de Bibl.
Eben gemeldter Autor führet noch ein ander Exempel an von
den Sinesischen Königen, welche in der gewaltigen Stadt Venchung nicht al-
lein eine Königliche Studier-Stube, sondern auch fast eine unzählbare
Menge Bücher dabey gehabt, darinn die Könige von langen Zeiten studiret
haben. Jch könte dergleichen Exempel noch viel hieher setzen, welche bezeu-
gen, daß viele Könige und Kayser eine solche Bücher-Liebe gehabt; daß ihre
Bibliothequen nicht weit von ihnen entfernet, sondern offt nahe bey ihren
Kammern seyn müssen, zumal es nicht gar lang ist, daß noch ein gewisser
Türckischer Sultan oder Kayser eine aus der Massen rare Bibliothec bey sei-
nem Zimmer oder Kammer gehabt. Hoornb. Sum. Controv. lib 8. Wolte man aber
behaupten, daß es einem Fürsten oder Kriegs-Helden besser anstehe, wenn er
wohl ausgerüstete und proviantirte Zeug-Häuser aufzuweisen habe, so müs-
sen solche das bekandte Symbolum nicht wissen, oder vielleicht vergessen ha-
ben: Exutroque Caesar, daß nemlich einem Fürsten wohl anstehe, wenn er
dieses hat, und jenes ihm nicht mangelt: Denn so nöthig dieses, so löblich ist
auch jenes. Es ist unnöthig, daß wir einen wohlberühmten Römer Asinium
Pollionem
,
der alle aus dem Krieg erbeutete Güter zu Gelde machte, u. zu seiner
Bibliothec angewandt, noch den grossen Caesarem, und den noch grössern Augu-
stum
zum Beyspiel dazu hervor ziehen, welche letztere auch der Welt gezeiget,
wie sie auch unter den Waffen auf Bücher-Schätze bedacht gewesen; noch
auch den grossen Alexander, der nicht allein insgemein ein grosser Bücher-Lieb-
haber und hertzlicher Freund der Gelehrten gewest, sondern auch den Homerum
immer nebst seinem Degen unter dem Küssen gehabt. Plutarch. in Alex. & Lom.
de Bibl.
c.
5. So lieset man auch beym Plinio, daß eben dieser grosse Alexander,
als er unter dem Raube des Persianischen Königes Darii ein kostbares
Schatz-Kästlein, von Gold, Perlen und Edelgesteinen bekommen, ihm sei-
ne Freunde allerley Vorschläge gethan, wozu er dieses so aus der Massen
rares Kästgen gebrauchen solte; worauf aber dieser edle Herr ohne viel Be-

dencken

III. Theil von Bibliothequen.
dancket, gefunden werden? So haben Bibliothequen ihren Nutzen in Un-
terricht deſſen, was zur Seelen Heil und Seligkeit befoͤrderlich iſt. Sie
haben aber auch ihren groſſen Nutzen in der weltlichen Policey; das wiſſen
die Abyſſiniſche Mohren, derohalben, wenn ein Kayſer bey ihnen erwaͤhlt
wird, ſo gehoͤret die Ubergebung der Schluͤſſel zu ihrer Aſſabraria, oder Bi-
bliothec
nach unſerer Sprache, von deren Vortrefflichkeit an ſeinem Ort
geredet worden, mit unter die vornehmſten Actus, eben als wenn ſie im gan-
tzen Reich nichts hoͤher achteten, als die Buͤcher, zumalen die Mohren ſel-
ber bekennen, daß ſie nichts mehr verlangen, als daß ihre Fuͤrſten die Majeſtaͤt
und Kunſt wohl und klug zu regieren aus den Buͤchern erlernen ſollen. Spitzel.
Diſſ. de Bibl.
Eben gemeldter Autor fuͤhret noch ein ander Exempel an von
den Sineſiſchen Koͤnigen, welche in der gewaltigen Stadt Venchung nicht al-
lein eine Koͤnigliche Studier-Stube, ſondern auch faſt eine unzaͤhlbare
Menge Buͤcher dabey gehabt, darinn die Koͤnige von langen Zeiten ſtudiret
haben. Jch koͤnte dergleichen Exempel noch viel hieher ſetzen, welche bezeu-
gen, daß viele Koͤnige und Kayſer eine ſolche Buͤcher-Liebe gehabt; daß ihre
Bibliothequen nicht weit von ihnen entfernet, ſondern offt nahe bey ihren
Kammern ſeyn muͤſſen, zumal es nicht gar lang iſt, daß noch ein gewiſſer
Tuͤrckiſcher Sultan oder Kayſer eine aus der Maſſen rare Bibliothec bey ſei-
nem Zim̃er oder Kam̃er gehabt. Hoornb. Sum. Controv. lib 8. Wolte man aber
behaupten, daß es einem Fuͤrſten oder Kriegs-Helden beſſer anſtehe, wenn er
wohl ausgeruͤſtete und proviantirte Zeug-Haͤuſer aufzuweiſen habe, ſo muͤſ-
ſen ſolche das bekandte Symbolum nicht wiſſen, oder vielleicht vergeſſen ha-
ben: Exutroque Cæſar, daß nemlich einem Fuͤrſten wohl anſtehe, wenn er
dieſes hat, und jenes ihm nicht mangelt: Denn ſo noͤthig dieſes, ſo loͤblich iſt
auch jenes. Es iſt unnoͤthig, daß wir einen wohlberuͤhmten Roͤmer Aſinium
Pollionem
,
der alle aus dem Krieg erbeutete Guͤter zu Gelde machte, u. zu ſeiner
Bibliothec angewandt, noch den groſſen Cæſarem, und den noch groͤſſern Augu-
ſtum
zum Beyſpiel dazu hervor ziehen, welche letztere auch der Welt gezeiget,
wie ſie auch unter den Waffen auf Buͤcher-Schaͤtze bedacht geweſen; noch
auch den groſſen Alexander, der nicht allein insgemein ein groſſer Buͤcher-Lieb-
haber und hertzlicher Freund der Gelehrten geweſt, ſondern auch den Homerum
immer nebſt ſeinem Degen unter dem Kuͤſſen gehabt. Plutarch. in Alex. & Lom.
de Bibl.
c.
5. So lieſet man auch beym Plinio, daß eben dieſer groſſe Alexander,
als er unter dem Raube des Perſianiſchen Koͤniges Darii ein koſtbares
Schatz-Kaͤſtlein, von Gold, Perlen und Edelgeſteinen bekommen, ihm ſei-
ne Freunde allerley Vorſchlaͤge gethan, wozu er dieſes ſo aus der Maſſen
rares Kaͤſtgen gebrauchen ſolte; worauf aber dieſer edle Herr ohne viel Be-

dencken
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0392" n="364"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/>
dancket, gefunden werden? So haben <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en ihren Nutzen in Un-<lb/>
terricht de&#x017F;&#x017F;en, was zur Seelen Heil und Seligkeit befo&#x0364;rderlich i&#x017F;t. Sie<lb/>
haben aber auch ihren gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen in der weltlichen Policey; das wi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die <hi rendition="#aq">Aby&#x017F;&#x017F;ini</hi>&#x017F;che <hi rendition="#fr">Mohren,</hi> derohalben, wenn ein Kay&#x017F;er bey ihnen erwa&#x0364;hlt<lb/>
wird, &#x017F;o geho&#x0364;ret die Ubergebung der Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el zu ihrer <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;abraria,</hi> oder <hi rendition="#aq">Bi-<lb/>
bliothec</hi> nach un&#x017F;erer Sprache, von deren Vortrefflichkeit an &#x017F;einem Ort<lb/>
geredet worden, mit unter die vornehm&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Actus,</hi> eben als wenn &#x017F;ie im gan-<lb/>
tzen Reich nichts ho&#x0364;her achteten, als die Bu&#x0364;cher, zumalen die <hi rendition="#fr">Mohren</hi> &#x017F;el-<lb/>
ber bekennen, daß &#x017F;ie nichts mehr verlangen, als daß ihre Fu&#x0364;r&#x017F;ten die Maje&#x017F;ta&#x0364;t<lb/>
und Kun&#x017F;t wohl und klug zu regieren aus den Bu&#x0364;chern erlernen &#x017F;ollen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spitzel.<lb/>
Di&#x017F;&#x017F;. de Bibl.</hi></hi> Eben gemeldter <hi rendition="#aq">Autor</hi> fu&#x0364;hret noch ein ander Exempel an von<lb/>
den <hi rendition="#aq">Sine&#x017F;i</hi>&#x017F;chen Ko&#x0364;nigen, welche in der gewaltigen Stadt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Venchung</hi></hi> nicht al-<lb/>
lein eine Ko&#x0364;nigliche Studier-Stube, &#x017F;ondern auch fa&#x017F;t eine unza&#x0364;hlbare<lb/>
Menge Bu&#x0364;cher dabey gehabt, darinn die Ko&#x0364;nige von langen Zeiten <hi rendition="#aq">&#x017F;tudi</hi>ret<lb/>
haben. Jch ko&#x0364;nte dergleichen Exempel noch viel hieher &#x017F;etzen, welche bezeu-<lb/>
gen, daß viele Ko&#x0364;nige und Kay&#x017F;er eine &#x017F;olche Bu&#x0364;cher-Liebe gehabt; daß ihre<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en nicht weit von ihnen entfernet, &#x017F;ondern offt nahe bey ihren<lb/>
Kammern &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, zumal es nicht gar lang i&#x017F;t, daß noch ein gewi&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Tu&#x0364;rcki&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Sultan</hi> oder Kay&#x017F;er eine aus der Ma&#x017F;&#x017F;en rare <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> bey &#x017F;ei-<lb/>
nem Zim&#x0303;er oder Kam&#x0303;er gehabt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hoornb. Sum. Controv. lib 8.</hi></hi> Wolte man aber<lb/>
behaupten, daß es einem Fu&#x0364;r&#x017F;ten oder Kriegs-Helden be&#x017F;&#x017F;er an&#x017F;tehe, wenn er<lb/>
wohl ausgeru&#x0364;&#x017F;tete und <hi rendition="#aq">proviantir</hi>te Zeug-Ha&#x0364;u&#x017F;er aufzuwei&#x017F;en habe, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;olche das bekandte <hi rendition="#aq">Symbolum</hi> nicht wi&#x017F;&#x017F;en, oder vielleicht verge&#x017F;&#x017F;en ha-<lb/>
ben: <hi rendition="#aq">Exutroque Cæ&#x017F;ar,</hi> daß nemlich einem Fu&#x0364;r&#x017F;ten wohl an&#x017F;tehe, wenn er<lb/>
die&#x017F;es hat, und jenes ihm nicht mangelt: Denn &#x017F;o no&#x0364;thig die&#x017F;es, &#x017F;o lo&#x0364;blich i&#x017F;t<lb/>
auch jenes. Es i&#x017F;t unno&#x0364;thig, daß wir einen wohlberu&#x0364;hmten Ro&#x0364;mer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;inium<lb/>
Pollionem</hi>,</hi> der alle aus dem Krieg erbeutete Gu&#x0364;ter zu Gelde machte, u. zu &#x017F;einer<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> angewandt, noch den gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;arem</hi>,</hi> und den noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Augu-<lb/>
&#x017F;tum</hi></hi> zum Bey&#x017F;piel dazu hervor ziehen, welche letztere auch der Welt gezeiget,<lb/>
wie &#x017F;ie auch unter den Waffen auf Bu&#x0364;cher-Scha&#x0364;tze bedacht gewe&#x017F;en; noch<lb/>
auch den gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alexander</hi>,</hi> der nicht allein insgemein ein gro&#x017F;&#x017F;er Bu&#x0364;cher-Lieb-<lb/>
haber und hertzlicher Freund der Gelehrten gewe&#x017F;t, &#x017F;ondern auch den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Homerum</hi></hi><lb/>
immer neb&#x017F;t &#x017F;einem Degen unter dem Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gehabt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plutarch. in Alex. &amp; Lom.<lb/>
de Bibl.</hi> c.</hi> 5. So lie&#x017F;et man auch beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plinio</hi>,</hi> daß eben die&#x017F;er gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alexander</hi>,</hi><lb/>
als er unter dem Raube des Per&#x017F;iani&#x017F;chen Ko&#x0364;niges <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Darii</hi></hi> ein ko&#x017F;tbares<lb/>
Schatz-Ka&#x0364;&#x017F;tlein, von Gold, Perlen und Edelge&#x017F;teinen bekommen, ihm &#x017F;ei-<lb/>
ne Freunde allerley Vor&#x017F;chla&#x0364;ge gethan, wozu er die&#x017F;es &#x017F;o aus der Ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
rares Ka&#x0364;&#x017F;tgen gebrauchen &#x017F;olte; worauf aber die&#x017F;er edle Herr ohne viel Be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dencken</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[364/0392] III. Theil von Bibliothequen. dancket, gefunden werden? So haben Bibliothequen ihren Nutzen in Un- terricht deſſen, was zur Seelen Heil und Seligkeit befoͤrderlich iſt. Sie haben aber auch ihren groſſen Nutzen in der weltlichen Policey; das wiſſen die Abyſſiniſche Mohren, derohalben, wenn ein Kayſer bey ihnen erwaͤhlt wird, ſo gehoͤret die Ubergebung der Schluͤſſel zu ihrer Aſſabraria, oder Bi- bliothec nach unſerer Sprache, von deren Vortrefflichkeit an ſeinem Ort geredet worden, mit unter die vornehmſten Actus, eben als wenn ſie im gan- tzen Reich nichts hoͤher achteten, als die Buͤcher, zumalen die Mohren ſel- ber bekennen, daß ſie nichts mehr verlangen, als daß ihre Fuͤrſten die Majeſtaͤt und Kunſt wohl und klug zu regieren aus den Buͤchern erlernen ſollen. Spitzel. Diſſ. de Bibl. Eben gemeldter Autor fuͤhret noch ein ander Exempel an von den Sineſiſchen Koͤnigen, welche in der gewaltigen Stadt Venchung nicht al- lein eine Koͤnigliche Studier-Stube, ſondern auch faſt eine unzaͤhlbare Menge Buͤcher dabey gehabt, darinn die Koͤnige von langen Zeiten ſtudiret haben. Jch koͤnte dergleichen Exempel noch viel hieher ſetzen, welche bezeu- gen, daß viele Koͤnige und Kayſer eine ſolche Buͤcher-Liebe gehabt; daß ihre Bibliothequen nicht weit von ihnen entfernet, ſondern offt nahe bey ihren Kammern ſeyn muͤſſen, zumal es nicht gar lang iſt, daß noch ein gewiſſer Tuͤrckiſcher Sultan oder Kayſer eine aus der Maſſen rare Bibliothec bey ſei- nem Zim̃er oder Kam̃er gehabt. Hoornb. Sum. Controv. lib 8. Wolte man aber behaupten, daß es einem Fuͤrſten oder Kriegs-Helden beſſer anſtehe, wenn er wohl ausgeruͤſtete und proviantirte Zeug-Haͤuſer aufzuweiſen habe, ſo muͤſ- ſen ſolche das bekandte Symbolum nicht wiſſen, oder vielleicht vergeſſen ha- ben: Exutroque Cæſar, daß nemlich einem Fuͤrſten wohl anſtehe, wenn er dieſes hat, und jenes ihm nicht mangelt: Denn ſo noͤthig dieſes, ſo loͤblich iſt auch jenes. Es iſt unnoͤthig, daß wir einen wohlberuͤhmten Roͤmer Aſinium Pollionem, der alle aus dem Krieg erbeutete Guͤter zu Gelde machte, u. zu ſeiner Bibliothec angewandt, noch den groſſen Cæſarem, und den noch groͤſſern Augu- ſtum zum Beyſpiel dazu hervor ziehen, welche letztere auch der Welt gezeiget, wie ſie auch unter den Waffen auf Buͤcher-Schaͤtze bedacht geweſen; noch auch den groſſen Alexander, der nicht allein insgemein ein groſſer Buͤcher-Lieb- haber und hertzlicher Freund der Gelehrten geweſt, ſondern auch den Homerum immer nebſt ſeinem Degen unter dem Kuͤſſen gehabt. Plutarch. in Alex. & Lom. de Bibl. c. 5. So lieſet man auch beym Plinio, daß eben dieſer groſſe Alexander, als er unter dem Raube des Perſianiſchen Koͤniges Darii ein koſtbares Schatz-Kaͤſtlein, von Gold, Perlen und Edelgeſteinen bekommen, ihm ſei- ne Freunde allerley Vorſchlaͤge gethan, wozu er dieſes ſo aus der Maſſen rares Kaͤſtgen gebrauchen ſolte; worauf aber dieſer edle Herr ohne viel Be- dencken

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/392
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/392>, abgerufen am 25.11.2024.