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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
Straßburg

Hat bey ihrer berühmten Universität, welche Anno 1567. angerichtet
worden, auch eine wohl-bestellte Bibliothec, welche vom Bischof Otto ange-
legt worden; deßgleichen hat auch vor Zeiten der bekandte und Ruhm-wür-
dige Theologus Geilerus eine vortreffliche Bibliothec, welche er aber nach
seinem Absterben an gedachte Universitäts-Bibliothec vermacht, und diese
dadurch um ein grosses vermehret.

T.
Tarragona.

ANtonius Augustinus, der allhier Ertz-Bischof gewesen, hatte hier vor Zei-
ten eine herrliche Bibliothec gesammlet, welche aber nach dessen Ab-
leben zu der Escurialischen gebracht worden.

Teutschland

Mangelt es so wenig an vortrefflichen und gelehrten Männern, als ir-
gend einem Ort in der gantzen Welt. Wie man nun nach dem Sprich-
wort ex ungue Leonem, oder einen Löwen aus den Klauen erkennet; also
lässet sich auch ohnschwer abnehmen, wie gewogen die Teutschen denen Stu-
diis
sind, wenn man erwäget die ansehnliche Zahl ihrer Universitaeten, als
da sind nach den 3. Religionen, die im Römischen Reich gedultet werden:

15. Lutherische Universitaeten:

Als da sind die zu

Altdorff An. 1575. von Kayser Rudolpho gestifftet.
Erfurt - 1392. von Pabst Bonifacio IX.
Giessen - 1607. von Landgraf Ludwig zu Hessen.
Grypswald - 1456.
Halle - 1694. von Friderico I. Churfürst zu Brandenburg.
Helmstädt - 1576. von Hertzog Julio zu Braunschweig.
Jena - 1548. vom Churfürst Johann Friederich zu Sachsen.
Kiel - 1665. von Hertzog Christian Albrecht in Holstein.
Königsberg - 1544. von Alberto Hertzog in Preussen.
Leipzig - 1409. von Churfürst Friederich zu Sachsen.
Rostock - 1419. die zur Helffte von dem Mecklenburg. Hertzog
und dem Rath der Stadt unterhalten wird.
Rin-
X x
III. Theil von Bibliothequen.
Straßburg

Hat bey ihrer beruͤhmten Univerſität, welche Anno 1567. angerichtet
worden, auch eine wohl-beſtellte Bibliothec, welche vom Biſchof Otto ange-
legt worden; deßgleichen hat auch vor Zeiten der bekandte und Ruhm-wuͤr-
dige Theologus Geilerus eine vortreffliche Bibliothec, welche er aber nach
ſeinem Abſterben an gedachte Univerſitäts-Bibliothec vermacht, und dieſe
dadurch um ein groſſes vermehret.

T.
Tarragona.

ANtonius Auguſtinus, der allhier Ertz-Biſchof geweſen, hatte hier vor Zei-
ten eine herrliche Bibliothec geſammlet, welche aber nach deſſen Ab-
leben zu der Eſcurialiſchen gebracht worden.

Teutſchland

Mangelt es ſo wenig an vortrefflichen und gelehrten Maͤnnern, als ir-
gend einem Ort in der gantzen Welt. Wie man nun nach dem Sprich-
wort ex ungue Leonem, oder einen Loͤwen aus den Klauen erkennet; alſo
laͤſſet ſich auch ohnſchwer abnehmen, wie gewogen die Teutſchen denen Stu-
diis
ſind, wenn man erwaͤget die anſehnliche Zahl ihrer Univerſitæten, als
da ſind nach den 3. Religionen, die im Roͤmiſchen Reich gedultet werden:

15. Lutheriſche Univerſitæten:

Als da ſind die zu

Altdorff An. 1575. von Kayſer Rudolpho geſtifftet.
Erfurt - 1392. von Pabſt Bonifacio IX.
Gieſſen - 1607. von Landgraf Ludwig zu Heſſen.
Grypswald - 1456.
Halle - 1694. von Friderico I. Churfuͤrſt zu Brandenburg.
Helmſtaͤdt - 1576. von Hertzog Julio zu Braunſchweig.
Jena - 1548. vom Churfuͤrſt Johann Friederich zu Sachſen.
Kiel - 1665. von Hertzog Chriſtian Albrecht in Holſtein.
Koͤnigsberg - 1544. von Alberto Hertzog in Preuſſen.
Leipzig - 1409. von Churfuͤrſt Friederich zu Sachſen.
Roſtock - 1419. die zur Helffte von dem Mecklenburg. Hertzog
und dem Rath der Stadt unterhalten wird.
Rin-
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[345/0373] III. Theil von Bibliothequen. Straßburg Hat bey ihrer beruͤhmten Univerſität, welche Anno 1567. angerichtet worden, auch eine wohl-beſtellte Bibliothec, welche vom Biſchof Otto ange- legt worden; deßgleichen hat auch vor Zeiten der bekandte und Ruhm-wuͤr- dige Theologus Geilerus eine vortreffliche Bibliothec, welche er aber nach ſeinem Abſterben an gedachte Univerſitäts-Bibliothec vermacht, und dieſe dadurch um ein groſſes vermehret. T. Tarragona. ANtonius Auguſtinus, der allhier Ertz-Biſchof geweſen, hatte hier vor Zei- ten eine herrliche Bibliothec geſammlet, welche aber nach deſſen Ab- leben zu der Eſcurialiſchen gebracht worden. Teutſchland Mangelt es ſo wenig an vortrefflichen und gelehrten Maͤnnern, als ir- gend einem Ort in der gantzen Welt. Wie man nun nach dem Sprich- wort ex ungue Leonem, oder einen Loͤwen aus den Klauen erkennet; alſo laͤſſet ſich auch ohnſchwer abnehmen, wie gewogen die Teutſchen denen Stu- diis ſind, wenn man erwaͤget die anſehnliche Zahl ihrer Univerſitæten, als da ſind nach den 3. Religionen, die im Roͤmiſchen Reich gedultet werden: 15. Lutheriſche Univerſitæten: Als da ſind die zu Altdorff An. 1575. von Kayſer Rudolpho geſtifftet. Erfurt - 1392. von Pabſt Bonifacio IX. Gieſſen - 1607. von Landgraf Ludwig zu Heſſen. Grypswald - 1456. Halle - 1694. von Friderico I. Churfuͤrſt zu Brandenburg. Helmſtaͤdt - 1576. von Hertzog Julio zu Braunſchweig. Jena - 1548. vom Churfuͤrſt Johann Friederich zu Sachſen. Kiel - 1665. von Hertzog Chriſtian Albrecht in Holſtein. Koͤnigsberg - 1544. von Alberto Hertzog in Preuſſen. Leipzig - 1409. von Churfuͤrſt Friederich zu Sachſen. Roſtock - 1419. die zur Helffte von dem Mecklenburg. Hertzog und dem Rath der Stadt unterhalten wird. Rin- X x

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/373>, abgerufen am 22.11.2024.