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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
rius Schumacher hat die Gelder und alles Bauwesen in Händen. Er
ist ein recht gelehrter und liebens-würdiger Mann. Die Herren Schwe-
den
haben in höfflichen Terminis an unfere Academie geschrieben, daß
dieselbe mit ihnen Correspondence halten möchte, wozu der Schwedische
Ambassadeur seine Dienste angeboten. Man hat mir also den Befehl ge-
geben, daß ich damit den Anfang machen solte, auch beschlossen, mich künff-
tigen Sommer dorthin zu schicken, um einige Sachen in Augenschein zu neh-
men. Für die Aufführung der Studenten haben wir Professores nicht zu
sorgen. Die Academische Jurisdiction stehet bey dem Hrn. Praeside und
uns. Alle Sachen bey der Conferenz der Societät werden lateinisch vorge-
bracht, Frantzösisch aber wird sonsten sehr starck gesprochen.

R.
Regenspurg.

ZU Regenspurg soll man in einem Kloster verwahren das Neue Te-
stament mit goldenen Buchstaben zu Basel geschrieben: Daselbst
ist auch zu sehen gewesen das Neue Testament in Griechischer Sprache,
auch mit goldenen Buchstaben, dessen Erasmus gedencket. Pb. Melanchthon
hat diese beyde schöne MScta nicht allein gesehen, sondern sich deren auch in
seiner Jugend mit Nutzen gebrauchet. Happel. R. C. P. II. pag. 306.

Rimini.

Daselbst hat der Graf di Gambalonga eine ansehnliche Bibliothec ge-
sammlet, die so schön als zahlreich ist. Misson, der auf seiner Reise diese Bi-
bliothec
auch besucht, schreibet zwar in seinem I. Theil p. 215. La Bibliothe-
que du Comte du Gambalonga est extremementnombreuse, mais elle n'
arien de rare, si celui, qui vous l'a montree, en est bien informe;
allein
dieser Vorwand überhebet bisweilen die Hrn. Bibliothecarios, oder welche
sonsten Aufsicht über Bibliothequen haben, (besonders wenn sie eben nicht
recht wohl aufgeräumt sind,) vielen Mühe.

Rhodus.

Die Griechen haben auf der Jnsul Rhodus des Augustini Schrifften,
welche Planudes dahin gebracht, etliche Jahre vorher, ehe Constantinopel
an die Türcken überging, bekommen. Manl. Collect. pag. 648.

Ro-
T t 3

III. Theil von Bibliothequen.
rius Schumacher hat die Gelder und alles Bauweſen in Haͤnden. Er
iſt ein recht gelehrter und liebens-wuͤrdiger Mann. Die Herren Schwe-
den
haben in hoͤfflichen Terminis an unfere Academie geſchrieben, daß
dieſelbe mit ihnen Correſpondence halten moͤchte, wozu der Schwediſche
Ambaſſadeur ſeine Dienſte angeboten. Man hat mir alſo den Befehl ge-
geben, daß ich damit den Anfang machen ſolte, auch beſchloſſen, mich kuͤnff-
tigen Sommer dorthin zu ſchicken, um einige Sachen in Augenſchein zu neh-
men. Fuͤr die Auffuͤhrung der Studenten haben wir Profeſſores nicht zu
ſorgen. Die Academiſche Jurisdiction ſtehet bey dem Hrn. Præſide und
uns. Alle Sachen bey der Conferenz der Societät werden lateiniſch vorge-
bracht, Frantzoͤſiſch aber wird ſonſten ſehr ſtarck geſprochen.

R.
Regenſpurg.

ZU Regenſpurg ſoll man in einem Kloſter verwahren das Neue Te-
ſtament mit goldenen Buchſtaben zu Baſel geſchrieben: Daſelbſt
iſt auch zu ſehen geweſen das Neue Teſtament in Griechiſcher Sprache,
auch mit goldenen Buchſtaben, deſſen Eraſmus gedencket. Pb. Melanchthon
hat dieſe beyde ſchoͤne MScta nicht allein geſehen, ſondern ſich deren auch in
ſeiner Jugend mit Nutzen gebrauchet. Happel. R. C. P. II. pag. 306.

Rimini.

Daſelbſt hat der Graf di Gambalonga eine anſehnliche Bibliothec ge-
ſammlet, die ſo ſchoͤn als zahlreich iſt. Miſſon, der auf ſeiner Reiſe dieſe Bi-
bliothec
auch beſucht, ſchreibet zwar in ſeinem I. Theil p. 215. La Bibliothe-
que du Comte du Gambalonga eſt extremementnombreuſe, mais elle n’
arien de rare, ſi celui, qui vous l’a montrée, en eſt bien informé;
allein
dieſer Vorwand uͤberhebet bisweilen die Hrn. Bibliothecarios, oder welche
ſonſten Aufſicht uͤber Bibliothequen haben, (beſonders wenn ſie eben nicht
recht wohl aufgeraͤumt ſind,) vielen Muͤhe.

Rhodus.

Die Griechen haben auf der Jnſul Rhodus des Auguſtini Schrifften,
welche Planudes dahin gebracht, etliche Jahre vorher, ehe Conſtantinopel
an die Tuͤrcken uͤberging, bekommen. Manl. Collect. pag. 648.

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T t 3
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[333/0361] III. Theil von Bibliothequen. rius Schumacher hat die Gelder und alles Bauweſen in Haͤnden. Er iſt ein recht gelehrter und liebens-wuͤrdiger Mann. Die Herren Schwe- den haben in hoͤfflichen Terminis an unfere Academie geſchrieben, daß dieſelbe mit ihnen Correſpondence halten moͤchte, wozu der Schwediſche Ambaſſadeur ſeine Dienſte angeboten. Man hat mir alſo den Befehl ge- geben, daß ich damit den Anfang machen ſolte, auch beſchloſſen, mich kuͤnff- tigen Sommer dorthin zu ſchicken, um einige Sachen in Augenſchein zu neh- men. Fuͤr die Auffuͤhrung der Studenten haben wir Profeſſores nicht zu ſorgen. Die Academiſche Jurisdiction ſtehet bey dem Hrn. Præſide und uns. Alle Sachen bey der Conferenz der Societät werden lateiniſch vorge- bracht, Frantzoͤſiſch aber wird ſonſten ſehr ſtarck geſprochen. R. Regenſpurg. ZU Regenſpurg ſoll man in einem Kloſter verwahren das Neue Te- ſtament mit goldenen Buchſtaben zu Baſel geſchrieben: Daſelbſt iſt auch zu ſehen geweſen das Neue Teſtament in Griechiſcher Sprache, auch mit goldenen Buchſtaben, deſſen Eraſmus gedencket. Pb. Melanchthon hat dieſe beyde ſchoͤne MScta nicht allein geſehen, ſondern ſich deren auch in ſeiner Jugend mit Nutzen gebrauchet. Happel. R. C. P. II. pag. 306. Rimini. Daſelbſt hat der Graf di Gambalonga eine anſehnliche Bibliothec ge- ſammlet, die ſo ſchoͤn als zahlreich iſt. Miſſon, der auf ſeiner Reiſe dieſe Bi- bliothec auch beſucht, ſchreibet zwar in ſeinem I. Theil p. 215. La Bibliothe- que du Comte du Gambalonga eſt extremementnombreuſe, mais elle n’ arien de rare, ſi celui, qui vous l’a montrée, en eſt bien informé; allein dieſer Vorwand uͤberhebet bisweilen die Hrn. Bibliothecarios, oder welche ſonſten Aufſicht uͤber Bibliothequen haben, (beſonders wenn ſie eben nicht recht wohl aufgeraͤumt ſind,) vielen Muͤhe. Rhodus. Die Griechen haben auf der Jnſul Rhodus des Auguſtini Schrifften, welche Planudes dahin gebracht, etliche Jahre vorher, ehe Conſtantinopel an die Tuͤrcken uͤberging, bekommen. Manl. Collect. pag. 648. Ro- T t 3

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/361>, abgerufen am 22.11.2024.