Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Theil von Bibliothequen.
den ersten Erfinder dieser Kunst, dahero sich mit keiner Gewißheit hiervon re-
den läst. Auch wird hier noch die Schreib-Tafel gezeiget, darinnen der gott-
selige Chur-Fürst zu Sachsen Johannes die Predigten Lutberi gar fleißig
aufgeschrieben. Vid. pl. loc. cit.

O.
Ofen.

JN dem Schloß zu Ofen ist die treffliche Corvinische Bibliothec, wie-
wol in schlechtem Zustand annoch zu sehen. Seyfried. Polyolog. p. 542.

Oldenburg.

Die Bibliothec zu Oldenburg soll viele alte rare Bücher haben,
und überhaupt wohl zu sehen seyn.

Oelberg.

Jn dem Kloster zu Oelberg auf dem Wege von Sena nach Rom ist
eine schöne Bibliothec mit dieser Uberschrifft: Piis ad Dei cultum Studiis,
ne vel hora frustra teratur,
d. i. zu gottseliger Andacht gegen GOtt, damit
nicht eine Stunde vergeblich hinlauffe. Cbytr. Del. pag. 89.

Olympus.

Der bekandte Berg in Thessalia, allwo ein Kloster mit einer grossen
Bibliothec soll zu sehen seyn. vid. Peuc. de Stud. Vet. Pbilos.

Ostorog.

Anno 1623. d. 28. Aug. ist durch eine grosse Feuers-Brunst nicht al-
lein der gröste Theil der Stadt Ostorog in Polen, sondern auch die Pfarr-
häuser mit den Bibliothequen des Mathiae Rybinii, und Martini Gratiani Gen-
ticbii,
vortrefflicher gelehrter Prediger, die man auf 4000. Gulden geschätzt,
verbrannt, dahingegen von denen allenthalben herzu dringenden Feuer-
Flammen der Kirche nicht der geringste Schade zugefüget worden. Happel.
aus Regen. Hist. Ecclesiast. Sclavon. libr. 2. cap. 14.

Orleans.

Diese Stadt ist überhaupt der Teutschen Nation sehr gewogen, dero-
wegen solche hier grosse Privilegia geniessen, und ihren eignen Rectorem ha-
ben, nebst einer gar schönen Bibliothec.

Oxfort

III. Theil von Bibliothequen.
den erſten Erfinder dieſer Kunſt, dahero ſich mit keiner Gewißheit hiervon re-
den laͤſt. Auch wird hier noch die Schreib-Tafel gezeiget, darinnen der gott-
ſelige Chur-Fuͤrſt zu Sachſen Johannes die Predigten Lutberi gar fleißig
aufgeſchrieben. Vid. pl. loc. cit.

O.
Ofen.

JN dem Schloß zu Ofen iſt die treffliche Corviniſche Bibliothec, wie-
wol in ſchlechtem Zuſtand annoch zu ſehen. Seyfried. Polyolog. p. 542.

Oldenburg.

Die Bibliothec zu Oldenburg ſoll viele alte rare Buͤcher haben,
und uͤberhaupt wohl zu ſehen ſeyn.

Oelberg.

Jn dem Kloſter zu Oelberg auf dem Wege von Sena nach Rom iſt
eine ſchoͤne Bibliothec mit dieſer Uberſchrifft: Piis ad Dei cultum Studiis,
ne vel hora fruſtra teratur,
d. i. zu gottſeliger Andacht gegen GOtt, damit
nicht eine Stunde vergeblich hinlauffe. Cbytr. Del. pag. 89.

Olympus.

Der bekandte Berg in Theſſalia, allwo ein Kloſter mit einer groſſen
Bibliothec ſoll zu ſehen ſeyn. vid. Peuc. de Stud. Vet. Pbiloſ.

Oſtorog.

Anno 1623. d. 28. Aug. iſt durch eine groſſe Feuers-Brunſt nicht al-
lein der groͤſte Theil der Stadt Oſtorog in Polen, ſondern auch die Pfarr-
haͤuſer mit den Bibliothequen des Mathiæ Rybinii, und Martini Gratiani Gen-
ticbii,
vortrefflicher gelehrter Prediger, die man auf 4000. Gulden geſchaͤtzt,
verbrannt, dahingegen von denen allenthalben herzu dringenden Feuer-
Flammen der Kirche nicht der geringſte Schade zugefuͤget worden. Happel.
aus Regen. Hiſt. Eccleſiaſt. Sclavon. libr. 2. cap. 14.

Orleans.

Dieſe Stadt iſt uͤberhaupt der Teutſchen Nation ſehr gewogen, dero-
wegen ſolche hier groſſe Privilegia genieſſen, und ihren eignen Rectorem ha-
ben, nebſt einer gar ſchoͤnen Bibliothec.

Oxfort
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0344" n="316"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/>
den er&#x017F;ten Erfinder die&#x017F;er Kun&#x017F;t, dahero &#x017F;ich mit keiner Gewißheit hiervon re-<lb/>
den la&#x0364;&#x017F;t. Auch wird hier noch die Schreib-Tafel gezeiget, darinnen der gott-<lb/>
&#x017F;elige Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;t zu Sach&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Johannes</hi></hi> die Predigten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lutberi</hi></hi> gar fleißig<lb/>
aufge&#x017F;chrieben. <hi rendition="#aq">Vid. pl. loc. cit.</hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">O.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ofen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>N dem Schloß zu <hi rendition="#fr">Ofen</hi> i&#x017F;t die treffliche <hi rendition="#aq">Corvini</hi>&#x017F;che <hi rendition="#aq">Bibliothec,</hi> wie-<lb/>
wol in &#x017F;chlechtem Zu&#x017F;tand annoch zu &#x017F;ehen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Seyfried. Polyolog.</hi> p.</hi> 542.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Oldenburg.</hi> </head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> zu <hi rendition="#fr">Oldenburg</hi> &#x017F;oll viele alte rare Bu&#x0364;cher haben,<lb/>
und u&#x0364;berhaupt wohl zu &#x017F;ehen &#x017F;eyn.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Oelberg.</hi> </head><lb/>
            <p>Jn dem Klo&#x017F;ter zu <hi rendition="#fr">Oelberg</hi> auf dem Wege von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sena</hi></hi> nach <hi rendition="#fr">Rom</hi> i&#x017F;t<lb/>
eine &#x017F;cho&#x0364;ne <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> mit die&#x017F;er Uber&#x017F;chrifft: <hi rendition="#aq">Piis ad Dei cultum Studiis,<lb/>
ne vel hora fru&#x017F;tra teratur,</hi> d. i. zu gott&#x017F;eliger Andacht gegen GOtt, damit<lb/>
nicht eine Stunde vergeblich hinlauffe. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cbytr. Del.</hi> pag.</hi> 89.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Olympus.</hi> </head><lb/>
            <p>Der bekandte Berg in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">The&#x017F;&#x017F;alia,</hi></hi> allwo ein Klo&#x017F;ter mit einer gro&#x017F;&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> &#x017F;oll zu &#x017F;ehen &#x017F;eyn. <hi rendition="#aq">vid. <hi rendition="#i">Peuc. de Stud. Vet. Pbilo&#x017F;.</hi></hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">O&#x017F;torog.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Anno 1623. d. 28. Aug.</hi> i&#x017F;t durch eine gro&#x017F;&#x017F;e Feuers-Brun&#x017F;t nicht al-<lb/>
lein der gro&#x0364;&#x017F;te Theil der Stadt <hi rendition="#fr">O&#x017F;torog</hi> in <hi rendition="#fr">Polen,</hi> &#x017F;ondern auch die Pfarr-<lb/>
ha&#x0364;u&#x017F;er mit den <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mathiæ Rybinii,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Martini Gratiani Gen-<lb/>
ticbii,</hi></hi> vortrefflicher gelehrter Prediger, die man auf 4000. Gulden ge&#x017F;cha&#x0364;tzt,<lb/>
verbrannt, dahingegen von denen allenthalben herzu dringenden Feuer-<lb/>
Flammen der Kirche nicht der gering&#x017F;te Schade zugefu&#x0364;get worden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Happel.</hi></hi><lb/>
aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Regen. Hi&#x017F;t. Eccle&#x017F;ia&#x017F;t. Sclavon.</hi> libr. 2. cap.</hi> 14.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Orleans.</hi> </head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Stadt i&#x017F;t u&#x0364;berhaupt der Teut&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Nation</hi> &#x017F;ehr gewogen, dero-<lb/>
wegen &#x017F;olche hier gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Privilegia</hi> genie&#x017F;&#x017F;en, und ihren eignen <hi rendition="#aq">Rectorem</hi> ha-<lb/>
ben, neb&#x017F;t einer gar &#x017F;cho&#x0364;nen <hi rendition="#aq">Bibliothec.</hi></p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Oxfort</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0344] III. Theil von Bibliothequen. den erſten Erfinder dieſer Kunſt, dahero ſich mit keiner Gewißheit hiervon re- den laͤſt. Auch wird hier noch die Schreib-Tafel gezeiget, darinnen der gott- ſelige Chur-Fuͤrſt zu Sachſen Johannes die Predigten Lutberi gar fleißig aufgeſchrieben. Vid. pl. loc. cit. O. Ofen. JN dem Schloß zu Ofen iſt die treffliche Corviniſche Bibliothec, wie- wol in ſchlechtem Zuſtand annoch zu ſehen. Seyfried. Polyolog. p. 542. Oldenburg. Die Bibliothec zu Oldenburg ſoll viele alte rare Buͤcher haben, und uͤberhaupt wohl zu ſehen ſeyn. Oelberg. Jn dem Kloſter zu Oelberg auf dem Wege von Sena nach Rom iſt eine ſchoͤne Bibliothec mit dieſer Uberſchrifft: Piis ad Dei cultum Studiis, ne vel hora fruſtra teratur, d. i. zu gottſeliger Andacht gegen GOtt, damit nicht eine Stunde vergeblich hinlauffe. Cbytr. Del. pag. 89. Olympus. Der bekandte Berg in Theſſalia, allwo ein Kloſter mit einer groſſen Bibliothec ſoll zu ſehen ſeyn. vid. Peuc. de Stud. Vet. Pbiloſ. Oſtorog. Anno 1623. d. 28. Aug. iſt durch eine groſſe Feuers-Brunſt nicht al- lein der groͤſte Theil der Stadt Oſtorog in Polen, ſondern auch die Pfarr- haͤuſer mit den Bibliothequen des Mathiæ Rybinii, und Martini Gratiani Gen- ticbii, vortrefflicher gelehrter Prediger, die man auf 4000. Gulden geſchaͤtzt, verbrannt, dahingegen von denen allenthalben herzu dringenden Feuer- Flammen der Kirche nicht der geringſte Schade zugefuͤget worden. Happel. aus Regen. Hiſt. Eccleſiaſt. Sclavon. libr. 2. cap. 14. Orleans. Dieſe Stadt iſt uͤberhaupt der Teutſchen Nation ſehr gewogen, dero- wegen ſolche hier groſſe Privilegia genieſſen, und ihren eignen Rectorem ha- ben, nebſt einer gar ſchoͤnen Bibliothec. Oxfort

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/344
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/344>, abgerufen am 30.07.2024.