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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
quen, zu Antwerpen, Breda, Brügge, Brüssel, Deventer, Doccum, Dor-
drecht,
Dunen bey Neuport, Francker, Gröningen, Grünendal,
Gent, Gemblours, Haag, Hardervvik, Lüttig, Leuvarden, Löwen, Lei-
den, Middelburg, Thiel, Utrecht, Ypern
und Zütphen. Jn allen diesen
angeführten Städten sollen schöne Bibliothequen zu sehen seyn; von etlichen
derselben habe ich unter ihren Namen ins besondere geschrieben. Wir ver-
lassen hiermit die Niederländischen, und wenden uns nach den

Holsteinischen

Bibliothequen, allwo wir die Hoch-Fürstl. zu Gottorff, und des
Hochgebohrnen Grafen von Rantzau auf seiner Residentz Breitenburg
antreffen. Weil wir aber von beyden schon vorher gehandelt haben, als
will ich nur allhier der schönen und raren Bibliothec gedencken, welche der
Hochgebohrne Herr Kielmann, Baron von Kielmanns-Eck, als der an-
dere von des grossen Job. Adolph Kielmanns Herren Söhnen, in vielen Jah-
ren mit grossen Kosten gesammlet. Jch glaube nicht, daß in einer Biblio-
thec,
wo sie auch seyn mag, eine solche Quantität von den allerneuesten und
raresten Autoribus bey einander zu finden ist. Ob sie aber mit uralten Bü-
chern und MSctis gleicher Gestalt ausgezieret sey, davon kan ich keinen ge-
wissen Bericht ertheilen; das weiß ich wohl, daß sie rar und eine von den
allerbesten ist, die man finden mag. Vid. Happel. in R. C. Part. II. p. 307.

Hanover.

Jch hätte diese Stadt schier vergessen, in welcher die vortreffliche
Königliche Bibliotheque gleichwol mit grosser Lust zu besehen ist.

I.
Jerusalem

WAr weiland die Haupt-Stadt der Juden, und gleichwie solche Stadt
in ihrem Flor an aller Herrlichkeit einen Uberfluß hatte, also man-
gelte es ihr auch nicht an wohlbestellten Bibliotheq. sowol in ihrem Tempel,
welches aus Juda Maccabaeo im II. Buch Cap. 2. v. 13. erhellet, als auch
in ihren Synagogen. Anlangend die in dem Tempel, so hat dieselbige schon
ihren Anfang zu Mosis Zeiten genommen, Deut. XXXI, 25. und hat mei-
stentheils aus den Büchern bestanden, die von ihrem Gesetz Opffern, Ceri-
moni
en und Heiligthum gehandelt, dazu ohne Zweifel die Geschichte
ihrer Zeiten, Reisen, und was sonst unter ihnen merckwürdiges geschehen,

bey-
N n

III. Theil von Bibliothequen.
quen, zu Antwerpen, Breda, Brügge, Bruͤſſel, Deventer, Doccum, Dor-
drecht,
Dunen bey Neuport, Francker, Groͤningen, Gruͤnendal,
Gent, Gemblours, Haag, Hardervvik, Luͤttig, Leuvarden, Loͤwen, Lei-
den, Middelburg, Thiel, Utrecht, Ypern
und Zütphen. Jn allen dieſen
angefuͤhrten Staͤdten ſollen ſchoͤne Bibliothequen zu ſehen ſeyn; von etlichen
derſelben habe ich unter ihren Namen ins beſondere geſchrieben. Wir ver-
laſſen hiermit die Niederlaͤndiſchen, und wenden uns nach den

Holſteiniſchen

Bibliothequen, allwo wir die Hoch-Fuͤrſtl. zu Gottorff, und des
Hochgebohrnen Grafen von Rantzau auf ſeiner Reſidentz Breitenburg
antreffen. Weil wir aber von beyden ſchon vorher gehandelt haben, als
will ich nur allhier der ſchoͤnen und raren Bibliothec gedencken, welche der
Hochgebohrne Herr Kielmann, Baron von Kielmanns-Eck, als der an-
dere von des groſſen Job. Adolph Kielmanns Herren Soͤhnen, in vielen Jah-
ren mit groſſen Koſten geſammlet. Jch glaube nicht, daß in einer Biblio-
thec,
wo ſie auch ſeyn mag, eine ſolche Quantität von den allerneueſten und
rareſten Autoribus bey einander zu finden iſt. Ob ſie aber mit uralten Buͤ-
chern und MSctis gleicher Geſtalt ausgezieret ſey, davon kan ich keinen ge-
wiſſen Bericht ertheilen; das weiß ich wohl, daß ſie rar und eine von den
allerbeſten iſt, die man finden mag. Vid. Happel. in R. C. Part. II. p. 307.

Hanover.

Jch haͤtte dieſe Stadt ſchier vergeſſen, in welcher die vortreffliche
Koͤnigliche Bibliotheque gleichwol mit groſſer Luſt zu beſehen iſt.

I.
Jeruſalem

WAr weiland die Haupt-Stadt der Juden, und gleichwie ſolche Stadt
in ihrem Flor an aller Herrlichkeit einen Uberfluß hatte, alſo man-
gelte es ihr auch nicht an wohlbeſtellten Bibliotheq. ſowol in ihrem Tempel,
welches aus Juda Maccabæo im II. Buch Cap. 2. v. 13. erhellet, als auch
in ihren Synagogen. Anlangend die in dem Tempel, ſo hat dieſelbige ſchon
ihren Anfang zu Moſis Zeiten genommen, Deut. XXXI, 25. und hat mei-
ſtentheils aus den Buͤchern beſtanden, die von ihrem Geſetz Opffern, Ceri-
moni
en und Heiligthum gehandelt, dazu ohne Zweifel die Geſchichte
ihrer Zeiten, Reiſen, und was ſonſt unter ihnen merckwuͤrdiges geſchehen,

bey-
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[281/0309] III. Theil von Bibliothequen. quen, zu Antwerpen, Breda, Brügge, Bruͤſſel, Deventer, Doccum, Dor- drecht, Dunen bey Neuport, Francker, Groͤningen, Gruͤnendal, Gent, Gemblours, Haag, Hardervvik, Luͤttig, Leuvarden, Loͤwen, Lei- den, Middelburg, Thiel, Utrecht, Ypern und Zütphen. Jn allen dieſen angefuͤhrten Staͤdten ſollen ſchoͤne Bibliothequen zu ſehen ſeyn; von etlichen derſelben habe ich unter ihren Namen ins beſondere geſchrieben. Wir ver- laſſen hiermit die Niederlaͤndiſchen, und wenden uns nach den Holſteiniſchen Bibliothequen, allwo wir die Hoch-Fuͤrſtl. zu Gottorff, und des Hochgebohrnen Grafen von Rantzau auf ſeiner Reſidentz Breitenburg antreffen. Weil wir aber von beyden ſchon vorher gehandelt haben, als will ich nur allhier der ſchoͤnen und raren Bibliothec gedencken, welche der Hochgebohrne Herr Kielmann, Baron von Kielmanns-Eck, als der an- dere von des groſſen Job. Adolph Kielmanns Herren Soͤhnen, in vielen Jah- ren mit groſſen Koſten geſammlet. Jch glaube nicht, daß in einer Biblio- thec, wo ſie auch ſeyn mag, eine ſolche Quantität von den allerneueſten und rareſten Autoribus bey einander zu finden iſt. Ob ſie aber mit uralten Buͤ- chern und MSctis gleicher Geſtalt ausgezieret ſey, davon kan ich keinen ge- wiſſen Bericht ertheilen; das weiß ich wohl, daß ſie rar und eine von den allerbeſten iſt, die man finden mag. Vid. Happel. in R. C. Part. II. p. 307. Hanover. Jch haͤtte dieſe Stadt ſchier vergeſſen, in welcher die vortreffliche Koͤnigliche Bibliotheque gleichwol mit groſſer Luſt zu beſehen iſt. I. Jeruſalem WAr weiland die Haupt-Stadt der Juden, und gleichwie ſolche Stadt in ihrem Flor an aller Herrlichkeit einen Uberfluß hatte, alſo man- gelte es ihr auch nicht an wohlbeſtellten Bibliotheq. ſowol in ihrem Tempel, welches aus Juda Maccabæo im II. Buch Cap. 2. v. 13. erhellet, als auch in ihren Synagogen. Anlangend die in dem Tempel, ſo hat dieſelbige ſchon ihren Anfang zu Moſis Zeiten genommen, Deut. XXXI, 25. und hat mei- ſtentheils aus den Buͤchern beſtanden, die von ihrem Geſetz Opffern, Ceri- monien und Heiligthum gehandelt, dazu ohne Zweifel die Geſchichte ihrer Zeiten, Reiſen, und was ſonſt unter ihnen merckwuͤrdiges geſchehen, bey- N n

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/309>, abgerufen am 27.11.2024.