Jn dem Pallast de Granvelle findet man eine auserlesene und mit vie- len curieusen MSctis angefüllte Bibliothec.
C.
Cassel.
DJe Fürstliche Bibliothec ist allhier besehens-würdig, weil darinnen viele sonderbare Schrifften zu observiren: Unter andern ist allda ein Codex, darinn ein Stück vom Alcoran mit literis cubicis gesch ieben, wie auch eine Bibel mit sehr sauberer Glagolitischer Schrifft gedruckt etc.
Caffa.
Eine Stadt am Schwartzen Meer in der Taurischen oder Tartari- schen Halb-Jnsul gelegen, von welcher Possevinus in Appendice Apparatus Sae- cri Nachricht giebt, daß allda in dem Closter zu S. Blasii eine Bibliothec von geschriebenen Büchern zu finden sey.
Cambridge.
Ein iedes Collegium hat allhier seine eigne Bibliothec, doch haben 2. den Vorzug darunter, nemlich die publique Universitäts-Bibliothec, wel- che der Hertzog von Buckingham dahin verehret, und die Bibliothec im Bene- dictiner-Collegio; diese stehet in einem grossen Saal, und bestehet mehren- theils in lauter MSctis. Hier findet man viele Documenta von der alten Sächsischen Sprache, wie auch ein sehr altes Exemplar des Virgilii, so von einem Ertz-Bischof geschrieben worden, wie nicht weniger verschiedene E- pisteln von Calvino, Zvvinglio, Oecolampadio, Carlstadio, Melanchtbone und Bucero. Jn der Bibliothec des Collegii zu S. Joannis ist zu sehen der erste Theil von des ElmaciniHistorien mit Syrischen Buchstaben geschrieben. Jn dem Collegio der Dreyfaltigkeit sind mehr gedruckte als geschriebene Arabische Bücher. Wir gehen, ohne ein mehres hievon zu reden, aus En- geland nach Dänemarck, allwo wir zu
Coppenhagen
Die vortreffliche Academie, und die zu derselben gehörige Bibliothec kürtzlich besehen wollen. Der berühmte Professor und Medicus Lymvicus hat die seinige an diese vermacht. Gleichem Exempel hat auch Heinricu[s]
Fuire-
K k 2
III. Theil vonBibliothequen.
Beſançon.
Jn dem Pallaſt de Granvelle findet man eine auserleſene und mit vie- len curieuſen MSctis angefuͤllte Bibliothec.
C.
Caſſel.
DJe Fuͤrſtliche Bibliothec iſt allhier beſehens-wuͤrdig, weil darinnen viele ſonderbare Schrifften zu obſerviren: Unter andern iſt allda ein Codex, darinn ein Stuͤck vom Alcoran mit literis cubicis geſch ieben, wie auch eine Bibel mit ſehr ſauberer Glagolitiſcher Schrifft gedruckt ꝛc.
Caffa.
Eine Stadt am Schwartzen Meer in der Tauriſchen oder Tartari- ſchen Halb-Jnſul gelegen, von welcher Poſſevinus in Appendice Apparatus Sæ- cri Nachricht giebt, daß allda in dem Cloſter zu S. Blaſii eine Bibliothec von geſchriebenen Buͤchern zu finden ſey.
Cambridge.
Ein iedes Collegium hat allhier ſeine eigne Bibliothec, doch haben 2. den Vorzug darunter, nemlich die publique Univerſitäts-Bibliothec, wel- che der Hertzog von Buckingham dahin verehret, und die Bibliothec im Bene- dictiner-Collegio; dieſe ſtehet in einem groſſen Saal, und beſtehet mehren- theils in lauter MSctis. Hier findet man viele Documenta von der alten Saͤchſiſchen Sprache, wie auch ein ſehr altes Exemplar des Virgilii, ſo von einem Ertz-Biſchof geſchrieben worden, wie nicht weniger verſchiedene E- piſteln von Calvino, Zvvinglio, Oecolampadio, Carlſtadio, Melanchtbone und Bucero. Jn der Bibliothec des Collegii zu S. Joannis iſt zu ſehen der erſte Theil von des ElmaciniHiſtorien mit Syriſchen Buchſtaben geſchrieben. Jn dem Collegio der Dreyfaltigkeit ſind mehr gedruckte als geſchriebene Arabiſche Buͤcher. Wir gehen, ohne ein mehres hievon zu reden, aus En- geland nach Daͤnemarck, allwo wir zu
Coppenhagen
Die vortreffliche Academie, und die zu derſelben gehoͤrige Bibliothec kuͤrtzlich beſehen wollen. Der beruͤhmte Profeſſor und Medicus Lymvicus hat die ſeinige an dieſe vermacht. Gleichem Exempel hat auch Heinricu[s]
Fuire-
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III. Theil von Bibliothequen.
Beſançon.
Jn dem Pallaſt de Granvelle findet man eine auserleſene und mit vie-
len curieuſen MSctis angefuͤllte Bibliothec.
C.
Caſſel.
DJe Fuͤrſtliche Bibliothec iſt allhier beſehens-wuͤrdig, weil darinnen
viele ſonderbare Schrifften zu obſerviren: Unter andern iſt allda ein
Codex, darinn ein Stuͤck vom Alcoran mit literis cubicis geſch ieben, wie
auch eine Bibel mit ſehr ſauberer Glagolitiſcher Schrifft gedruckt ꝛc.
Caffa.
Eine Stadt am Schwartzen Meer in der Tauriſchen oder Tartari-
ſchen Halb-Jnſul gelegen, von welcher Poſſevinus in Appendice Apparatus Sæ-
cri Nachricht giebt, daß allda in dem Cloſter zu S. Blaſii eine Bibliothec von
geſchriebenen Buͤchern zu finden ſey.
Cambridge.
Ein iedes Collegium hat allhier ſeine eigne Bibliothec, doch haben 2.
den Vorzug darunter, nemlich die publique Univerſitäts-Bibliothec, wel-
che der Hertzog von Buckingham dahin verehret, und die Bibliothec im Bene-
dictiner-Collegio; dieſe ſtehet in einem groſſen Saal, und beſtehet mehren-
theils in lauter MSctis. Hier findet man viele Documenta von der alten
Saͤchſiſchen Sprache, wie auch ein ſehr altes Exemplar des Virgilii, ſo von
einem Ertz-Biſchof geſchrieben worden, wie nicht weniger verſchiedene E-
piſteln von Calvino, Zvvinglio, Oecolampadio, Carlſtadio, Melanchtbone und
Bucero. Jn der Bibliothec des Collegii zu S. Joannis iſt zu ſehen der erſte
Theil von des Elmacini Hiſtorien mit Syriſchen Buchſtaben geſchrieben.
Jn dem Collegio der Dreyfaltigkeit ſind mehr gedruckte als geſchriebene
Arabiſche Buͤcher. Wir gehen, ohne ein mehres hievon zu reden, aus En-
geland nach Daͤnemarck, allwo wir zu
Coppenhagen
Die vortreffliche Academie, und die zu derſelben gehoͤrige Bibliothec
kuͤrtzlich beſehen wollen. Der beruͤhmte Profeſſor und Medicus Lymvicus
hat die ſeinige an dieſe vermacht. Gleichem Exempel hat auch Heinricus
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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/287>, abgerufen am 16.02.2025.
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