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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
Achen,

Oder Acken im Hertzogthum Jülich; allda hat Kayser Carolus M.
in seinem Schloß oder Pallast eine rare Bibliothec zusammen gebracht,
welche er nach seinem Tode zu verkauffen, und das Geld den Armen zu geben
befohlen. Eben deßgleichen hat dieser Kayser auch das vornehme und alte
Closter Lorch, 4. Meilen von Heidelberg, mit einer herrlichen Bibliothec
begabt. Hospin. de Orig. Monath. & alii.

Arabien

Hat iederzeit gelehrte Männer in ihren Landschafften gehabt, davon
die klugen Araber Averroes und Avicenna, Abu Gaafar, Almansor, Othman,
Abu Ebn Caab, Ali, Zeid Ali Ebn Bovah
und andere unter den Gelehrten be-
kandte Zeugniß geben: Moramerus, Morae Ambariensis Sohn, soll unter ih-
nen der erste gewesen seyn, der bey ihnen das Schreiben erfunden und ange-
fangen. vid. plur. ex not. Pocockii ad Abul Farraj. Deßgleichen mangelts
den Arabern nicht an herrlichen Bibliothequen; des Africanischen und Ara-
bischen Königes Jo. Almanzors überaus kostbare Bibliothec hat ein sehr gros-
ses Lob weit und breit erlanget. Die Zahl ihrer Bücher soll sich nach glaub-
würdigem Bericht auf 55722. in unterschiedlichen Sprachen und von ver-
schiedener Materie erstrecket haben. Spitzel. Dissert. de Biblioth. Zu Fez soll
eine Bibliothec mit 32000. Arabischen Büchern zu sehen seyn, Erpenius.
Auch soll zu Bagdad eine berühmte Bibliothec seyn, und zu Babylon
haben die Einwohner noch viele Bücher. Zu Gaza, Damasco und
Mauritanien sind allenthalben Bibliothequen zu sehen: Die Mauritanische
Königliche aber ist nach Spanien zu der Escurialischen gebracht worden.
Lom. de Bibl. Deßgleichen hat Abu Gaafar, Almansor zu Marocco und Maurita-
ni
en, Arabische Academien und Bibliothequen aufgerichtet. Peucer. Orat.
de Stud. vet. Philosoph.
Zu Constantinopel sind vor Zeiten 3. grosse Arabi-
sche Bibliothequen gewesen, deren eine des Kaysers Constantini, die andere
für die Adelichen und Sclaven, die dritte aber nahe bey des Sultans Zim-
mer, und voll überaus rarer Bücher gewesen, und deßwegen die Kayserliche
oder Ottomannische Bibliothec genennet worden: Hornb. Summ. Controv.
lib. 3. Simon. Om. Turcism. revelatus
& ex his Lom. ae Bibl. cap. 11. Hotting. in
Bibl. Orient. & Bibl. quadripart. lib. 2. cap. 3. P. della Valle Itiner. part. 3. c. 14.
15. Clenard. lib. 1. epist. ultim.

Amsterdam,

Eine Stadt, die dem blossen Namen nach in aller Welt bekandt ist,

und
III. Theil von Bibliothequen.
Achen,

Oder Acken im Hertzogthum Juͤlich; allda hat Kayſer Carolus M.
in ſeinem Schloß oder Pallaſt eine rare Bibliothec zuſammen gebracht,
welche er nach ſeinem Tode zu verkauffen, und das Geld den Armen zu geben
befohlen. Eben deßgleichen hat dieſer Kayſer auch das vornehme und alte
Cloſter Lorch, 4. Meilen von Heidelberg, mit einer herrlichen Bibliothec
begabt. Hoſpin. de Orig. Monath. & alii.

Arabien

Hat iederzeit gelehrte Maͤnner in ihren Landſchafften gehabt, davon
die klugen Araber Averroës und Avicenna, Abu Gaafar, Almanſor, Othman,
Abu Ebn Caab, Ali, Zeid Ali Ebn Bovah
und andere unter den Gelehrten be-
kandte Zeugniß geben: Moramerus, Moræ Ambarienſis Sohn, ſoll unter ih-
nen der erſte geweſen ſeyn, der bey ihnen das Schreiben erfunden und ange-
fangen. vid. plur. ex not. Pocockii ad Abul Farraj. Deßgleichen mangelts
den Arabern nicht an herrlichen Bibliothequen; des Africaniſchen und Ara-
biſchen Koͤniges Jo. Almanzors uͤberaus koſtbare Bibliothec hat ein ſehr groſ-
ſes Lob weit und breit erlanget. Die Zahl ihrer Buͤcher ſoll ſich nach glaub-
wuͤrdigem Bericht auf 55722. in unterſchiedlichen Sprachen und von ver-
ſchiedener Materie erſtrecket haben. Spitzel. Diſſert. de Biblioth. Zu Fez ſoll
eine Bibliothec mit 32000. Arabiſchen Buͤchern zu ſehen ſeyn, Erpenius.
Auch ſoll zu Bagdad eine beruͤhmte Bibliothec ſeyn, und zu Babylon
haben die Einwohner noch viele Buͤcher. Zu Gaza, Damaſco und
Mauritanien ſind allenthalben Bibliothequen zu ſehen: Die Mauritaniſche
Koͤnigliche aber iſt nach Spanien zu der Eſcurialiſchen gebracht worden.
Lom. de Bibl. Deßgleichen hat Abu Gaafar, Almanſor zu Marocco und Maurita-
ni
en, Arabiſche Academien und Bibliothequen aufgerichtet. Peucer. Orat.
de Stud. vet. Philoſoph.
Zu Conſtantinopel ſind vor Zeiten 3. groſſe Arabi-
ſche Bibliothequen geweſen, deren eine des Kayſers Conſtantini, die andere
fuͤr die Adelichen und Sclaven, die dritte aber nahe bey des Sultans Zim-
mer, und voll uͤberaus rarer Buͤcher geweſen, und deßwegen die Kayſerliche
oder Ottomanniſche Bibliothec genennet worden: Hornb. Summ. Controv.
lib. 3. Simon. Om. Turciſm. revelatus
& ex his Lom. ae Bibl. cap. 11. Hotting. in
Bibl. Orient. & Bibl. quadripart. lib. 2. cap. 3. P. della Valle Itiner. part. 3. c. 14.
15. Clenard. lib. 1. epiſt. ultim.

Amſterdam,

Eine Stadt, die dem bloſſen Namen nach in aller Welt bekandt iſt,

und
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[247/0275] III. Theil von Bibliothequen. Achen, Oder Acken im Hertzogthum Juͤlich; allda hat Kayſer Carolus M. in ſeinem Schloß oder Pallaſt eine rare Bibliothec zuſammen gebracht, welche er nach ſeinem Tode zu verkauffen, und das Geld den Armen zu geben befohlen. Eben deßgleichen hat dieſer Kayſer auch das vornehme und alte Cloſter Lorch, 4. Meilen von Heidelberg, mit einer herrlichen Bibliothec begabt. Hoſpin. de Orig. Monath. & alii. Arabien Hat iederzeit gelehrte Maͤnner in ihren Landſchafften gehabt, davon die klugen Araber Averroës und Avicenna, Abu Gaafar, Almanſor, Othman, Abu Ebn Caab, Ali, Zeid Ali Ebn Bovah und andere unter den Gelehrten be- kandte Zeugniß geben: Moramerus, Moræ Ambarienſis Sohn, ſoll unter ih- nen der erſte geweſen ſeyn, der bey ihnen das Schreiben erfunden und ange- fangen. vid. plur. ex not. Pocockii ad Abul Farraj. Deßgleichen mangelts den Arabern nicht an herrlichen Bibliothequen; des Africaniſchen und Ara- biſchen Koͤniges Jo. Almanzors uͤberaus koſtbare Bibliothec hat ein ſehr groſ- ſes Lob weit und breit erlanget. Die Zahl ihrer Buͤcher ſoll ſich nach glaub- wuͤrdigem Bericht auf 55722. in unterſchiedlichen Sprachen und von ver- ſchiedener Materie erſtrecket haben. Spitzel. Diſſert. de Biblioth. Zu Fez ſoll eine Bibliothec mit 32000. Arabiſchen Buͤchern zu ſehen ſeyn, Erpenius. Auch ſoll zu Bagdad eine beruͤhmte Bibliothec ſeyn, und zu Babylon haben die Einwohner noch viele Buͤcher. Zu Gaza, Damaſco und Mauritanien ſind allenthalben Bibliothequen zu ſehen: Die Mauritaniſche Koͤnigliche aber iſt nach Spanien zu der Eſcurialiſchen gebracht worden. Lom. de Bibl. Deßgleichen hat Abu Gaafar, Almanſor zu Marocco und Maurita- nien, Arabiſche Academien und Bibliothequen aufgerichtet. Peucer. Orat. de Stud. vet. Philoſoph. Zu Conſtantinopel ſind vor Zeiten 3. groſſe Arabi- ſche Bibliothequen geweſen, deren eine des Kayſers Conſtantini, die andere fuͤr die Adelichen und Sclaven, die dritte aber nahe bey des Sultans Zim- mer, und voll uͤberaus rarer Buͤcher geweſen, und deßwegen die Kayſerliche oder Ottomanniſche Bibliothec genennet worden: Hornb. Summ. Controv. lib. 3. Simon. Om. Turciſm. revelatus & ex his Lom. ae Bibl. cap. 11. Hotting. in Bibl. Orient. & Bibl. quadripart. lib. 2. cap. 3. P. della Valle Itiner. part. 3. c. 14. 15. Clenard. lib. 1. epiſt. ultim. Amſterdam, Eine Stadt, die dem bloſſen Namen nach in aller Welt bekandt iſt, und

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/275>, abgerufen am 22.11.2024.