Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.D. Joh. Kanolds Anhang zum II. Theile von Museis. gen lässet, halbe Talcks-Art: 35) Etliche Knochen, so man für Riesen-Knochen ausgegeben, welche aber befunden worden Elephanten-Knochen zu seyn: 36) Ein dergleichen grosser Zahn, so für einen Riesen-Zahn ausge- geben, und befunden worden ein Backen-Zahn eines Elephanten zu seyn: 37) Allerhand alte Gefässe mit deren verzeichneten Maß. Von raren geschriebenen Büchern: 38) Ein Samaritanische Bibel mit Columnen- Weise beygefügtem Hebräischen und Arabischen Text, auch auf Samari- tanisch geschrieben: 39) Eine Arabische Bibel auf Arabisch, Persisch und Chaldäisch, mit der Auslegung R. Salomonis: 40) Des Constantini Porphyrogennetae Buch von der Tugend und dem Laster, welches Excerpta aus dem Polybio, Diodoro, Nicolao Damasceno und dergleichen: 41) Etliche Assisiae oder Reichs-Tags-Protocolla, nach dem wieder eroberten heiligen Lande daselbst gehalten: 42) Unterschiedliche Cophthische Bücher, das ist in alter Egyptischer Sprache: 43) Ein Ilias Homeri mit Anmerckungen Porphyrii: 44) Ein Calender und Zeit-Rechnung Constantini, in welchem die Bürgermeisters-Zeit des Probi und Paterni nicht ausgelassen, wie in an- dern, noch das vorhergehende Jahr: 45) Ein zusammen-gerolltes Buch, so bey den Füssen einer Mumie ist gefunden worden, von rechtem Egyptischen Schilff-Papier, mit lauter Hieroglyphischen Charactern geschrieben, über 2000. Jahr alt; und viel andere dergleichen Sachen. Unweit von hier ist ein Ort Beaugensi genannt, an welchem der berühmte Garten des Herrn von Peiresk, darinnen allerhand sehr rare Gewächse zu finden: Als Styrax, dessen Safft dem aus der Levante gantz ähnlich und gleich: Der Mastix-Baum, gleichwie der in der Jnsul Scio: Jndianischer Jesmin, Baums-Art, allezeit grünend, mit gelben sehr wohl-riechenden Blumen: Sinesische Rosen, schön von Farben, doch ohne Geruch: Lysa oder der der Kürbiß von Mecca, inwendig voll Seide, daraus man Zeug machet: Recht Egyptisch Papier: Jndianischer Jngber: Myrrhen mit breiten Blättern, und rothen Blumen: Grosser Americanischer Gelsenier mit rothen, Persischer mit Viol-braunen, Arabischer mit vollen Blumen: Po- merantzen mit rother und bunter Farbe und Blüthe: Mispeln und saure Kirschen, ohne Kernen: Adams-Feigen und mehr dergleichen. NB. Seithero ist oberzehltes meistentheils distra- hirt worden. CA-
D. Joh. Kanolds Anhang zum II. Theile von Muſeis. gen laͤſſet, halbe Talcks-Art: 35) Etliche Knochen, ſo man fuͤr Rieſen-Knochen ausgegeben, welche aber befunden worden Elephanten-Knochen zu ſeyn: 36) Ein dergleichen groſſer Zahn, ſo fuͤr einen Rieſen-Zahn ausge- geben, und befunden worden ein Backen-Zahn eines Elephanten zu ſeyn: 37) Allerhand alte Gefaͤſſe mit deren verzeichneten Maß. Von raren geſchriebenen Buͤchern: 38) Ein Samaritaniſche Bibel mit Columnen- Weiſe beygefuͤgtem Hebraͤiſchen und Arabiſchen Text, auch auf Samari- taniſch geſchrieben: 39) Eine Arabiſche Bibel auf Arabiſch, Perſiſch und Chaldaͤiſch, mit der Auslegung R. Salomonis: 40) Des Conſtantini Porphyrogennetæ Buch von der Tugend und dem Laſter, welches Excerpta aus dem Polybio, Diodoro, Nicolao Damaſceno und dergleichen: 41) Etliche Aſſiſiæ oder Reichs-Tags-Protocolla, nach dem wieder eroberten heiligen Lande daſelbſt gehalten: 42) Unterſchiedliche Cophthiſche Buͤcher, das iſt in alter Egyptiſcher Sprache: 43) Ein Ilias Homeri mit Anmerckungen Porphyrii: 44) Ein Calender und Zeit-Rechnung Conſtantini, in welchem die Buͤrgermeiſters-Zeit des Probi und Paterni nicht ausgelaſſen, wie in an- dern, noch das vorhergehende Jahr: 45) Ein zuſammen-gerolltes Buch, ſo bey den Fuͤſſen einer Mumie iſt gefunden worden, von rechtem Egyptiſchen Schilff-Papier, mit lauter Hieroglyphiſchen Charactern geſchrieben, uͤber 2000. Jahr alt; und viel andere dergleichen Sachen. Unweit von hier iſt ein Ort Beaugenſi genannt, an welchem der beruͤhmte Garten des Herrn von Peiresk, darinnen allerhand ſehr rare Gewaͤchſe zu finden: Als Styrax, deſſen Safft dem aus der Levante gantz aͤhnlich und gleich: Der Maſtix-Baum, gleichwie der in der Jnſul Scio: Jndianiſcher Jeſmin, Baums-Art, allezeit gruͤnend, mit gelben ſehr wohl-riechenden Blumen: Sineſiſche Roſen, ſchoͤn von Farben, doch ohne Geruch: Lyſa oder der der Kuͤrbiß von Mecca, inwendig voll Seide, daraus man Zeug machet: Recht Egyptiſch Papier: Jndianiſcher Jngber: Myrrhen mit breiten Blaͤttern, und rothen Blumen: Groſſer Americaniſcher Gelſenier mit rothen, Perſiſcher mit Viol-braunen, Arabiſcher mit vollen Blumen: Po- merantzen mit rother und bunter Farbe und Bluͤthe: Miſpeln und ſaure Kirſchen, ohne Kernen: Adams-Feigen und mehr dergleichen. NB. Seithero iſt oberzehltes meiſtentheils diſtra- hirt worden. CA-
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D. Joh. Kanolds Anhang zum II. Theile von Muſeis.
gen laͤſſet, halbe Talcks-Art: 35) Etliche Knochen, ſo man fuͤr Rieſen-
Knochen ausgegeben, welche aber befunden worden Elephanten-Knochen zu
ſeyn: 36) Ein dergleichen groſſer Zahn, ſo fuͤr einen Rieſen-Zahn ausge-
geben, und befunden worden ein Backen-Zahn eines Elephanten zu
ſeyn: 37) Allerhand alte Gefaͤſſe mit deren verzeichneten Maß. Von raren
geſchriebenen Buͤchern: 38) Ein Samaritaniſche Bibel mit Columnen-
Weiſe beygefuͤgtem Hebraͤiſchen und Arabiſchen Text, auch auf Samari-
taniſch geſchrieben: 39) Eine Arabiſche Bibel auf Arabiſch, Perſiſch
und Chaldaͤiſch, mit der Auslegung R. Salomonis: 40) Des Conſtantini
Porphyrogennetæ Buch von der Tugend und dem Laſter, welches Excerpta aus
dem Polybio, Diodoro, Nicolao Damaſceno und dergleichen: 41) Etliche
Aſſiſiæ oder Reichs-Tags-Protocolla, nach dem wieder eroberten heiligen
Lande daſelbſt gehalten: 42) Unterſchiedliche Cophthiſche Buͤcher, das iſt
in alter Egyptiſcher Sprache: 43) Ein Ilias Homeri mit Anmerckungen
Porphyrii: 44) Ein Calender und Zeit-Rechnung Conſtantini, in welchem
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dern, noch das vorhergehende Jahr: 45) Ein zuſammen-gerolltes Buch, ſo
bey den Fuͤſſen einer Mumie iſt gefunden worden, von rechtem Egyptiſchen
Schilff-Papier, mit lauter Hieroglyphiſchen Charactern geſchrieben,
uͤber 2000. Jahr alt; und viel andere dergleichen Sachen. Unweit von
hier iſt ein Ort Beaugenſi genannt, an welchem der beruͤhmte Garten des
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Styrax, deſſen Safft dem aus der Levante gantz aͤhnlich und gleich: Der
Maſtix-Baum, gleichwie der in der Jnſul Scio: Jndianiſcher Jeſmin,
Baums-Art, allezeit gruͤnend, mit gelben ſehr wohl-riechenden Blumen:
Sineſiſche Roſen, ſchoͤn von Farben, doch ohne Geruch: Lyſa oder der
der Kuͤrbiß von Mecca, inwendig voll Seide, daraus man Zeug machet:
Recht Egyptiſch Papier: Jndianiſcher Jngber: Myrrhen mit breiten
Blaͤttern, und rothen Blumen: Groſſer Americaniſcher Gelſenier mit
rothen, Perſiſcher mit Viol-braunen, Arabiſcher mit vollen Blumen: Po-
merantzen mit rother und bunter Farbe und Bluͤthe: Miſpeln und ſaure
Kirſchen, ohne Kernen: Adams-Feigen und mehr dergleichen.
NB. Seithero iſt oberzehltes meiſtentheils diſtra-
hirt worden.
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Zitationshilfe: | Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/254>, abgerufen am 16.02.2025. |