Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis II. Theil. Spiellbergen dem Ceylonischen König, der damals zu Candy residirte, ei-nige gute Dienste gethan, da regalirte er ihn unter andern aus seiner Schatz- Kammer mit einem Carfunckel-Stein, der die Grösse einer vollkommenen Welschen Nuß hatte, und zu einem unglaublichen Preis angeschlagen ward, dessen Abbildung beym Happel. in Rel. cur. parte 3. p. 158. zu sehen. Cusco. War weiland die Residentz-Stadt der Peruanischen Könige oder Inga. Constantinopel. So wild und barbarisch die Türcken auch immer sind, so hinderts sie viele A a 3
Von Muſeis II. Theil. Spiellbergen dem Ceyloniſchen Koͤnig, der damals zu Candy reſidirte, ei-nige gute Dienſte gethan, da regalirte er ihn unter andern aus ſeiner Schatz- Kammer mit einem Carfunckel-Stein, der die Groͤſſe einer vollkommenen Welſchen Nuß hatte, und zu einem unglaublichen Preis angeſchlagen ward, deſſen Abbildung beym Happel. in Rel. cur. parte 3. p. 158. zu ſehen. Cuſco. War weiland die Reſidentz-Stadt der Peruaniſchen Koͤnige oder Inga. Conſtantinopel. So wild und barbariſch die Tuͤrcken auch immer ſind, ſo hinderts ſie viele A a 3
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Von Muſeis II. Theil.
Spiellbergen dem Ceyloniſchen Koͤnig, der damals zu Candy reſidirte, ei-
nige gute Dienſte gethan, da regalirte er ihn unter andern aus ſeiner Schatz-
Kammer mit einem Carfunckel-Stein, der die Groͤſſe einer vollkommenen
Welſchen Nuß hatte, und zu einem unglaublichen Preis angeſchlagen ward,
deſſen Abbildung beym Happel. in Rel. cur. parte 3. p. 158. zu ſehen.
Cuſco.
War weiland die Reſidentz-Stadt der Peruaniſchen Koͤnige oder Inga.
Von der Pracht dieſer Koͤnige haben einige Autores gantze Boͤgen voll ge-
ſchrieben, nichts deſtoweniger iſt im Anfang des I. Theils in dieſem Buche
ſchon mit wenigem davon geredet worden; derohalben will ichs hier deſto
kuͤrtzer machen, und nur bloß diejenigen Wercke anfuͤhren, welche Eraſinus
Franciſci im dritten Theile p. 1689. ſeines Oſt-und Weſt-Jndiani-
ſchen Luſt-Gartens davon ſchreibet: „Die Burg oder das Koͤnigliche„
Schloß iſt nicht mit Kalck und Steinen, ſondern mit lauter gediegenem„
Gold bedeckt geweſen: Und naͤchſt der Burg ein Garten, der mit nichts an-„
ders, denn Gold gepflaſtert, und Baͤume darinnen mit ihren Blaͤttern,„
Blumen und Fruͤchten in ſchoͤner Ordnung geſetzt, nicht lebend, gruͤnend oder„
wachſend, ſondern gleichfals vom Golde in groſſer Abundanz und Lebens-„
Groͤſſe, alſo, daß ſelbiger Garten gleichſam einen von ſo viel Sonnen glaͤn-„
tzenden Wald præſentiret; und faſt iemand in Zweiffel gerathen ſolte, ob„
in der gantzen Welt ſo viel des beſten gelb-glaͤntzenden Metalls zu finden„
ſey ꝛc.‟
Conſtantinopel.
So wild und barbariſch die Tuͤrcken auch immer ſind, ſo hinderts ſie
doch nichts daran daß ſie darum aus dem Trieb der Natur zu einiger Pracht
und Herrlichkeit keine Luſt haben ſolten: Wir duͤrffen deswegen nur die
Frantzoͤſiſche oder von Philip Zeſen ins Hochteutſche uͤberſetzte Romaine,
Ibrabim Baſſa intituliret, aufſchlagen; dieſe entdecket zur Gnuͤge, was fuͤr
Herrlichkeit und curieuſe Pracht in dem Schloß des Durchl. Ibrabim Baſſa,
Groß-Veziers und oberſten Statthalters der Tuͤrcken, mit allen dabey be-
findlichen Pertinent. ſoll zu ſehen geweſen ſeyn: Verſtehe ſo manche koſtbare
Tafeln, Seulen, Gallerien, Gaͤrten, Grotten und Luſt-Hoͤlen, Caſcaden ꝛc.
Bibliotheken, Globi, oder Erd- und Himmels-Kugeln, ſonderliche und un-
gemeine Spiegel, Schau- und Brenn-Glaͤſer, Priſmata, Polyedra, Spie-
gel, Optiſche Gemaͤhlde, Uhrwercke, Mathematiſche Inſtrumente, nebſt
einer herrlichen Ruͤſt-Kammer, und Kunſt-Zimmern ſonderlich, in welchen
viele
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