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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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zum I. Theile von Museis.
XI. Ein Pocal von Rhinocer oder Nasenhorn, mit schönen Figuren
geschnitten.
XII. Ein grosser helffenbeinerner Pocal, daran Kayser Julius Caesar
von gantzer Statur, und damals lebende 7. Könige und 7. Chur-Fürsten
mit ihren Wappen in Portrait, Brust-Bild, am Fuß aber die 7. himmli-
sche Planeten gar künstlich geschnitzt.
XIII. Eine ziemliche Parthey allerhand schöne und rare, grosse und
kleine Gemählde.
XIV. Eine Parthey allerhand rare und schöne geschnittene Gläser von
denen berühmtesten Meistern.
XV. Unterschiedliche herrliche Brenn-Spiegel von Glas, von 16.
14. und 12. Zoll im Diameter.
XVI. Zwey Brenn-Spiegel von Metall, 12. Zoll im Diameter.
XVII. Unterschiedliche andere ziemlich grosse Spiegel von Stahl,
darunter ein runder, so auf beyden Seiten spiegelt.
Regenspurg.

Der hiesige renommirte Apotheker Hr. Joh. Wilhelm Wein-
mann
hat eine schöne Sammlung von allerhand Naturalien vorzuzeigen,
wovon er mir d. d. 30. Aug. 1726. folgenden summarischen Bericht er-
theilte: Zur schuldigen Antwort dienet, daß ich viele Sachen besitze, sowol
aus der Botanic, als von Mineralien und Lapidibus figuratis, davon viel-
leicht in keinem Autore Meldung geschicht; wie nicht weniger allerhand an-
dere Nativa unter u. über der Erden; die mangelnde Zeit aber und die Kosten,
solche abmahlen zu lassen, verhindern, daß ich bishero derselben keine Mel-
dung gethan: Beynebens bin unglücklich mit denen Gesellen, daß keiner Lust
zu denen Wissenschafften hat mithin mir die Zeit Handreichung zum sortiren
und beschreiben abgehet. Uberhaupt kan ich melden, daß mein Cabinet
bestehet 1) in allerhand Conchylien: 2) Mineralien, als Gold-Silber-
und darunter etliche schöne Stücke gediegenes, item Kupffer-Bley-Eisen-
Zinn-Ertzte, als crystallisirte Zinn-Graupen, item Zinnober-Ertzte, dann
auch die mit andern, als Marcasit, Bley-Glantz, vermischt seyn, Minera
antim. &c.
Ferner befinden sich in selbem 3) Marina, als Hummer, Ta-
schen-Krebse, Meer-Spinnen etc. Hippocampus, Mus marinus zibeti
odore, ex Armenia, Mures marini, Arbuscula marina Lycii facie spinosa,
Crocodillus,
klein und groß, Canis carchariae species, der kleinern Sorte
von etlichen 40. Lb. Testudo marina minor, & terrestris, Scincus marinus,
Echinus marinus &c. 4) Lapides,
als Dendriten, Fisch-Krebs- und Re-

gen-
Y
zum I. Theile von Muſeis.
XI. Ein Pocal von Rhinocer oder Naſenhorn, mit ſchoͤnen Figuren
geſchnitten.
XII. Ein groſſer helffenbeinerner Pocal, daran Kayſer Julius Cæſar
von gantzer Statur, und damals lebende 7. Koͤnige und 7. Chur-Fuͤrſten
mit ihren Wappen in Portrait, Bruſt-Bild, am Fuß aber die 7. himmli-
ſche Planeten gar kuͤnſtlich geſchnitzt.
XIII. Eine ziemliche Parthey allerhand ſchoͤne und rare, groſſe und
kleine Gemaͤhlde.
XIV. Eine Parthey allerhand rare und ſchoͤne geſchnittene Glaͤſer von
denen beruͤhmteſten Meiſtern.
XV. Unterſchiedliche herrliche Brenn-Spiegel von Glas, von 16.
14. und 12. Zoll im Diameter.
XVI. Zwey Brenn-Spiegel von Metall, 12. Zoll im Diameter.
XVII. Unterſchiedliche andere ziemlich groſſe Spiegel von Stahl,
darunter ein runder, ſo auf beyden Seiten ſpiegelt.
Regenſpurg.

Der hieſige renommirte Apotheker Hr. Joh. Wilhelm Wein-
mann
hat eine ſchoͤne Sammlung von allerhand Naturalien vorzuzeigen,
wovon er mir d. d. 30. Aug. 1726. folgenden ſummariſchen Bericht er-
theilte: Zur ſchuldigen Antwort dienet, daß ich viele Sachen beſitze, ſowol
aus der Botanic, als von Mineralien und Lapidibus figuratis, davon viel-
leicht in keinem Autore Meldung geſchicht; wie nicht weniger allerhand an-
dere Nativa unter u. uͤber der Erden; die mangelnde Zeit aber und die Koſten,
ſolche abmahlen zu laſſen, verhindern, daß ich bishero derſelben keine Mel-
dung gethan: Beynebens bin ungluͤcklich mit denen Geſellen, daß keiner Luſt
zu denen Wiſſenſchafften hat mithin mir die Zeit Handreichung zum ſortiren
und beſchreiben abgehet. Uberhaupt kan ich melden, daß mein Cabinet
beſtehet 1) in allerhand Conchylien: 2) Mineralien, als Gold-Silber-
und darunter etliche ſchoͤne Stuͤcke gediegenes, item Kupffer-Bley-Eiſen-
Zinn-Ertzte, als cryſtalliſirte Zinn-Graupen, item Zinnober-Ertzte, dann
auch die mit andern, als Marcaſit, Bley-Glantz, vermiſcht ſeyn, Minera
antim. &c.
Ferner befinden ſich in ſelbem 3) Marina, als Hummer, Ta-
ſchen-Krebſe, Meer-Spinnen ꝛc. Hippocampus, Mus marinus zibeti
odore, ex Armenia, Mures marini, Arbuſcula marina Lycii facie ſpinoſa,
Crocodillus,
klein und groß, Canis carchariæ ſpecies, der kleinern Sorte
von etlichen 40. ℔. Teſtudo marina minor, & terreſtris, Scincus marinus,
Echinus marinus &c. 4) Lapides,
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gen-
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[169/0197] zum I. Theile von Muſeis. XI. Ein Pocal von Rhinocer oder Naſenhorn, mit ſchoͤnen Figuren geſchnitten. XII. Ein groſſer helffenbeinerner Pocal, daran Kayſer Julius Cæſar von gantzer Statur, und damals lebende 7. Koͤnige und 7. Chur-Fuͤrſten mit ihren Wappen in Portrait, Bruſt-Bild, am Fuß aber die 7. himmli- ſche Planeten gar kuͤnſtlich geſchnitzt. XIII. Eine ziemliche Parthey allerhand ſchoͤne und rare, groſſe und kleine Gemaͤhlde. XIV. Eine Parthey allerhand rare und ſchoͤne geſchnittene Glaͤſer von denen beruͤhmteſten Meiſtern. XV. Unterſchiedliche herrliche Brenn-Spiegel von Glas, von 16. 14. und 12. Zoll im Diameter. XVI. Zwey Brenn-Spiegel von Metall, 12. Zoll im Diameter. XVII. Unterſchiedliche andere ziemlich groſſe Spiegel von Stahl, darunter ein runder, ſo auf beyden Seiten ſpiegelt. Regenſpurg. Der hieſige renommirte Apotheker Hr. Joh. Wilhelm Wein- mann hat eine ſchoͤne Sammlung von allerhand Naturalien vorzuzeigen, wovon er mir d. d. 30. Aug. 1726. folgenden ſummariſchen Bericht er- theilte: Zur ſchuldigen Antwort dienet, daß ich viele Sachen beſitze, ſowol aus der Botanic, als von Mineralien und Lapidibus figuratis, davon viel- leicht in keinem Autore Meldung geſchicht; wie nicht weniger allerhand an- dere Nativa unter u. uͤber der Erden; die mangelnde Zeit aber und die Koſten, ſolche abmahlen zu laſſen, verhindern, daß ich bishero derſelben keine Mel- dung gethan: Beynebens bin ungluͤcklich mit denen Geſellen, daß keiner Luſt zu denen Wiſſenſchafften hat mithin mir die Zeit Handreichung zum ſortiren und beſchreiben abgehet. Uberhaupt kan ich melden, daß mein Cabinet beſtehet 1) in allerhand Conchylien: 2) Mineralien, als Gold-Silber- und darunter etliche ſchoͤne Stuͤcke gediegenes, item Kupffer-Bley-Eiſen- Zinn-Ertzte, als cryſtalliſirte Zinn-Graupen, item Zinnober-Ertzte, dann auch die mit andern, als Marcaſit, Bley-Glantz, vermiſcht ſeyn, Minera antim. &c. Ferner befinden ſich in ſelbem 3) Marina, als Hummer, Ta- ſchen-Krebſe, Meer-Spinnen ꝛc. Hippocampus, Mus marinus zibeti odore, ex Armenia, Mures marini, Arbuſcula marina Lycii facie ſpinoſa, Crocodillus, klein und groß, Canis carchariæ ſpecies, der kleinern Sorte von etlichen 40. ℔. Teſtudo marina minor, & terreſtris, Scincus marinus, Echinus marinus &c. 4) Lapides, als Dendriten, Fiſch-Krebs- und Re- gen- Y

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/197>, abgerufen am 28.11.2024.