Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Buch. 7. Titel.

1698. Der Käufer muß von seiner Seite, in Ermange-
lung einer entgegenstehenden Uebereinkunft, dem Verkäufer
dasjenige erstatten, was dieser an Schulden und Lasten der
Erbschaft getilgt hat, und mit ihm wegen alles dessen sich
berechnen, was derselbe als Gläubiger zu fordern hatte.

1699. Wenn ein streitiges Recht übertragen wurde, so
kann der, wider welchen dasselbe zusteht, sich seiner Verbind-
lichkeit gegen den Cessionar dadurch entledigen, daß er ihm
den wirklichen Preis der Uebertragung nebst den Kosten und
gesetzmäßigen Gebühren, wie auch die Zinsen von dem
Tage an vergütet, wo der Cessionar den Preis der an ihn
geschehenen Uebertragung bezahlt hat.

1700. Die Sache wird von dem Augenblicke an als
streitig angesehen, wo über das Recht selbst ein Rechtsstreit
und gerichtlicher Widerspruch entstanden ist.

1701. Die im 1699sten Artikel enthaltene Verfügung
fällt in folgenden Fällen weg:

1) Wenn die Uebertragung an einen Miterben oder an
einen Miteigenthümer des übertragenen Rechtes,

2) Wenn sie an einen Gläubiger als Zahlung für das,
was man ihm schuldig war, und

3) Wenn sie an den Besitzer des den Gegenstand des
streitigen Rechtes ausmachenden Grundstückes geschehen ist.

Siebenter Titel.

Von dem Tausche.

1702. Der Tausch ist ein Vertrag, wodurch die Par-
teyen sich wechselseitig eine Sache für die andere geben.

1703. Der Tausch kommt auf gleiche Art, wie der
Verkauf, durch bloße Einwilligung zu Stande.

1704. Hat einer der Tauschenden die ihm vermöge
des Tauschvertrages gebührende Sache wirklich empfangen,

III. Buch. 7. Titel.

1698. Der Kaͤufer muß von ſeiner Seite, in Ermange-
lung einer entgegenſtehenden Uebereinkunft, dem Verkaͤufer
dasjenige erſtatten, was dieſer an Schulden und Laſten der
Erbſchaft getilgt hat, und mit ihm wegen alles deſſen ſich
berechnen, was derſelbe als Glaͤubiger zu fordern hatte.

1699. Wenn ein ſtreitiges Recht uͤbertragen wurde, ſo
kann der, wider welchen daſſelbe zuſteht, ſich ſeiner Verbind-
lichkeit gegen den Ceſſionar dadurch entledigen, daß er ihm
den wirklichen Preis der Uebertragung nebſt den Koſten und
geſetzmaͤßigen Gebuͤhren, wie auch die Zinſen von dem
Tage an verguͤtet, wo der Ceſſionar den Preis der an ihn
geſchehenen Uebertragung bezahlt hat.

1700. Die Sache wird von dem Augenblicke an als
ſtreitig angeſehen, wo uͤber das Recht ſelbſt ein Rechtsſtreit
und gerichtlicher Widerſpruch entſtanden iſt.

1701. Die im 1699ſten Artikel enthaltene Verfuͤgung
faͤllt in folgenden Faͤllen weg:

1) Wenn die Uebertragung an einen Miterben oder an
einen Miteigenthuͤmer des uͤbertragenen Rechtes,

2) Wenn ſie an einen Glaͤubiger als Zahlung fuͤr das,
was man ihm ſchuldig war, und

3) Wenn ſie an den Beſitzer des den Gegenſtand des
ſtreitigen Rechtes ausmachenden Grundſtuͤckes geſchehen iſt.

Siebenter Titel.

Von dem Tauſche.

1702. Der Tauſch iſt ein Vertrag, wodurch die Par-
teyen ſich wechſelſeitig eine Sache fuͤr die andere geben.

1703. Der Tauſch kommt auf gleiche Art, wie der
Verkauf, durch bloße Einwilligung zu Stande.

1704. Hat einer der Tauſchenden die ihm vermoͤge
des Tauſchvertrages gebuͤhrende Sache wirklich empfangen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <pb facs="#f0746" n="734"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. Buch. 7. Titel.</fw><lb/>
          <p>1698. Der Ka&#x0364;ufer muß von &#x017F;einer Seite, in Ermange-<lb/>
lung einer entgegen&#x017F;tehenden Uebereinkunft, dem Verka&#x0364;ufer<lb/>
dasjenige er&#x017F;tatten, was die&#x017F;er an Schulden und La&#x017F;ten der<lb/>
Erb&#x017F;chaft getilgt hat, und mit ihm wegen alles de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
berechnen, was der&#x017F;elbe als Gla&#x0364;ubiger zu fordern hatte.<lb/></p>
          <p>1699. Wenn ein &#x017F;treitiges Recht u&#x0364;bertragen wurde, &#x017F;o<lb/>
kann der, wider welchen da&#x017F;&#x017F;elbe zu&#x017F;teht, &#x017F;ich &#x017F;einer Verbind-<lb/>
lichkeit gegen den Ce&#x017F;&#x017F;ionar dadurch entledigen, daß er ihm<lb/>
den wirklichen Preis der Uebertragung neb&#x017F;t den Ko&#x017F;ten und<lb/>
ge&#x017F;etzma&#x0364;ßigen Gebu&#x0364;hren, wie auch die Zin&#x017F;en von dem<lb/>
Tage an vergu&#x0364;tet, wo der Ce&#x017F;&#x017F;ionar den Preis der an ihn<lb/>
ge&#x017F;chehenen Uebertragung bezahlt hat.<lb/></p>
          <p>1700. Die Sache wird von dem Augenblicke an als<lb/>
&#x017F;treitig ange&#x017F;ehen, wo u&#x0364;ber das Recht &#x017F;elb&#x017F;t ein Rechts&#x017F;treit<lb/>
und gerichtlicher Wider&#x017F;pruch ent&#x017F;tanden i&#x017F;t.<lb/></p>
          <p>1701. Die im 1699&#x017F;ten Artikel enthaltene Verfu&#x0364;gung<lb/>
fa&#x0364;llt in folgenden Fa&#x0364;llen weg:</p><lb/>
          <p>1) Wenn die Uebertragung an einen Miterben oder an<lb/>
einen Miteigenthu&#x0364;mer des u&#x0364;bertragenen Rechtes,</p><lb/>
          <p>2) Wenn &#x017F;ie an einen Gla&#x0364;ubiger als Zahlung fu&#x0364;r das,<lb/>
was man ihm &#x017F;chuldig war, und</p><lb/>
          <p>3) Wenn &#x017F;ie an den Be&#x017F;itzer des den Gegen&#x017F;tand des<lb/>
&#x017F;treitigen Rechtes ausmachenden Grund&#x017F;tu&#x0364;ckes ge&#x017F;chehen i&#x017F;t.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="2">
        <head>Siebenter Titel.</head><lb/>
        <argument>
          <p>Von dem Tau&#x017F;che.</p>
        </argument><lb/>
        <p>1702. Der Tau&#x017F;ch i&#x017F;t ein Vertrag, wodurch die Par-<lb/>
teyen &#x017F;ich wech&#x017F;el&#x017F;eitig eine Sache fu&#x0364;r die andere geben.<lb/></p>
        <p>1703. Der Tau&#x017F;ch kommt auf gleiche Art, wie der<lb/>
Verkauf, durch bloße Einwilligung zu Stande.<lb/></p>
        <p>1704. Hat einer der Tau&#x017F;chenden die ihm vermo&#x0364;ge<lb/>
des Tau&#x017F;chvertrages gebu&#x0364;hrende Sache wirklich empfangen,<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[734/0746] III. Buch. 7. Titel. 1698. Der Kaͤufer muß von ſeiner Seite, in Ermange- lung einer entgegenſtehenden Uebereinkunft, dem Verkaͤufer dasjenige erſtatten, was dieſer an Schulden und Laſten der Erbſchaft getilgt hat, und mit ihm wegen alles deſſen ſich berechnen, was derſelbe als Glaͤubiger zu fordern hatte. 1699. Wenn ein ſtreitiges Recht uͤbertragen wurde, ſo kann der, wider welchen daſſelbe zuſteht, ſich ſeiner Verbind- lichkeit gegen den Ceſſionar dadurch entledigen, daß er ihm den wirklichen Preis der Uebertragung nebſt den Koſten und geſetzmaͤßigen Gebuͤhren, wie auch die Zinſen von dem Tage an verguͤtet, wo der Ceſſionar den Preis der an ihn geſchehenen Uebertragung bezahlt hat. 1700. Die Sache wird von dem Augenblicke an als ſtreitig angeſehen, wo uͤber das Recht ſelbſt ein Rechtsſtreit und gerichtlicher Widerſpruch entſtanden iſt. 1701. Die im 1699ſten Artikel enthaltene Verfuͤgung faͤllt in folgenden Faͤllen weg: 1) Wenn die Uebertragung an einen Miterben oder an einen Miteigenthuͤmer des uͤbertragenen Rechtes, 2) Wenn ſie an einen Glaͤubiger als Zahlung fuͤr das, was man ihm ſchuldig war, und 3) Wenn ſie an den Beſitzer des den Gegenſtand des ſtreitigen Rechtes ausmachenden Grundſtuͤckes geſchehen iſt. Siebenter Titel. Von dem Tauſche. 1702. Der Tauſch iſt ein Vertrag, wodurch die Par- teyen ſich wechſelſeitig eine Sache fuͤr die andere geben. 1703. Der Tauſch kommt auf gleiche Art, wie der Verkauf, durch bloße Einwilligung zu Stande. 1704. Hat einer der Tauſchenden die ihm vermoͤge des Tauſchvertrages gebuͤhrende Sache wirklich empfangen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;

manuell nachkorrigierter OCR-Text der BSB-München




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/746
Zitationshilfe: Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/746>, abgerufen am 23.11.2024.