Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Erstes Buch. Cap. III. Träncke-Recht.deren Gut Wasser zuschöpffen/ und sein Vieh bey eines anderen Brunnen zu träncken: An Wasser-mangelbahren Orthen wird versehen/ wie viel Haupt-Vieh man zur Träncke treiben möge. Und dergleichen Dienstbarkeiten gibts noch verschie- Ferners soll der jenige welcher dergleichen Gerechtig- Die Statt- oder Gebäu-Dienstbarkeiten sind/ da ein bauen/ wie er will wann keine Recht oder Titul dar- wider. Darbey abermahlen zubemercken/ daß der jenige/ so ein
Erſtes Buch. Cap. III. Traͤncke-Recht.deren Gut Waſſer zuſchoͤpffen/ und ſein Vieh bey eines anderen Brunnen zu traͤncken: An Waſſer-mangelbahren Orthen wird verſehen/ wie viel Haupt-Vieh man zur Traͤncke treiben moͤge. Und dergleichen Dienſtbarkeiten gibts noch verſchie- Ferners ſoll der jenige welcher dergleichen Gerechtig- Die Statt- oder Gebaͤu-Dienſtbarkeiten ſind/ da ein bauen/ wie er will wann keine Recht oder Titul dar- wider. Darbey abermahlen zubemercken/ daß der jenige/ ſo ein
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Erſtes Buch. Cap. III.
deren Gut Waſſer zuſchoͤpffen/ und ſein Vieh bey eines
anderen Brunnen zu traͤncken: An Waſſer-mangelbahren
Orthen wird verſehen/ wie viel Haupt-Vieh man zur
Traͤncke treiben moͤge.
Traͤncke-
Recht.
Und dergleichen Dienſtbarkeiten gibts noch verſchie-
dene/ als das Recht auf eines anderen Grund Holtz zu-
faͤllen/ Steinen/ Kalch/ Leim ꝛc zugraben ꝛc. ſo alle zu
ſpecificiren unnoͤthig/ welcheren halb ins gemein zubeob-
achten iſt/ daß der Nutzer ſchuldig/ deſſen ſo die Dienſt-
barkeit auf ſeinem Grund leidet/ Schaden dem Vermoͤ-
gen nach zuwenden/ ſonſten derſelbig/ wann ihme durch
Muthwillen Schaden zugefuͤget wurde/ den Abtrag zube-
gehren Recht hat.
Andere der
gleichen
Rechte.
Ferners ſoll der jenige welcher dergleichen Gerechtig-
keiten auf eines anderen Grund und Boden uͤben will/ darum
einen Ordentlichen Titul aufzuweiſen haben/ ſintemahlen
von natur ein jeglicher Grund frey und unbeſchwert iſt/
biß daß dergleichen Dienſtbarkeiten erwieſen werden.
Zu ſolchen
Rechten
wird ein
Titul er-
fordert.
Die Statt- oder Gebaͤu-Dienſtbarkeiten ſind/ da ein
Hauß oder Gebaͤu zum Nutzen eines andern Gebaͤuws
etwas Nachtheiliges zu leiden ſchuldig iſt/ als namblich da
einer das Recht hat auf eines Nachbauren Gemaͤur etwas
zu bauen; Oder da einer das Regen-Waſſer ab ſeinem
Tach auff deß Nachbaren Tach leiten mag: Oder da ei-
ner ſein Gebaͤu nicht hoͤher auffuͤhren noch aͤndern darff/
von eines benachbarten Gebaͤus wegen/ weilen es demſel-
ben die Aufſicht nemmen/ oder der Sonnen-Schein ver-
ſchlagen wurde/ und dergleichen.
Gebaͤu-
Dienſtbar-
keiten.
Darbey abermahlen zubemercken/ daß der jenige/ ſo
der gleichen Gebaͤu-Dienſtbarkeiten auf deß Benachbar-
ten Gebaͤuen zuhaben vermeint/ ſolche durch ordenliche Ti-
tul und Recht aufzuweiſen ſchuldig/ ermanglenden Fahls
ein
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Zitationshilfe: | Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/64>, abgerufen am 17.07.2024. |