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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Erstes Buch. Cap. IV.
Vierdtes Capitel.
Von dem Recht der Ehe-Leuthen.

DEnen obbeschriebener massen in rechtmässige Ehe
Ehesteu-
ren sollen
die Eltern
den Kinde-
ren geben.
trettenden Ehe-Leuthen sind die Elteren wo sie noch
im Leben seynd/ eine ehrliche Ehe-Steur schul-
dig/ wann sie sich dessen weigerten/ nach der Oberkeitli-
chen Erkanntnuß/ wie bereits bedeutet. Chorgr. Satz.
Art. III. Jns besonders soll die Mutter/ so nach Ab-
sterben deß Ehemanns in Besitzung deß gemeinen Guts
bleibt/ ihren Kinderen so zu ihren Tagen kommen nnd sich
Verehelichen/ alsbald zimmliche Ehesteuren außrichten:
Statt Bern Satz. fol. 121.

Auch soll ins gemein/ was von Elteren/ Vögten/
Verwandten/ oder von sich selbst wegen in Verpflicht-
Versprä-
chungen
wegen
der Ehe.
und Beziehung der Ehe zugesagt und gelobt wird/ gäntz-
lich ohne Mangel erstattet/ und in der Ehe niemand be-
trogen werden. Statt Bern Satz. fol. 12.

Dem Ehemann als dem Haupt gebührt die Ver-
waltung so wol seiner eigner Mitlen/ als auch derer/ wel-
che seine Ehe-Frau in Ehe-Steurs-oder anderer weis ih-
Ehemann
hat die
Verwal-
tung der
Mittlen.
Aussert
gewüssen
Fählen.
me zu bringt/ oder hernach ererbt/ oder anderer gestalten
überkommt/ Krafft allgemeinen Rechtens/ doch so fern
durch die Ehe-Berednuß nicht einanders beschlossen wird/
oder der Ehemann der liederlichen Haußhaltung bezüchti-
get wurde/ als hiernach zusehen: Wann aber ein Ehe-
Mann so seines Eheweibs natürlicher und Ehelicher Vogt
ist/ dieseren seinen Gewalt jemanden andern überlaßt/ und
seinem Weib einen andern Vogt gibt (aussert wann bey-
de Ehe-Leuth Verkomnussen gegen einanderen auffrichten

wol-
Erſtes Buch. Cap. IV.
Vierdtes Capitel.
Von dem Recht der Ehe-Leuthen.

DEnen obbeſchriebener maſſen in rechtmaͤſſige Ehe
Eheſteu-
ren ſollen
die Eltern
den Kinde-
ren geben.
trettenden Ehe-Leuthen ſind die Elteren wo ſie noch
im Leben ſeynd/ eine ehrliche Ehe-Steur ſchul-
dig/ wann ſie ſich deſſen weigerten/ nach der Oberkeitli-
chen Erkanntnuß/ wie bereits bedeutet. Chorgr. Satz.
Art. III. Jns beſonders ſoll die Mutter/ ſo nach Ab-
ſterben deß Ehemanns in Beſitzung deß gemeinen Guts
bleibt/ ihren Kinderen ſo zu ihren Tagen kommen nnd ſich
Verehelichen/ alsbald zim̃liche Eheſteuren außrichten:
Statt Bern Satz. fol. 121.

Auch ſoll ins gemein/ was von Elteren/ Voͤgten/
Verwandten/ oder von ſich ſelbſt wegen in Verpflicht-
Verſpraͤ-
chungen
wegen
der Ehe.
und Beziehung der Ehe zugeſagt und gelobt wird/ gaͤntz-
lich ohne Mangel erſtattet/ und in der Ehe niemand be-
trogen werden. Statt Bern Satz. fol. 12.

Dem Ehemann als dem Haupt gebuͤhrt die Ver-
waltung ſo wol ſeiner eigner Mitlen/ als auch derer/ wel-
che ſeine Ehe-Frau in Ehe-Steurs-oder anderer weis ih-
Ehemann
hat die
Verwal-
tung der
Mittlen.
Auſſert
gewuͤſſen
Faͤhlen.
me zu bringt/ oder hernach ererbt/ oder anderer geſtalten
uͤberkommt/ Krafft allgemeinen Rechtens/ doch ſo fern
durch die Ehe-Berednuß nicht einanders beſchloſſen wird/
oder der Ehemann der liederlichen Haußhaltung bezuͤchti-
get wurde/ als hiernach zuſehen: Wann aber ein Ehe-
Mann ſo ſeines Eheweibs natuͤrlicher und Ehelicher Vogt
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de Ehe-Leuth Verkomnuſſen gegen einanderen auffrichten

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[10/0026] Erſtes Buch. Cap. IV. Vierdtes Capitel. Von dem Recht der Ehe-Leuthen. DEnen obbeſchriebener maſſen in rechtmaͤſſige Ehe trettenden Ehe-Leuthen ſind die Elteren wo ſie noch im Leben ſeynd/ eine ehrliche Ehe-Steur ſchul- dig/ wann ſie ſich deſſen weigerten/ nach der Oberkeitli- chen Erkanntnuß/ wie bereits bedeutet. Chorgr. Satz. Art. III. Jns beſonders ſoll die Mutter/ ſo nach Ab- ſterben deß Ehemanns in Beſitzung deß gemeinen Guts bleibt/ ihren Kinderen ſo zu ihren Tagen kommen nnd ſich Verehelichen/ alsbald zim̃liche Eheſteuren außrichten: Statt Bern Satz. fol. 121. Eheſteu- ren ſollen die Eltern den Kinde- ren geben. Auch ſoll ins gemein/ was von Elteren/ Voͤgten/ Verwandten/ oder von ſich ſelbſt wegen in Verpflicht- und Beziehung der Ehe zugeſagt und gelobt wird/ gaͤntz- lich ohne Mangel erſtattet/ und in der Ehe niemand be- trogen werden. Statt Bern Satz. fol. 12. Verſpraͤ- chungen wegen der Ehe. Dem Ehemann als dem Haupt gebuͤhrt die Ver- waltung ſo wol ſeiner eigner Mitlen/ als auch derer/ wel- che ſeine Ehe-Frau in Ehe-Steurs-oder anderer weis ih- me zu bringt/ oder hernach ererbt/ oder anderer geſtalten uͤberkommt/ Krafft allgemeinen Rechtens/ doch ſo fern durch die Ehe-Berednuß nicht einanders beſchloſſen wird/ oder der Ehemann der liederlichen Haußhaltung bezuͤchti- get wurde/ als hiernach zuſehen: Wann aber ein Ehe- Mann ſo ſeines Eheweibs natuͤrlicher und Ehelicher Vogt iſt/ dieſeren ſeinen Gewalt jemanden andern uͤberlaßt/ und ſeinem Weib einen andern Vogt gibt (auſſert wann bey- de Ehe-Leuth Verkomnuſſen gegen einanderen auffrichten wol- Ehemann hat die Verwal- tung der Mittlen. Auſſert gewuͤſſen Faͤhlen.

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/26>, abgerufen am 22.12.2024.