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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von der Form zu procedieren ordinarie.

Wann dann die Außklägt gefällt/ und der Schuld-
ner dem Kläger in 14. Tagen nach der Außklägt mit
Geldt oder Pfand nicht ein Vernügen schaffet/ so soll er
nach erlangtem Urkund mit gebührender Erlaubnuß einen
Weibel nemmen/ demselben drey Batzen erlegen/ und dann
mir Hülff desselben/ deß Außgeklagten Haab und Gut
angreiffen/ und so viel verganten/ biß er umb sein Ansprach
bezahlt ist: Wann aber kein Gut vorhanden/ und er noch-
mahlen nicht vergessen wolte/ mag er auß Bewilligung den
Leib angreiffen. Statt Bern Satz. fol. 142.

Wann aber der Antworter auf dem Tag/ darauff der
Kläger ihne für Gricht forderen lassen/ vor Gricht erscheint/
so mag er sich verfürsprechen/ und durch den Weibel ruffen
lassen/ wo etwar auf ihn klagt hätte/ oder klagen wolte/
daß er ihme mit Bescheid begegnen wolte: So dann der
Kläger nicht erscheint/ soll mit der Urtheil erkennt werden/
daß der Antworter warten solle/ alldieweil der Richter
und das Gricht sitzen werde/ so dann darzwüschen niemand
komme/ daß die Gricht für denselben Tag sollind hin und
ab seyn/ und wann dann der Versprecher dem Gricht auß-
wartet/ und entzwüschen der Kläger nicht komt/ da soll
der Antworter ihme hiemit die Gricht abgesetzt haben; Jn-
massen/ daß wann der Kläger nicht vergessen wolte/ er dem
Antworter auf ein neues fürzubiethen/ und das Recht ge-
gen ihme widerumb anzufahen schuldig seyn solle: Statt
Bern Satz. fol. 143.

Wann aber der Kläger den Antworter zum Ersten/
Anderen und Dritten mal auff die Außklägt ordenlich wis-
sen laßt/ und aber darnach der Kläger weder auf den er-
sten/ anderen noch dritten Tag/ auf welche er den Ver-
sprecher auf die Außklägt wüssen lassen/ nicht erscheint/
so soll der Antworter wider den Kläger sein Recht gezogen

ha-
Von der Form zu procedieren ordinarié.

Wann dann die Außklaͤgt gefaͤllt/ und der Schuld-
ner dem Klaͤger in 14. Tagen nach der Außklaͤgt mit
Geldt oder Pfand nicht ein Vernuͤgen ſchaffet/ ſo ſoll er
nach erlangtem Urkund mit gebuͤhrender Erlaubnuß einen
Weibel nemmen/ demſelben drey Batzen erlegen/ und dann
mir Huͤlff deſſelben/ deß Außgeklagten Haab und Gut
angreiffen/ und ſo viel verganten/ biß er umb ſein Anſprach
bezahlt iſt: Wann aber kein Gut vorhanden/ und er noch-
mahlen nicht vergeſſen wolte/ mag er auß Bewilligung den
Leib angreiffen. Statt Bern Satz. fol. 142.

Wann aber der Antworter auf dem Tag/ darauff der
Klaͤger ihne fuͤr Gricht forderen laſſen/ vor Gricht erſcheint/
ſo mag er ſich verfuͤrſprechen/ und durch den Weibel ruffen
laſſen/ wo etwar auf ihn klagt haͤtte/ oder klagen wolte/
daß er ihme mit Beſcheid begegnen wolte: So dann der
Klaͤger nicht erſcheint/ ſoll mit der Urtheil erkennt werden/
daß der Antworter warten ſolle/ alldieweil der Richter
und das Gricht ſitzen werde/ ſo dann darzwuͤſchen niemand
komme/ daß die Gricht fuͤr denſelben Tag ſollind hin und
ab ſeyn/ und wann dann der Verſprecher dem Gricht auß-
wartet/ und entzwuͤſchen der Klaͤger nicht komt/ da ſoll
der Antworter ihme hiemit die Gricht abgeſetzt haben; Jn-
maſſen/ daß wann der Klaͤger nicht vergeſſen wolte/ er dem
Antworter auf ein neues fuͤrzubiethen/ und das Recht ge-
gen ihme widerumb anzufahen ſchuldig ſeyn ſolle: Statt
Bern Satz. fol. 143.

Wann aber der Klaͤger den Antworter zum Erſten/
Anderen und Dritten mal auff die Außklaͤgt ordenlich wiſ-
ſen laßt/ und aber darnach der Klaͤger weder auf den er-
ſten/ anderen noch dritten Tag/ auf welche er den Ver-
ſprecher auf die Außklaͤgt wuͤſſen laſſen/ nicht erſcheint/
ſo ſoll der Antworter wider den Klaͤger ſein Recht gezogen

ha-
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[183/0199] Von der Form zu procedieren ordinarié. Wann dann die Außklaͤgt gefaͤllt/ und der Schuld- ner dem Klaͤger in 14. Tagen nach der Außklaͤgt mit Geldt oder Pfand nicht ein Vernuͤgen ſchaffet/ ſo ſoll er nach erlangtem Urkund mit gebuͤhrender Erlaubnuß einen Weibel nemmen/ demſelben drey Batzen erlegen/ und dann mir Huͤlff deſſelben/ deß Außgeklagten Haab und Gut angreiffen/ und ſo viel verganten/ biß er umb ſein Anſprach bezahlt iſt: Wann aber kein Gut vorhanden/ und er noch- mahlen nicht vergeſſen wolte/ mag er auß Bewilligung den Leib angreiffen. Statt Bern Satz. fol. 142. Wann aber der Antworter auf dem Tag/ darauff der Klaͤger ihne fuͤr Gricht forderen laſſen/ vor Gricht erſcheint/ ſo mag er ſich verfuͤrſprechen/ und durch den Weibel ruffen laſſen/ wo etwar auf ihn klagt haͤtte/ oder klagen wolte/ daß er ihme mit Beſcheid begegnen wolte: So dann der Klaͤger nicht erſcheint/ ſoll mit der Urtheil erkennt werden/ daß der Antworter warten ſolle/ alldieweil der Richter und das Gricht ſitzen werde/ ſo dann darzwuͤſchen niemand komme/ daß die Gricht fuͤr denſelben Tag ſollind hin und ab ſeyn/ und wann dann der Verſprecher dem Gricht auß- wartet/ und entzwuͤſchen der Klaͤger nicht komt/ da ſoll der Antworter ihme hiemit die Gricht abgeſetzt haben; Jn- maſſen/ daß wann der Klaͤger nicht vergeſſen wolte/ er dem Antworter auf ein neues fuͤrzubiethen/ und das Recht ge- gen ihme widerumb anzufahen ſchuldig ſeyn ſolle: Statt Bern Satz. fol. 143. Wann aber der Klaͤger den Antworter zum Erſten/ Anderen und Dritten mal auff die Außklaͤgt ordenlich wiſ- ſen laßt/ und aber darnach der Klaͤger weder auf den er- ſten/ anderen noch dritten Tag/ auf welche er den Ver- ſprecher auf die Außklaͤgt wuͤſſen laſſen/ nicht erſcheint/ ſo ſoll der Antworter wider den Klaͤger ſein Recht gezogen ha-

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/199>, abgerufen am 24.11.2024.