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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Drittes Buch. Cap. XVII.
im Rechten antwurte/ dem Rechten gnug thue etc. Daß
dann die Statt oder ihr Ampt-Mann von dannen er ge-
flohen wäre/ die andere Statt oder ihr Ampt-Leuth/ hin-
der die er sich gemacht hätte/ berichten/ und die ernstlich
vermahnen solle/ daß sie zu einem solchen Land-Zwinger
und zu seinem Gut greiffind/ ihn auffheben und behalten/
biß daß er sich gleichs Rechtens lasse benügen/ etc.

Und damit der Anlaß Privat-Gewalt zu üben desto
mehr verhinderet werde/ ist in der Statt Bern Satz. fol. 39.
versehen/ daß wann zwey oder mehr Persohnen in gefährli-
Trostung
was sie
seye.
chem Unfrieden und Unsicherheit gegen einandern stuhnden/
daß denzmahlen der Richter ihnen Fried und Sicherheit ab-
forderen/ und sie dahin halten solle/ sie bey geschwornem
Eyd und mit Hand gegebener Vertröstung einanderen Fried
und Sicherheit aufrecht und redlich zuzusagen und zuver-
sprechen.

Auch wird offtmals die Trostung nicht nur abgefor-
deret von denen Persohnen/ so selbsten in Unsicherheit ge-
gen einanderen stehen/ sondern auch nach beschaffenen Din-
gen von dero Bluts-Verwandten/ biß in daß dritte Glied/
als so weit man einanderen zu erben und zu rechen hat. Ibid.

Wann dann jemand Mann oder Weib einmal getrö-
stet/ so soll die Trostung und Urfech stäht und vest bleiben/
und niemand als die Oberkeit Gewalt haben/ selbige auf-
zuheben. Statt Bern Satz. fol. 40.

Die jenigen/ so nicht Trostung geben wollen/ werden
in Gefangenschafft gelegt/ und darinnen enthalten/ biß sie
Trostung geben. Ibid. fol. 87. Auch die so nach gegebener
Trostung einanderen wiederumb absagen/ uneins werden/
und die Trostung mit Wercken oder mit Worten brechen/
in gebührende Straffen gezogen/ laut der Statt Bern
Satz. fol. 87. 88. 89.

Sieben-

Drittes Buch. Cap. XVII.
im Rechten antwurte/ dem Rechten gnug thue ꝛc. Daß
dann die Statt oder ihr Ampt-Mann von dannen er ge-
flohen waͤre/ die andere Statt oder ihr Ampt-Leuth/ hin-
der die er ſich gemacht haͤtte/ berichten/ und die ernſtlich
vermahnen ſolle/ daß ſie zu einem ſolchen Land-Zwinger
und zu ſeinem Gut greiffind/ ihn auffheben und behalten/
biß daß er ſich gleichs Rechtens laſſe benuͤgen/ ꝛc.

Und damit der Anlaß Privat-Gewalt zu uͤben deſto
mehr verhinderet werde/ iſt in der Statt Bern Satz. fol. 39.
verſehen/ daß wann zwey oder mehr Perſohnen in gefaͤhrli-
Troſtung
was ſie
ſeye.
chem Unfrieden und Unſicherheit gegen einandern ſtuhnden/
daß denzmahlen der Richter ihnen Fried und Sicherheit ab-
forderen/ und ſie dahin halten ſolle/ ſie bey geſchwornem
Eyd und mit Hand gegebener Vertroͤſtung einanderen Fried
und Sicherheit aufrecht und redlich zuzuſagen und zuver-
ſprechen.

Auch wird offtmals die Troſtung nicht nur abgefor-
deret von denen Perſohnen/ ſo ſelbſten in Unſicherheit ge-
gen einanderen ſtehen/ ſondern auch nach beſchaffenen Din-
gen von dero Bluts-Verwandten/ biß in daß dritte Glied/
als ſo weit man einanderen zu erben und zu rechen hat. Ibid.

Wann dann jemand Mann oder Weib einmal getroͤ-
ſtet/ ſo ſoll die Troſtung und Urfech ſtaͤht und veſt bleiben/
und niemand als die Oberkeit Gewalt haben/ ſelbige auf-
zuheben. Statt Bern Satz. fol. 40.

Die jenigen/ ſo nicht Troſtung geben wollen/ werden
in Gefangenſchafft gelegt/ und darinnen enthalten/ biß ſie
Troſtung geben. Ibid. fol. 87. Auch die ſo nach gegebener
Troſtung einanderen wiederumb abſagen/ uneins werden/
und die Troſtung mit Wercken oder mit Worten brechen/
in gebuͤhrende Straffen gezogen/ laut der Statt Bern
Satz. fol. 87. 88. 89.

Sieben-
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[172/0188] Drittes Buch. Cap. XVII. im Rechten antwurte/ dem Rechten gnug thue ꝛc. Daß dann die Statt oder ihr Ampt-Mann von dannen er ge- flohen waͤre/ die andere Statt oder ihr Ampt-Leuth/ hin- der die er ſich gemacht haͤtte/ berichten/ und die ernſtlich vermahnen ſolle/ daß ſie zu einem ſolchen Land-Zwinger und zu ſeinem Gut greiffind/ ihn auffheben und behalten/ biß daß er ſich gleichs Rechtens laſſe benuͤgen/ ꝛc. Und damit der Anlaß Privat-Gewalt zu uͤben deſto mehr verhinderet werde/ iſt in der Statt Bern Satz. fol. 39. verſehen/ daß wann zwey oder mehr Perſohnen in gefaͤhrli- chem Unfrieden und Unſicherheit gegen einandern ſtuhnden/ daß denzmahlen der Richter ihnen Fried und Sicherheit ab- forderen/ und ſie dahin halten ſolle/ ſie bey geſchwornem Eyd und mit Hand gegebener Vertroͤſtung einanderen Fried und Sicherheit aufrecht und redlich zuzuſagen und zuver- ſprechen. Troſtung was ſie ſeye. Auch wird offtmals die Troſtung nicht nur abgefor- deret von denen Perſohnen/ ſo ſelbſten in Unſicherheit ge- gen einanderen ſtehen/ ſondern auch nach beſchaffenen Din- gen von dero Bluts-Verwandten/ biß in daß dritte Glied/ als ſo weit man einanderen zu erben und zu rechen hat. Ibid. Wann dann jemand Mann oder Weib einmal getroͤ- ſtet/ ſo ſoll die Troſtung und Urfech ſtaͤht und veſt bleiben/ und niemand als die Oberkeit Gewalt haben/ ſelbige auf- zuheben. Statt Bern Satz. fol. 40. Die jenigen/ ſo nicht Troſtung geben wollen/ werden in Gefangenſchafft gelegt/ und darinnen enthalten/ biß ſie Troſtung geben. Ibid. fol. 87. Auch die ſo nach gegebener Troſtung einanderen wiederumb abſagen/ uneins werden/ und die Troſtung mit Wercken oder mit Worten brechen/ in gebuͤhrende Straffen gezogen/ laut der Statt Bern Satz. fol. 87. 88. 89. Sieben-

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/188>, abgerufen am 28.11.2024.