Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Drittes Buch. Cap. V. Am Leib.Von der Beleidigung am Leib wird im folgenden Am Gut.Von der Beleidigung an deß nechsten Gut meldet Wann der Besitzer jemand in seinen Matten/ Acke- Mit gleicher Buß soll auch der gestrafft werden/ so Welcher zorniger oder muthwilliger Weiß einem an- drey
Drittes Buch. Cap. V. Am Leib.Von der Beleidigung am Leib wird im folgenden Am Gut.Von der Beleidigung an deß nechſten Gut meldet Wann der Beſitzer jemand in ſeinen Matten/ Acke- Mit gleicher Buß ſoll auch der geſtrafft werden/ ſo Welcher zorniger oder muthwilliger Weiß einem an- drey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="144"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Buch. Cap. <hi rendition="#aq">V.</hi></hi> </fw><lb/> <p><note place="left">Am Leib.</note>Von der Beleidigung am Leib wird im folgenden<lb/> Capitul vom Todſchlag zu verhandlen Anlaß ſeyn/ dahin<lb/> der guͤnſtige Leſer gewieſen wird.</p><lb/> <p><note place="left">Am Gut.</note>Von der Beleidigung an deß nechſten Gut meldet<lb/> der Statt Bern G’ſatz <hi rendition="#aq">ſubſtan</hi>tzlich folgendes.</p><lb/> <p>Wann der Beſitzer jemand in ſeinen Matten/ Acke-<lb/><note place="left">Wie ſelbi-<lb/> ge zu ſtraf-<lb/> fen er-<lb/> laubt.</note>ren/ Gaͤrten/ Baum-Gaͤrten/ oder in anderen ſeinen<lb/> Guͤteren/ ſo eingefridet waͤren/ findt/ der mag denſel-<lb/> ben mit angelegter Hand in Beſcheidenheit ſtraffen/ doch<lb/> nicht zu todſchlagen/ und ſoll der/ ſo der geſtalten Hand<lb/> anlegte/ darumb keineswegs beklagt werden/ und die<lb/> Perſohn ſo alſo funden wurde/ ſoll zwey Monat leiſten/<lb/> und ſechs Pfund zu Einung geben: Wurde aber einer<lb/> Nachts/ wie obgemeldt/ funden/ ſo ſoll er leiſten ein gantz<lb/> Jahr/ und fuͤnff Pfund zu Einung geben. Statt Bern<lb/> Satz. <hi rendition="#aq">fol.</hi> 101.</p><lb/> <p>Mit gleicher Buß ſoll auch der geſtrafft werden/ ſo<lb/> einem anderen ſeine Guͤter mit graben oder anderen ſchaͤdli-<lb/><note place="left">Straff de-<lb/> ren ſo je-<lb/> mand das<lb/> ſeinige ver-<lb/> derben.</note>chen Dingen ohne ſein Gunſt/ Wuͤſſen und Willen ver-<lb/> wuͤſtet und geſchaͤndt/ oder ihm ſeine Zaͤune/ Bouw/ oder<lb/> anders von ſeinen Guͤteren nimbt/ und hinweg tragt/ o-<lb/> der ihme ſeine Zeune verhauwt/ zerꝛeißt/ oder ſonſt ver-<lb/> wuͤſtet/ oder auch einiche Tuͤrle/ es ſeye an Straſſen o-<lb/> der Guͤteren muth williger Weiß zerhaut oder ſonſt geſchaͤndt.<lb/> Statt Bern Satz. <hi rendition="#aq">fol.</hi> 102.</p><lb/> <p>Welcher zorniger oder muthwilliger Weiß einem an-<lb/> deren zun Fenſteren hinein in das ſeine ſticht/ wirfft oder<lb/><note place="left">Oder in<lb/> das ſeini-<lb/> ge zum<lb/> Fenſter<lb/> hinein<lb/> werffen/ ꝛc.</note>ſchlacht/ wormit das gleichwol beſchehe/ der ſoll angentz<lb/> in Gefangenſchafft gelegt/ und nicht außgelaſſen werden/<lb/> er habe dann den durch den Wurff zugefuͤgten Schaden<lb/> nach deß Richters Erkanntnuß abgetragen; Wann ſolches<lb/> erſtattet/ ſo ſoll der Gethaͤter/ wann ers Tags begangen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">drey</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0160]
Drittes Buch. Cap. V.
Von der Beleidigung am Leib wird im folgenden
Capitul vom Todſchlag zu verhandlen Anlaß ſeyn/ dahin
der guͤnſtige Leſer gewieſen wird.
Am Leib.
Von der Beleidigung an deß nechſten Gut meldet
der Statt Bern G’ſatz ſubſtantzlich folgendes.
Am Gut.
Wann der Beſitzer jemand in ſeinen Matten/ Acke-
ren/ Gaͤrten/ Baum-Gaͤrten/ oder in anderen ſeinen
Guͤteren/ ſo eingefridet waͤren/ findt/ der mag denſel-
ben mit angelegter Hand in Beſcheidenheit ſtraffen/ doch
nicht zu todſchlagen/ und ſoll der/ ſo der geſtalten Hand
anlegte/ darumb keineswegs beklagt werden/ und die
Perſohn ſo alſo funden wurde/ ſoll zwey Monat leiſten/
und ſechs Pfund zu Einung geben: Wurde aber einer
Nachts/ wie obgemeldt/ funden/ ſo ſoll er leiſten ein gantz
Jahr/ und fuͤnff Pfund zu Einung geben. Statt Bern
Satz. fol. 101.
Wie ſelbi-
ge zu ſtraf-
fen er-
laubt.
Mit gleicher Buß ſoll auch der geſtrafft werden/ ſo
einem anderen ſeine Guͤter mit graben oder anderen ſchaͤdli-
chen Dingen ohne ſein Gunſt/ Wuͤſſen und Willen ver-
wuͤſtet und geſchaͤndt/ oder ihm ſeine Zaͤune/ Bouw/ oder
anders von ſeinen Guͤteren nimbt/ und hinweg tragt/ o-
der ihme ſeine Zeune verhauwt/ zerꝛeißt/ oder ſonſt ver-
wuͤſtet/ oder auch einiche Tuͤrle/ es ſeye an Straſſen o-
der Guͤteren muth williger Weiß zerhaut oder ſonſt geſchaͤndt.
Statt Bern Satz. fol. 102.
Straff de-
ren ſo je-
mand das
ſeinige ver-
derben.
Welcher zorniger oder muthwilliger Weiß einem an-
deren zun Fenſteren hinein in das ſeine ſticht/ wirfft oder
ſchlacht/ wormit das gleichwol beſchehe/ der ſoll angentz
in Gefangenſchafft gelegt/ und nicht außgelaſſen werden/
er habe dann den durch den Wurff zugefuͤgten Schaden
nach deß Richters Erkanntnuß abgetragen; Wann ſolches
erſtattet/ ſo ſoll der Gethaͤter/ wann ers Tags begangen/
drey
Oder in
das ſeini-
ge zum
Fenſter
hinein
werffen/ ꝛc.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |