Jch. Aus drey statthaften Gründen. Pro primo, weil die obenangeführte Kon- kurrenz sehr zufällig ist; Pro secundo, der prophetische Geist der Lavaterischen Konjektur in eine poetische Grille hinschwin- det; Pro tertio, in der Komputation des pathognomischen Artikels, ein grosser Rech- nungsfehler steckt.
Er. Wie so?
Jch. Freund, die Jnteressen sind da mit zum Kapital geschlagen worden. Sie haben alle Blicke, Minen und Grimassen des Bastians, auf das, seiner vermeinten lasterfähigen Physiognomie imputirte Ver- brechen gezogen, ohne zu bedenken, daß das all' leicht andern Grund haben kan. Denn da der arme Narr, der sich weiter keines Frevels bewußt war, als daß er zur Leibesnahrung und Nothdurft auf einen falschen Brandbrief gebettelt, und dafür
nebst
Er. Und warum nicht?
Jch. Aus drey ſtatthaften Gruͤnden. Pro primo, weil die obenangefuͤhrte Kon- kurrenz ſehr zufaͤllig iſt; Pro ſecundo, der prophetiſche Geiſt der Lavateriſchen Konjektur in eine poetiſche Grille hinſchwin- det; Pro tertio, in der Komputation des pathognomiſchen Artikels, ein groſſer Rech- nungsfehler ſteckt.
Er. Wie ſo?
Jch. Freund, die Jntereſſen ſind da mit zum Kapital geſchlagen worden. Sie haben alle Blicke, Minen und Grimaſſen des Baſtians, auf das, ſeiner vermeinten laſterfaͤhigen Phyſiognomie imputirte Ver- brechen gezogen, ohne zu bedenken, daß das all’ leicht andern Grund haben kan. Denn da der arme Narr, der ſich weiter keines Frevels bewußt war, als daß er zur Leibesnahrung und Nothdurft auf einen falſchen Brandbrief gebettelt, und dafuͤr
nebſt
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Er. Und warum nicht?
Jch. Aus drey ſtatthaften Gruͤnden.
Pro primo, weil die obenangefuͤhrte Kon-
kurrenz ſehr zufaͤllig iſt; Pro ſecundo,
der prophetiſche Geiſt der Lavateriſchen
Konjektur in eine poetiſche Grille hinſchwin-
det; Pro tertio, in der Komputation des
pathognomiſchen Artikels, ein groſſer Rech-
nungsfehler ſteckt.
Er. Wie ſo?
Jch. Freund, die Jntereſſen ſind da
mit zum Kapital geſchlagen worden. Sie
haben alle Blicke, Minen und Grimaſſen
des Baſtians, auf das, ſeiner vermeinten
laſterfaͤhigen Phyſiognomie imputirte Ver-
brechen gezogen, ohne zu bedenken, daß das
all’ leicht andern Grund haben kan.
Denn da der arme Narr, der ſich weiter
keines Frevels bewußt war, als daß er zur
Leibesnahrung und Nothdurft auf einen
falſchen Brandbrief gebettelt, und dafuͤr
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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/80>, abgerufen am 25.11.2024.
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