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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.

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sche Trugurtheil. Jch versank in eineu
Zustand von Denken und Nichtdenken, das
heißt, es drängten sich so mancherley Ge-
danken in meinen Kopf zusammen, daß ich
keinen Platz fand einen davon aufzufassen,
um meiner Gewohnheit nach Fangeball da-
mit zu spielen. Dieser Anfall von Starr-
sinnigkeit hätte vermuthlich noch eine Zeit-
lang gedauret, wenn mich nicht Philipp
daraus erweckt hätte. Rapportirt' mir der-
selbe mit ängstlichen Gebehrden, mein guter
Reisegefehrt' der treue Cimber, hab sich aus
Mangel anderer Fütterung, den Abend mit
Kartoffelbrod den Magen überladen, laborir
an der Darmgicht, und werds aus Mangel
eines Tabacksklystirs nicht lang mehr trei-
ben.

O weh! sprach ich, kein Unglück, wie
das Sprüchwort sagt, kommt allein. Sieh
da Philipp, ich hab aus Vertrauen auf die
Kunst in einem Diebsnest pernoktirt, und

bin

ſche Trugurtheil. Jch verſank in eineu
Zuſtand von Denken und Nichtdenken, das
heißt, es draͤngten ſich ſo mancherley Ge-
danken in meinen Kopf zuſammen, daß ich
keinen Platz fand einen davon aufzufaſſen,
um meiner Gewohnheit nach Fangeball da-
mit zu ſpielen. Dieſer Anfall von Starr-
ſinnigkeit haͤtte vermuthlich noch eine Zeit-
lang gedauret, wenn mich nicht Philipp
daraus erweckt haͤtte. Rapportirt’ mir der-
ſelbe mit aͤngſtlichen Gebehrden, mein guter
Reiſegefehrt’ der treue Cimber, hab ſich aus
Mangel anderer Fuͤtterung, den Abend mit
Kartoffelbrod den Magen uͤberladen, laborir
an der Darmgicht, und werds aus Mangel
eines Tabacksklyſtirs nicht lang mehr trei-
ben.

O weh! ſprach ich, kein Ungluͤck, wie
das Spruͤchwort ſagt, kommt allein. Sieh
da Philipp, ich hab aus Vertrauen auf die
Kunſt in einem Diebsneſt pernoktirt, und

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[287/0295] ſche Trugurtheil. Jch verſank in eineu Zuſtand von Denken und Nichtdenken, das heißt, es draͤngten ſich ſo mancherley Ge- danken in meinen Kopf zuſammen, daß ich keinen Platz fand einen davon aufzufaſſen, um meiner Gewohnheit nach Fangeball da- mit zu ſpielen. Dieſer Anfall von Starr- ſinnigkeit haͤtte vermuthlich noch eine Zeit- lang gedauret, wenn mich nicht Philipp daraus erweckt haͤtte. Rapportirt’ mir der- ſelbe mit aͤngſtlichen Gebehrden, mein guter Reiſegefehrt’ der treue Cimber, hab ſich aus Mangel anderer Fuͤtterung, den Abend mit Kartoffelbrod den Magen uͤberladen, laborir an der Darmgicht, und werds aus Mangel eines Tabacksklyſtirs nicht lang mehr trei- ben. O weh! ſprach ich, kein Ungluͤck, wie das Spruͤchwort ſagt, kommt allein. Sieh da Philipp, ich hab aus Vertrauen auf die Kunſt in einem Diebsneſt pernoktirt, und bin

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/295>, abgerufen am 25.11.2024.