Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.dünnung der Taille mittelst der Schnür- Jn Zeit von 24 Stunden, hatte die ere- men.
duͤnnung der Taille mittelſt der Schnuͤr- Jn Zeit von 24 Stunden, hatte die ere- men.
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duͤnnung der Taille mittelſt der Schnuͤr-
leiber die Mißgeſtalt der Jnſekten nach,
deren Leib auch nur durch eine duͤnne Roͤhre
zuſammen haͤngt? Dieſe gar vernunft-
maͤßige Betrachtung widerlegte Lottchens
wohlgepaßte Cirkaſſienne, durch ein einzi-
ges Argument per induitionem. So eine
bedeutſame Phyſiognomie indeſſen dieſer An-
zug, in Beziehung auf die Verfaſſung des
iungfraͤulichen Herzens hatte, ſo wenig
ſchien der ſchlichte geradſinnige Vater dar-
auf zu achten, der fuͤr dieſes phyſiognomi-
ſche Phaͤnomen keinen Sinn hatte. Ueber-
haupt war er, meiner Meinung nach, in
der geheimen Geſchichte ſeines Hauſes ſehr
unerfahren, dagegen ſchienen ſeine Geheim-
niſſe das Maͤhrchen der ganzen Hausgenoſ-
ſenſchaft zu ſeyn.
Jn Zeit von 24 Stunden, hatte die ere-
tiſche Gaͤhrung durch Lottchens Reize, bey
dem Freyertriumvirat maͤchtig zugenom-
men.
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/202>, abgerufen am 01.08.2024. |