Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.nen Gebrauch von unsrer scheinbaren Höf- Jch an dieselbe. Liebes süßes Mädchen, eben drum bleib Näcke- K 3
nen Gebrauch von unſrer ſcheinbaren Hoͤf- Jch an dieſelbe. Liebes ſuͤßes Maͤdchen, eben drum bleib Naͤcke- K 3
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nen Gebrauch von unſrer ſcheinbaren Hoͤf-
lichkeit in Worten: laß dich nicht halten
da zu bleiben, ſonſt muß ichs entgelten.
Jch an dieſelbe.
Liebes ſuͤßes Maͤdchen, eben drum bleib
ich da, weil mich ein ſo guter Engel hier
ins Haus gefuͤhret hat. Die Verlegenheit,
worein dich mein Dableiben verſezt, iſt ein
Grund mehr dazu. Dein beſcheidentlich
zur Erde gerichtetes Auge, und die kleine
Angſtroͤthe, die deine iungfraͤulichen Wan-
gen faͤrbt, iſt das herrlichſte Schauſpiel
fuͤr uns angehende Graubaͤrte. Wir alten
Knaben gehen recht drauf aus, die iungen
Maͤdchen roth zu machen; drum pflegen
ihnen die Gecken unter uns ſo gern Zwey-
deutigkeiten vorzuſagen, welchen Brauch
ich gleichwohl nicht habe. Wenn ich aber
gelegentlich eines ſo lieblichen Anblicks ge-
nießen, oder unſchuldigerweiſe wie hier da-
zu Veranlaſſung geben kan: ſo ſuch ich die
Naͤcke-
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen03_1779/149>, abgerufen am 24.07.2024. |