Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.über seine eigne Physiognomie zu, die der Jnsonderheit hab ich den Glauben, daß ihre
uͤber ſeine eigne Phyſiognomie zu, die der Jnſonderheit hab ich den Glauben, daß ihre
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uͤber ſeine eigne Phyſiognomie zu, die der
Eigenliebe gar behaglich iſt, und das Zu-
trauen gegen ſich ſelbſt kraͤftiget und ſtaͤrket.
Trift aber des Beſchauers Blick auf Tho-
ren, Narren und Meerkatzenphyſiognomien,
ſo muß der Witz, der bey Lineamenten von
vortheilhafter Bedeutung geſchaͤftig war,
Aehnlichkeiten mit des Phyſiognomiſten Ge-
ſichtsform zu entdecken, dem Scharfſinn
weichen, welcher nun die Differenz der Ge-
ſichtsſymmetrie des Beſchauers, und der
vorhabenden Karrikaturen, mit der Art
Selbſtzufriedenheit und Gemuͤthsergoͤtzlich-
keit berechnet, die ein Reiſender empfindet,
der ſich in Bedlam beſieht; denn da denkt
ieder bey ſich: Gott ſey Lob, daß ich kein
ſolcher Narr bin.
Jnſonderheit hab ich den Glauben, daß
keine weibliche Hand die Fragmenten durch-
blaͤttert, davon die Eigenthuͤmerin nicht,
bey Beſchauung aller weiblichen Figuren,
ihre
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