Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.zu betteln und zu stehlen, und gewährt noch Lieber Gott! rief ich aus, da weiß man- Crösus,
zu betteln und zu ſtehlen, und gewaͤhrt noch Lieber Gott! rief ich aus, da weiß man- Croͤſus,
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zu betteln und zu ſtehlen, und gewaͤhrt noch
uͤberdieß die Befriedigung, keinem Men-
ſchen verbindlich zu ſeyn.“
Lieber Gott! rief ich aus, da weiß man-
cher ſeines Reichthums kein End’, bewacht
einen Schatz, wie der Drach’ in der Fabel,
verſtehts auch wohl eben ſo wenig ihn zu
nutznießbrauchen: und ’n Andrer braver
Kerl muß in Elend ſchmachten. — Herr,
wollen Sie zu mir ziehn? An nothduͤrftigen
Unterhalt ſolls Jhnen nicht fehlen: ich bau
Kartoffeln gnug, Sie damit zu maͤſten.
Oder wollen Sie Recommendation haben?
Jch kenn einen grundreichen Mann, iſt
mein ſehr guter Freund, heißt Dr. Glaſer,
ſeßhaft in der Hennebergiſchen Berg- und
Handelſtadt Suhla, den Sie par renom-
mée wohl kennen werden, beſizt einen un-
geheuren unterirdiſchen Schatz Steinſalz. —
’S iſt ’n Wort! der ſoll Sie veralimentiren.
Waͤr Schand und Suͤnd wenn der reiche
Croͤſus,
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