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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.

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in der bündigsten Schlußfolge, von neuem
bestätiget, sondern auch noch neben her
sehr bequem als ein kompendiöses Titular-
buch zu gebrauchen ist; dieser scharfsinnige
Schriftsteller, Vielwisser, Exulant und
Tischfreund meines Nachbarn des Kam-
merherrn von ** eröfnete die Sitzung mit
einer feierlichen Rede, vom Ursprung phy-
siognomischer Gefühle, aus dem Umfas-
sungsblick des Sehers.

Hierauf brachte der Buchhändler Dods-
ley, weiland Verleger aller confiscabeln
Schriften, der aber seit einigen Jahren in
merklichen Verfall der Nahrung gerathen
und ganz vergessen ist, eine Bill ein, den
Verfasser der Fragmente durch eine Depu-
tation, oder in einer Bittschrift zu ersuchen,
dem zu erwartenden vierten Theile der Frag-
mente, die Physiognomik der bisher noch
unbearbeiteten Theile des menschlichen Kör-
pers, insonderheit eine vollständige Charak-
teristik der Waden, dies reichhaltigern phy-
siognomischen Süjets, als das Studium
der Hände und Handschriften, beyzufügen,
und dadurch den wißbegierigen Hunger vie-
ler Kunstverwandten zu sättigen. Wurde
zweymal verlesen und auf den Tisch gelegt.

Zunächst
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in der buͤndigſten Schlußfolge, von neuem
beſtaͤtiget, ſondern auch noch neben her
ſehr bequem als ein kompendioͤſes Titular-
buch zu gebrauchen iſt; dieſer ſcharfſinnige
Schriftſteller, Vielwiſſer, Exulant und
Tiſchfreund meines Nachbarn des Kam-
merherrn von ** eroͤfnete die Sitzung mit
einer feierlichen Rede, vom Urſprung phy-
ſiognomiſcher Gefuͤhle, aus dem Umfaſ-
ſungsblick des Sehers.

Hierauf brachte der Buchhaͤndler Dods-
ley, weiland Verleger aller confiſcabeln
Schriften, der aber ſeit einigen Jahren in
merklichen Verfall der Nahrung gerathen
und ganz vergeſſen iſt, eine Bill ein, den
Verfaſſer der Fragmente durch eine Depu-
tation, oder in einer Bittſchrift zu erſuchen,
dem zu erwartenden vierten Theile der Frag-
mente, die Phyſiognomik der bisher noch
unbearbeiteten Theile des menſchlichen Koͤr-
pers, inſonderheit eine vollſtaͤndige Charak-
teriſtik der Waden, dies reichhaltigern phy-
ſiognomiſchen Suͤjets, als das Studium
der Haͤnde und Handſchriften, beyzufuͤgen,
und dadurch den wißbegierigen Hunger vie-
ler Kunſtverwandten zu ſaͤttigen. Wurde
zweymal verleſen und auf den Tiſch gelegt.

Zunaͤchſt
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[83/0089] in der buͤndigſten Schlußfolge, von neuem beſtaͤtiget, ſondern auch noch neben her ſehr bequem als ein kompendioͤſes Titular- buch zu gebrauchen iſt; dieſer ſcharfſinnige Schriftſteller, Vielwiſſer, Exulant und Tiſchfreund meines Nachbarn des Kam- merherrn von ** eroͤfnete die Sitzung mit einer feierlichen Rede, vom Urſprung phy- ſiognomiſcher Gefuͤhle, aus dem Umfaſ- ſungsblick des Sehers. Hierauf brachte der Buchhaͤndler Dods- ley, weiland Verleger aller confiſcabeln Schriften, der aber ſeit einigen Jahren in merklichen Verfall der Nahrung gerathen und ganz vergeſſen iſt, eine Bill ein, den Verfaſſer der Fragmente durch eine Depu- tation, oder in einer Bittſchrift zu erſuchen, dem zu erwartenden vierten Theile der Frag- mente, die Phyſiognomik der bisher noch unbearbeiteten Theile des menſchlichen Koͤr- pers, inſonderheit eine vollſtaͤndige Charak- teriſtik der Waden, dies reichhaltigern phy- ſiognomiſchen Suͤjets, als das Studium der Haͤnde und Handſchriften, beyzufuͤgen, und dadurch den wißbegierigen Hunger vie- ler Kunſtverwandten zu ſaͤttigen. Wurde zweymal verleſen und auf den Tiſch gelegt. Zunaͤchſt F 2

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen01_1779/89>, abgerufen am 25.11.2024.