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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.

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spannen, wie sich Physiognomik, Menschen-
kunde und Menschenliebe durcheinander flech-
te, daß der Faden menschlicher Vervollkom-
mung heraus gesponnen werd'; zieht das
ganze Werk auf Muthwillen, und treibt
damit sein Possenspiel, wird aber auch nicht
gesättiget durch Liebe. So weit das Glöß-
lein. Was folgt mag unter der Firma des
Verdeutschers hinlauffen.

Das waren meine Gedanken, als die er-
ste Session unsrer physiognomischen Privat-
akademie, die aber durch thätige Verwen-
dung bemittelter Menschenfreunde, des
nächsten, Wesen, Form und Gestalt eines
öffentlichen Jnstituts erhalten dürfte, auf-
gehoben war. Es kamen, wie es bey dem
ersten Feuer der Unternehmung, und einer
so reichhaltigen Materie nicht wohl anders
seyn konnte, viel wichtige Dinge aufs
Tapet.

Der Exprofessor Wandeler, Verfasser
des unter verdecktem Namen vor kurzem er-
schienenen, ertappten Briefwechsels von der
Zauberey, Schröpferskünsten, Nativität-
stellen, Sympathie und Gespenstern, wel-
ches Kernbuch nicht nur die Wahrheit al-
ler dieser Dinge zur Ehre unsers Zeitalters,

in

ſpannen, wie ſich Phyſiognomik, Menſchen-
kunde und Menſchenliebe durcheinander flech-
te, daß der Faden menſchlicher Vervollkom-
mung heraus geſponnen werd’; zieht das
ganze Werk auf Muthwillen, und treibt
damit ſein Poſſenſpiel, wird aber auch nicht
geſaͤttiget durch Liebe. So weit das Gloͤß-
lein. Was folgt mag unter der Firma des
Verdeutſchers hinlauffen.

Das waren meine Gedanken, als die er-
ſte Seſſion unſrer phyſiognomiſchen Privat-
akademie, die aber durch thaͤtige Verwen-
dung bemittelter Menſchenfreunde, des
naͤchſten, Weſen, Form und Geſtalt eines
oͤffentlichen Jnſtituts erhalten duͤrfte, auf-
gehoben war. Es kamen, wie es bey dem
erſten Feuer der Unternehmung, und einer
ſo reichhaltigen Materie nicht wohl anders
ſeyn konnte, viel wichtige Dinge aufs
Tapet.

Der Exprofeſſor Wandeler, Verfaſſer
des unter verdecktem Namen vor kurzem er-
ſchienenen, ertappten Briefwechſels von der
Zauberey, Schroͤpferskuͤnſten, Nativitaͤt-
ſtellen, Sympathie und Geſpenſtern, wel-
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[82/0088] ſpannen, wie ſich Phyſiognomik, Menſchen- kunde und Menſchenliebe durcheinander flech- te, daß der Faden menſchlicher Vervollkom- mung heraus geſponnen werd’; zieht das ganze Werk auf Muthwillen, und treibt damit ſein Poſſenſpiel, wird aber auch nicht geſaͤttiget durch Liebe. So weit das Gloͤß- lein. Was folgt mag unter der Firma des Verdeutſchers hinlauffen. Das waren meine Gedanken, als die er- ſte Seſſion unſrer phyſiognomiſchen Privat- akademie, die aber durch thaͤtige Verwen- dung bemittelter Menſchenfreunde, des naͤchſten, Weſen, Form und Geſtalt eines oͤffentlichen Jnſtituts erhalten duͤrfte, auf- gehoben war. Es kamen, wie es bey dem erſten Feuer der Unternehmung, und einer ſo reichhaltigen Materie nicht wohl anders ſeyn konnte, viel wichtige Dinge aufs Tapet. Der Exprofeſſor Wandeler, Verfaſſer des unter verdecktem Namen vor kurzem er- ſchienenen, ertappten Briefwechſels von der Zauberey, Schroͤpferskuͤnſten, Nativitaͤt- ſtellen, Sympathie und Geſpenſtern, wel- ches Kernbuch nicht nur die Wahrheit al- ler dieſer Dinge zur Ehre unſers Zeitalters, in

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen01_1779/88>, abgerufen am 22.11.2024.