Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595.Denn solche Gerechtigkeit hat er in der heiligen Tauff durch den Glauben angezogen. Ist von Jugent auff in der reinen Lehr Göttliches Worts vnterwiesen / vnd erzogen worden / daraus er den grundt seines Glaubens dermassen gefasset / das er sich in die jetzt streitende Religions streit zimlich richten können. In seinem Ampt ist er fleissig vnd auffrichtig / vnd diesem gantzen Fürstenthumb ein guter Haushalter vnd nützer Diener gewesen / Wie die jenige wissen / die mit jhm vmbgangen. Hat aber auch sein Creutz vnd wiederwertigkeit gehabt / vnd daraus so viel gelernet / das man sich auff dieser Welt vnbestendige Güter / gunst / pracht / Ehr vnd Herrligkeit nicht / sondern nur allein auff GOtt den HERRN verlassen sol. Vnd ob er wol nicht vermeinet / das jhme sein Ende so nahe sein solte: Jedoch hat er baldt im anfang seiner schwacheit / welche dann von tage zu tage hefftiger worden / sich mit ernst zu GOtt gewendet / Seine Sünde jhm hertzlichen abgebeten / Sein vertrawen auff den HERRN Jesum Christum gesetzt / Allen seinen wiederwertigen verziehen vnd vergeben / Auch seine Haußfraw vnd Kinder zum Gebet vnd gedult ermahnet / sich dem gnedigen willen GOttes Denn solche Gerechtigkeit hat er in der heiligen Tauff durch den Glauben angezogen. Ist von Jugent auff in der reinen Lehr Göttliches Worts vnterwiesen / vnd erzogen worden / daraus er den grundt seines Glaubens dermassen gefasset / das er sich in die jetzt streitende Religions streit zimlich richten können. In seinem Ampt ist er fleissig vnd auffrichtig / vnd diesem gantzen Fürstenthumb ein guter Haushalter vnd nützer Diener gewesen / Wie die jenige wissen / die mit jhm vmbgangen. Hat aber auch sein Creutz vnd wiederwertigkeit gehabt / vnd daraus so viel gelernet / das man sich auff dieser Welt vnbestendige Güter / gunst / pracht / Ehr vnd Herrligkeit nicht / sondern nur allein auff GOtt den HERRN verlassen sol. Vnd ob er wol nicht vermeinet / das jhme sein Ende so nahe sein solte: Jedoch hat er baldt im anfang seiner schwacheit / welche dann von tage zu tage hefftiger worden / sich mit ernst zu GOtt gewendet / Seine Sünde jhm hertzlichen abgebeten / Sein vertrawen auff den HERRN Jesum Christum gesetzt / Allen seinen wiederwertigen verziehen vnd vergeben / Auch seine Haußfraw vnd Kinder zum Gebet vnd gedult ermahnet / sich dem gnedigen willen GOttes <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033"/> Denn solche Gerechtigkeit hat er in der heiligen Tauff durch den Glauben angezogen. Ist von Jugent auff in der reinen Lehr Göttliches Worts vnterwiesen / vnd erzogen worden / daraus er den grundt seines Glaubens dermassen gefasset / das er sich in die jetzt streitende Religions streit zimlich richten können.</p> <p>In seinem Ampt ist er fleissig vnd auffrichtig / vnd diesem gantzen Fürstenthumb ein guter Haushalter vnd nützer Diener gewesen / Wie die jenige wissen / die mit jhm vmbgangen. Hat aber auch sein Creutz vnd wiederwertigkeit gehabt / vnd daraus so viel gelernet / das man sich auff dieser Welt vnbestendige Güter / gunst / pracht / Ehr vnd Herrligkeit nicht / sondern nur allein auff GOtt den HERRN verlassen sol.</p> <p>Vnd ob er wol nicht vermeinet / das jhme sein Ende so nahe sein solte: Jedoch hat er baldt im anfang seiner schwacheit / welche dann von tage zu tage hefftiger worden / sich mit ernst zu GOtt gewendet / Seine Sünde jhm hertzlichen abgebeten / Sein vertrawen auff den HERRN Jesum Christum gesetzt / Allen seinen wiederwertigen verziehen vnd vergeben / Auch seine Haußfraw vnd Kinder zum Gebet vnd gedult ermahnet / sich dem gnedigen willen GOttes </p> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
Denn solche Gerechtigkeit hat er in der heiligen Tauff durch den Glauben angezogen. Ist von Jugent auff in der reinen Lehr Göttliches Worts vnterwiesen / vnd erzogen worden / daraus er den grundt seines Glaubens dermassen gefasset / das er sich in die jetzt streitende Religions streit zimlich richten können.
In seinem Ampt ist er fleissig vnd auffrichtig / vnd diesem gantzen Fürstenthumb ein guter Haushalter vnd nützer Diener gewesen / Wie die jenige wissen / die mit jhm vmbgangen. Hat aber auch sein Creutz vnd wiederwertigkeit gehabt / vnd daraus so viel gelernet / das man sich auff dieser Welt vnbestendige Güter / gunst / pracht / Ehr vnd Herrligkeit nicht / sondern nur allein auff GOtt den HERRN verlassen sol.
Vnd ob er wol nicht vermeinet / das jhme sein Ende so nahe sein solte: Jedoch hat er baldt im anfang seiner schwacheit / welche dann von tage zu tage hefftiger worden / sich mit ernst zu GOtt gewendet / Seine Sünde jhm hertzlichen abgebeten / Sein vertrawen auff den HERRN Jesum Christum gesetzt / Allen seinen wiederwertigen verziehen vnd vergeben / Auch seine Haußfraw vnd Kinder zum Gebet vnd gedult ermahnet / sich dem gnedigen willen GOttes
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Zitationshilfe: | Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1595/33>, abgerufen am 05.07.2024. |