Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595.Hiskia lebte. Do er aber das Haupt legte / vnd sein Gottloser Son Manasse an seine stadt tritt / schicket GOtt die Chaldeer ins Jüdische Land / die Jerusalem einnhamen / vnd hernach gentzlich schleiffeten. So gar viel vnd hoch ist GOtt an frommen Leuten gelegen / das er vmb derselben etzliche willen eines gantzen Landes / voller Gottlosen schonet. Eben wie er auch Gene. 18. zu Abraham sagte / Das er vmb Zehen Gerechter willen / der gantzen Sodomitischen gegend / in welcher viel Tausent böser Buben gewesen / verschonen wolte. Diß wil vns nun GOtt auch erinnern / durch den Tödtlichen abgang so vieler nützer vnd vornehmer Leute / so er ein zeit hero kurtz nach einander aus allen Stenden Deudscher Nation nicht in geringer anzal / hat zu sich genommen. Denn in wenig Jahren haben wir verloren / etliche viel Hohe Personen / vnnd vornehme Heupter oder Seulen des heiligen Römischen Reichs. Wir haben verloren viel treffliche alte Theologen / weise erfahrne Rhäte / Kriegsleute / vnd andere nütze Leute / vnd noch teglich nimpt GOTT fromme Leute hinweg / gros vnd klein / Das ist kein gut Zeichen / Sondern bedeutet vnd bringet mit sich grosse gefahr / vnglück vnd verenderung in Hiskia lebte. Do er aber das Haupt legte / vnd sein Gottloser Son Manasse an seine stadt tritt / schicket GOtt die Chaldeer ins Jüdische Land / die Jerusalem einnhamen / vnd hernach gentzlich schleiffeten. So gar viel vnd hoch ist GOtt an frommen Leuten gelegen / das er vmb derselben etzliche willen eines gantzen Landes / voller Gottlosen schonet. Eben wie er auch Gene. 18. zu Abraham sagte / Das er vmb Zehen Gerechter willen / der gantzen Sodomitischen gegend / in welcher viel Tausent böser Buben gewesen / verschonen wolte. Diß wil vns nun GOtt auch erinnern / durch den Tödtlichen abgang so vieler nützer vnd vornehmer Leute / so er ein zeit hero kurtz nach einander aus allen Stenden Deudscher Nation nicht in geringer anzal / hat zu sich genommen. Denn in wenig Jahren haben wir verloren / etliche viel Hohe Personen / vnnd vornehme Heupter oder Seulen des heiligen Römischen Reichs. Wir haben verloren viel treffliche alte Theologen / weise erfahrne Rhäte / Kriegsleute / vnd andere nütze Leute / vnd noch teglich nimpt GOTT fromme Leute hinweg / gros vnd klein / Das ist kein gut Zeichen / Sondern bedeutet vnd bringet mit sich grosse gefahr / vnglück vnd verenderung in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022"/> Hiskia lebte. Do er aber das Haupt legte / vnd sein Gottloser Son Manasse an seine stadt tritt / schicket GOtt die Chaldeer ins Jüdische Land / die Jerusalem einnhamen / vnd hernach gentzlich schleiffeten.</p> <p>So gar viel vnd hoch ist GOtt an frommen Leuten gelegen / das er vmb derselben etzliche willen eines gantzen Landes / voller Gottlosen schonet. Eben wie er auch Gene. 18. zu Abraham sagte / Das er vmb Zehen Gerechter willen / der gantzen Sodomitischen gegend / in welcher viel Tausent böser Buben gewesen / verschonen wolte.</p> <p>Diß wil vns nun GOtt auch erinnern / durch den Tödtlichen abgang so vieler nützer vnd vornehmer Leute / so er ein zeit hero kurtz nach einander aus allen Stenden Deudscher Nation nicht in geringer anzal / hat zu sich genommen. Denn in wenig Jahren haben wir verloren / etliche viel Hohe Personen / vnnd vornehme Heupter oder Seulen des heiligen Römischen Reichs. Wir haben verloren viel treffliche alte Theologen / weise erfahrne Rhäte / Kriegsleute / vnd andere nütze Leute / vnd noch teglich nimpt GOTT fromme Leute hinweg / gros vnd klein / Das ist kein gut Zeichen / Sondern bedeutet vnd bringet mit sich grosse gefahr / vnglück vnd verenderung in </p> </div> </body> </text> </TEI> [0022]
Hiskia lebte. Do er aber das Haupt legte / vnd sein Gottloser Son Manasse an seine stadt tritt / schicket GOtt die Chaldeer ins Jüdische Land / die Jerusalem einnhamen / vnd hernach gentzlich schleiffeten.
So gar viel vnd hoch ist GOtt an frommen Leuten gelegen / das er vmb derselben etzliche willen eines gantzen Landes / voller Gottlosen schonet. Eben wie er auch Gene. 18. zu Abraham sagte / Das er vmb Zehen Gerechter willen / der gantzen Sodomitischen gegend / in welcher viel Tausent böser Buben gewesen / verschonen wolte.
Diß wil vns nun GOtt auch erinnern / durch den Tödtlichen abgang so vieler nützer vnd vornehmer Leute / so er ein zeit hero kurtz nach einander aus allen Stenden Deudscher Nation nicht in geringer anzal / hat zu sich genommen. Denn in wenig Jahren haben wir verloren / etliche viel Hohe Personen / vnnd vornehme Heupter oder Seulen des heiligen Römischen Reichs. Wir haben verloren viel treffliche alte Theologen / weise erfahrne Rhäte / Kriegsleute / vnd andere nütze Leute / vnd noch teglich nimpt GOTT fromme Leute hinweg / gros vnd klein / Das ist kein gut Zeichen / Sondern bedeutet vnd bringet mit sich grosse gefahr / vnglück vnd verenderung in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |