Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595.Das ist nun des gütigen GOttes weise / das er seine lieben Kinder / so lange sie jhm allhier auff Erden nütze sein / wünderlich wie eine Gluckhenne vnter dem Schatten seiner Flügel bedecket / verbirget sie in seiner Hütten wieder jedermans trotz / vnd errettet sie aus mancher grossen gefahr. Wenn aber die Bosheit der Welt vberhand nimpt / vnd jhn zur Straffe nötiget / nimpt er die seinen gantz vnd gar hinweg: Vnd seind die zeitliche erlösungen / die er den Christen bißweilen in diesem leben erzeiget / nichts anders / als ein Bilde der Geistlichen vnd entlichen Erlösung / do er nach der letzten Bitte des Vater vnsers / die so jhm gefallen / durch ein sanfftes vnd seliges Ende / aus den ruinis vnd vntergang dieser Welt / gnediglich ausführet: In welchen entlich alle Gottlosen werden ewiglich verderben müssen / laut des Spruchs 2. Petr. 2. Der HERR weis die Gottseligen aus der versuchung zuerlösen: Die Vngerechten aber zubehalten / zum Tage des Gerichtes / sie zu peinigen. Darumb sollen wir gerne folgen / wenn vns GOtt von dieser Welt abfordert / vnd wol zu frieden sein / Denn es wird nicht besser / Sondern erger in der Welt: Wir leben in der letzten gefer- Das ist nun des gütigen GOttes weise / das er seine lieben Kinder / so lange sie jhm allhier auff Erden nütze sein / wünderlich wie eine Gluckhenne vnter dem Schatten seiner Flügel bedecket / verbirget sie in seiner Hütten wieder jedermans trotz / vnd errettet sie aus mancher grossen gefahr. Wenn aber die Bosheit der Welt vberhand nimpt / vnd jhn zur Straffe nötiget / nimpt er die seinen gantz vnd gar hinweg: Vnd seind die zeitliche erlösungen / die er den Christen bißweilen in diesem leben erzeiget / nichts anders / als ein Bilde der Geistlichen vnd entlichen Erlösung / do er nach der letzten Bitte des Vater vnsers / die so jhm gefallen / durch ein sanfftes vnd seliges Ende / aus den ruinis vnd vntergang dieser Welt / gnediglich ausführet: In welchen entlich alle Gottlosen werden ewiglich verderben müssen / laut des Spruchs 2. Petr. 2. Der HERR weis die Gottseligen aus der versuchung zuerlösen: Die Vngerechten aber zubehalten / zum Tage des Gerichtes / sie zu peinigen. Darumb sollen wir gerne folgen / wenn vns GOtt von dieser Welt abfordert / vnd wol zu frieden sein / Denn es wird nicht besser / Sondern erger in der Welt: Wir leben in der letzten gefer- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0019"/> <p>Das ist nun des gütigen GOttes weise / das er seine lieben Kinder / so lange sie jhm allhier auff Erden nütze sein / wünderlich wie eine Gluckhenne vnter dem Schatten seiner Flügel bedecket / verbirget sie in seiner Hütten wieder jedermans trotz / vnd errettet sie aus mancher grossen gefahr.</p> <p>Wenn aber die Bosheit der Welt vberhand nimpt / vnd jhn zur Straffe nötiget / nimpt er die seinen gantz vnd gar hinweg: Vnd seind die zeitliche erlösungen / die er den Christen bißweilen in diesem leben erzeiget / nichts anders / als ein Bilde der Geistlichen vnd entlichen Erlösung / do er nach der letzten Bitte des Vater vnsers / die so jhm gefallen / durch ein sanfftes vnd seliges Ende / aus den <hi rendition="#i">ruinis</hi> vnd vntergang dieser Welt / gnediglich ausführet: In welchen entlich alle Gottlosen werden ewiglich verderben müssen / laut des Spruchs 2. Petr. 2. Der HERR weis die Gottseligen aus der versuchung zuerlösen: Die Vngerechten aber zubehalten / zum Tage des Gerichtes / sie zu peinigen.</p> <p>Darumb sollen wir gerne folgen / wenn vns GOtt von dieser Welt abfordert / vnd wol zu frieden sein / Denn es wird nicht besser / Sondern erger in der Welt: Wir leben in der letzten gefer- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0019]
Das ist nun des gütigen GOttes weise / das er seine lieben Kinder / so lange sie jhm allhier auff Erden nütze sein / wünderlich wie eine Gluckhenne vnter dem Schatten seiner Flügel bedecket / verbirget sie in seiner Hütten wieder jedermans trotz / vnd errettet sie aus mancher grossen gefahr.
Wenn aber die Bosheit der Welt vberhand nimpt / vnd jhn zur Straffe nötiget / nimpt er die seinen gantz vnd gar hinweg: Vnd seind die zeitliche erlösungen / die er den Christen bißweilen in diesem leben erzeiget / nichts anders / als ein Bilde der Geistlichen vnd entlichen Erlösung / do er nach der letzten Bitte des Vater vnsers / die so jhm gefallen / durch ein sanfftes vnd seliges Ende / aus den ruinis vnd vntergang dieser Welt / gnediglich ausführet: In welchen entlich alle Gottlosen werden ewiglich verderben müssen / laut des Spruchs 2. Petr. 2. Der HERR weis die Gottseligen aus der versuchung zuerlösen: Die Vngerechten aber zubehalten / zum Tage des Gerichtes / sie zu peinigen.
Darumb sollen wir gerne folgen / wenn vns GOtt von dieser Welt abfordert / vnd wol zu frieden sein / Denn es wird nicht besser / Sondern erger in der Welt: Wir leben in der letzten gefer-
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Zitationshilfe: | Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1595/19>, abgerufen am 05.07.2024. |