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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.

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gelehrten Gesellschaft auch einen Platz angewiesen haben. Ob ich gleich unter so vielen großen berühmten und gelehrten Männern keine bessere Figur spielen werde als der leidige Vetter Eberhard unter den Grandisonen: so werde ich mich doch aufs äußerste bestreben, weil ich der Akademie nicht durch einen berühmten und gelehrten Namen ein Ansehen machen kann, auf eine andere Art etwas zu ihrer Verherrlichung beizutragen. Sie können es glauben, daß es mir ziemlich schwer angekommen ist, bei gesunden Tagen mein Testament zu machen. Dieses stillschweigende Gesetz, das Sie den Mitgliedern der neuen Akademie auferleget haben, hat mir viele Ueberwindung gekostet, ehe ich mich stark genug fühlte es zu erfüllen. Ich will Ihnen nur meine Schwachheit gestehen, ich nahm mir mehr als einmal vor lieber diese Ehre zu entbehren, als mich mit den fürchterlichen Gedanken von Errichtung meines Testamentes zu quälen. Sie wissen, daß es gemeiniglich für ein böses Anzeichen gehalten

gelehrten Gesellschaft auch einen Platz angewiesen haben. Ob ich gleich unter so vielen großen berühmten und gelehrten Männern keine bessere Figur spielen werde als der leidige Vetter Eberhard unter den Grandisonen: so werde ich mich doch aufs äußerste bestreben, weil ich der Akademie nicht durch einen berühmten und gelehrten Namen ein Ansehen machen kann, auf eine andere Art etwas zu ihrer Verherrlichung beizutragen. Sie können es glauben, daß es mir ziemlich schwer angekommen ist, bei gesunden Tagen mein Testament zu machen. Dieses stillschweigende Gesetz, das Sie den Mitgliedern der neuen Akademie auferleget haben, hat mir viele Ueberwindung gekostet, ehe ich mich stark genug fühlte es zu erfüllen. Ich will Ihnen nur meine Schwachheit gestehen, ich nahm mir mehr als einmal vor lieber diese Ehre zu entbehren, als mich mit den fürchterlichen Gedanken von Errichtung meines Testamentes zu quälen. Sie wissen, daß es gemeiniglich für ein böses Anzeichen gehalten

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[140/0142] gelehrten Gesellschaft auch einen Platz angewiesen haben. Ob ich gleich unter so vielen großen berühmten und gelehrten Männern keine bessere Figur spielen werde als der leidige Vetter Eberhard unter den Grandisonen: so werde ich mich doch aufs äußerste bestreben, weil ich der Akademie nicht durch einen berühmten und gelehrten Namen ein Ansehen machen kann, auf eine andere Art etwas zu ihrer Verherrlichung beizutragen. Sie können es glauben, daß es mir ziemlich schwer angekommen ist, bei gesunden Tagen mein Testament zu machen. Dieses stillschweigende Gesetz, das Sie den Mitgliedern der neuen Akademie auferleget haben, hat mir viele Ueberwindung gekostet, ehe ich mich stark genug fühlte es zu erfüllen. Ich will Ihnen nur meine Schwachheit gestehen, ich nahm mir mehr als einmal vor lieber diese Ehre zu entbehren, als mich mit den fürchterlichen Gedanken von Errichtung meines Testamentes zu quälen. Sie wissen, daß es gemeiniglich für ein böses Anzeichen gehalten

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison03_1762/142>, abgerufen am 22.11.2024.