Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.seyn würden, alle Innwohner dieses ganzen Dorfes reichlich davon zu sättigen. Jener Schenktisch zeiget Ihnen einen Vorrath von Weinflaschen, welche von uns kaum in vier Wochen würden können ausgeleeret werden. Tadeln Sie mich nicht wegen einer scheinbaren Ueppigkeit, ehe sie das, was ich zu meiner Rechtfertigung sagen werde, vernommen haben. Der heutige Tag ist in dem neuen Calender mit einem so vortrefflichen Namen bezeichnet, daß ich glaubte, ein Recht zu haben, mir denselben zu einem Festtage zu machen. Lampertus, was für ein nachdrückliches, was für ein schätzbares Wort ist dieses mir, das mich an einen gelehrten, an einen vollkommenen Freund erinnert. Der 17 September wird mir hinführo allemal ein Tag der Freude seyn, wie der Geburtstag meines Gönners und seiner vortrefflichen Gemahlin. Rechtfertigen Sie, hochansehnliche Gesellschaft, meinen Eifer, den Namenstag eines verdienstvollen Mannes, mit dem ich durch das Band der Freundschaft aufs engste verbunden bin, feierlich zu begehen. Es ist seyn würden, alle Innwohner dieses ganzen Dorfes reichlich davon zu sättigen. Jener Schenktisch zeiget Ihnen einen Vorrath von Weinflaschen, welche von uns kaum in vier Wochen würden können ausgeleeret werden. Tadeln Sie mich nicht wegen einer scheinbaren Ueppigkeit, ehe sie das, was ich zu meiner Rechtfertigung sagen werde, vernommen haben. Der heutige Tag ist in dem neuen Calender mit einem so vortrefflichen Namen bezeichnet, daß ich glaubte, ein Recht zu haben, mir denselben zu einem Festtage zu machen. Lampertus, was für ein nachdrückliches, was für ein schätzbares Wort ist dieses mir, das mich an einen gelehrten, an einen vollkommenen Freund erinnert. Der 17 September wird mir hinführo allemal ein Tag der Freude seyn, wie der Geburtstag meines Gönners und seiner vortrefflichen Gemahlin. Rechtfertigen Sie, hochansehnliche Gesellschaft, meinen Eifer, den Namenstag eines verdienstvollen Mannes, mit dem ich durch das Band der Freundschaft aufs engste verbunden bin, feierlich zu begehen. Es ist <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0378" n="363"/> seyn würden, alle Innwohner dieses ganzen Dorfes reichlich davon zu sättigen. Jener Schenktisch zeiget Ihnen einen Vorrath von Weinflaschen, welche von uns kaum in vier Wochen würden können ausgeleeret werden. Tadeln Sie mich nicht wegen einer scheinbaren Ueppigkeit, ehe sie das, was ich zu meiner Rechtfertigung sagen werde, vernommen haben. Der heutige Tag ist in dem neuen Calender mit einem so <choice><sic>vortreffli-</sic><corr>vortrefflichen</corr></choice> Namen bezeichnet, daß ich glaubte, ein Recht zu haben, mir denselben zu einem Festtage zu machen. Lampertus, was für ein nachdrückliches, was für ein schätzbares Wort ist dieses mir, das mich an einen gelehrten, an einen vollkommenen Freund erinnert. Der 17 September wird mir hinführo allemal ein Tag der Freude seyn, wie der Geburtstag meines Gönners und seiner vortrefflichen Gemahlin. Rechtfertigen Sie, hochansehnliche Gesellschaft, meinen Eifer, den Namenstag eines verdienstvollen Mannes, mit dem ich durch das Band der Freundschaft aufs engste verbunden bin, feierlich zu begehen. Es ist </p> </div> </body> </text> </TEI> [363/0378]
seyn würden, alle Innwohner dieses ganzen Dorfes reichlich davon zu sättigen. Jener Schenktisch zeiget Ihnen einen Vorrath von Weinflaschen, welche von uns kaum in vier Wochen würden können ausgeleeret werden. Tadeln Sie mich nicht wegen einer scheinbaren Ueppigkeit, ehe sie das, was ich zu meiner Rechtfertigung sagen werde, vernommen haben. Der heutige Tag ist in dem neuen Calender mit einem so vortrefflichen Namen bezeichnet, daß ich glaubte, ein Recht zu haben, mir denselben zu einem Festtage zu machen. Lampertus, was für ein nachdrückliches, was für ein schätzbares Wort ist dieses mir, das mich an einen gelehrten, an einen vollkommenen Freund erinnert. Der 17 September wird mir hinführo allemal ein Tag der Freude seyn, wie der Geburtstag meines Gönners und seiner vortrefflichen Gemahlin. Rechtfertigen Sie, hochansehnliche Gesellschaft, meinen Eifer, den Namenstag eines verdienstvollen Mannes, mit dem ich durch das Band der Freundschaft aufs engste verbunden bin, feierlich zu begehen. Es ist
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