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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Von den Farben der Gewächsen.
her von der Vermischung des Rothen und heiter-
Grünen/ wie auß dem rothen Presilgen-Safft
das allerschönstes Blau erwachse.

Unter die Würckung dieser Farbe wird gerech-
net/ daß sie das Gesicht stärcket und schärffet/
die Gesicht-Strablen sanfftlich zusammen ziehet/
die Lebens-Geister erquicket; sie erweiteret den
Augen-Sternen nicht zu starck/ und zeihet sie auch
nicht allzusehr zusammen. Die Gesicht-Strahlen
haltet sie zusammen/ weil die Weinbeer-förmige
Haut der Augen mit ihro eine Gleichheit hat/
daher werden des Gesichts Lebens-Geister auch
gestärcket.

Diese Farbe aber ist entweders Himmel-blau/
Aschfarb/ Eisen-grau/ Katz-blau/ Bleich-blau/
Buretschblumen-blau/ Meer-blau/ Türckis-blau/
Kornblumen-blau und Sappheyr-blau.

Das 6. Capitel.
Von denenen Eigenschafften und Al-
teren der Gewächsen.

ES nemmen alle Kräfften und Würckungen ab/
von der so vielfaltig gestalteten/ verdünner-
ten und vermischten Matery derselben/ mit einem
Worte von dem allersubtilesten geistreichen We-
sen derselben/ das man die Quint-Essenz bey den
Scheidkünstleren nennet: dann die Oel-lichten/
Saltzichten und Geistreichen drinnen enthaltnen
Theilen/ erzeigen alle die Kräffte der Kräuteren/

(nach
D

Von den Farben der Gewaͤchſen.
her von der Vermiſchung des Rothen und heiter-
Gruͤnen/ wie auß dem rothen Preſilgen-Safft
das allerſchoͤnſtes Blau erwachſe.

Unter die Wuͤrckung dieſer Farbe wird gerech-
net/ daß ſie das Geſicht ſtaͤrcket und ſchaͤrffet/
die Geſicht-Strablen ſanfftlich zuſammen ziehet/
die Lebens-Geiſter erquicket; ſie erweiteret den
Augen-Sternen nicht zu ſtarck/ und zeihet ſie auch
nicht allzuſehr zuſammen. Die Geſicht-Strahlen
haltet ſie zuſammen/ weil die Weinbeer-foͤrmige
Haut der Augen mit ihro eine Gleichheit hat/
daher werden des Geſichts Lebens-Geiſter auch
geſtaͤrcket.

Dieſe Farbe aber iſt entweders Himmel-blau/
Aſchfarb/ Eiſen-grau/ Katz-blau/ Bleich-blau/
Buretſchblumen-blau/ Meer-blau/ Tuͤrckis-blau/
Kornblumen-blau und Sappheyr-blau.

Das 6. Capitel.
Von denenen Eigenſchafften und Al-
teren der Gewaͤchſen.

ES nem̃en alle Kraͤfften und Wuͤrckungen ab/
von der ſo vielfaltig geſtalteten/ verduͤnner-
ten und vermiſchten Matery derſelben/ mit einem
Worte von dem allerſubtileſten geiſtreichen We-
ſen derſelben/ das man die Quint-Eſſenz bey den
Scheidkuͤnſtleren nennet: dann die Oel-lichten/
Saltzichten und Geiſtreichen drinnen enthaltnen
Theilen/ erzeigen alle die Kraͤffte der Kraͤuteren/

(nach
D
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[49/0081] Von den Farben der Gewaͤchſen. her von der Vermiſchung des Rothen und heiter- Gruͤnen/ wie auß dem rothen Preſilgen-Safft das allerſchoͤnſtes Blau erwachſe. Unter die Wuͤrckung dieſer Farbe wird gerech- net/ daß ſie das Geſicht ſtaͤrcket und ſchaͤrffet/ die Geſicht-Strablen ſanfftlich zuſammen ziehet/ die Lebens-Geiſter erquicket; ſie erweiteret den Augen-Sternen nicht zu ſtarck/ und zeihet ſie auch nicht allzuſehr zuſammen. Die Geſicht-Strahlen haltet ſie zuſammen/ weil die Weinbeer-foͤrmige Haut der Augen mit ihro eine Gleichheit hat/ daher werden des Geſichts Lebens-Geiſter auch geſtaͤrcket. Dieſe Farbe aber iſt entweders Himmel-blau/ Aſchfarb/ Eiſen-grau/ Katz-blau/ Bleich-blau/ Buretſchblumen-blau/ Meer-blau/ Tuͤrckis-blau/ Kornblumen-blau und Sappheyr-blau. Das 6. Capitel. Von denenen Eigenſchafften und Al- teren der Gewaͤchſen. ES nem̃en alle Kraͤfften und Wuͤrckungen ab/ von der ſo vielfaltig geſtalteten/ verduͤnner- ten und vermiſchten Matery derſelben/ mit einem Worte von dem allerſubtileſten geiſtreichen We- ſen derſelben/ das man die Quint-Eſſenz bey den Scheidkuͤnſtleren nennet: dann die Oel-lichten/ Saltzichten und Geiſtreichen drinnen enthaltnen Theilen/ erzeigen alle die Kraͤffte der Kraͤuteren/ (nach D

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/81>, abgerufen am 23.11.2024.