Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.Von den Farben der Gewächsen. nach dem das durchscheinende Heitere von demDuncklen oder Schatten viel oder wenig ver- dunckelt wird. Es sind aber die Farben überflüssiger in den Es kan diese Ungleichheit/ und grosse Viele Diese unterschiedliche Vorgestaltung des Weil der Schwebel und das flüchtig Saltz das C 5
Von den Farben der Gewaͤchſen. nach dem das durchſcheinende Heitere von demDuncklen oder Schatten viel oder wenig ver- dunckelt wird. Es ſind aber die Farben uͤberfluͤſſiger in den Es kan dieſe Ungleichheit/ und groſſe Viele Dieſe unterſchiedliche Vorgeſtaltung des Weil der Schwebel und das fluͤchtig Saltz das C 5
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Von den Farben der Gewaͤchſen.
nach dem das durchſcheinende Heitere von dem
Duncklen oder Schatten viel oder wenig ver-
dunckelt wird.
Es ſind aber die Farben uͤberfluͤſſiger in den
Blumen der Gewaͤchſen/ als in denen Kraͤu-
teren; weil in ihren Flaͤchen ſich eine gewiſſere
und ordenlichere Schickung befindet/ durch wel-
che die Wiederprellung der Liecht-Strahlen ge-
gen Augen uns ein ſolcher Eintruck gegeben wird/
daß ſagen koͤnnen/ der erblikt Coͤrper ſeye weiß/
roth gelb/ gruͤn oder einer anderen Farbe.
Es kan dieſe Ungleichheit/ und groſſe Viele
des kleinen Schatten-Wercks/ in Betrachtung
des Liechts/ ſicherlich und wuͤrcklich in denen
kaum empfindlichen Sonnen-Staͤublein auf
den Flaͤchen der Gewaͤchſen und Blumen ent-
ſtehen/ obwol ein bloſſes Aug nichts dergleichen
erblicket/ es ſeye dann/ daß man gute Ver-
groͤſſerungs-Glaͤſſer darzu brauche
Dieſe unterſchiedliche Vorgeſtaltung des
Liechts/ erwachſet auch auß denen Einduͤmp-
fungen/ Verſtrupfungen/ Durchloͤcherungen/
Spaltungen/ Hoͤhlen und Durchſchnite der
Flaͤchen/ obſchon die Coͤrper aͤuſſerlich dem Auge
ſchoͤn glatt vorkommen/ und keine Ungleichheit
der Flaͤche verſpuͤret wird/ wie an dem mannig-
farbigen Marmor zu gewahren.
Weil der Schwebel und das fluͤchtig Saltz
in denen Blumen nach der Hoͤhe getrieben/ und
da gleichſam in ſeiner Vollkommenheit außge-
breitet wird/ ſo ſind die oberſten Blaͤtter und
das
C 5
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