Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von den Kräuteren im Herbstmonat.
bedecket sind. Die Blätter entspringen gegen
einander hinüber an Zohl-langen Stielen/ in
fünff Finger gleichsam getheilet/ wie die Feig-
bohnen-Blätter oder Fünffingerkraut/ die sind
auch an dem Rande durchauß gleich gantz. Er
bringet seinen roth-braunen Blust gleich wie an
einem Aehren wie der Lavander/ darauß dann viel
Kernlein Dieses Blümlein stehet in Herrn D.
Lavaters Garten.

Seine Kernlein ermärmen/ tröcknen/ zer-
theilen anbey auch mächtiglich/ beförderen Mo-
nat-Reinigung/ dämmet die Venerischen Be-
gierden/ und verminderet den Saamen.

[Abbildung] Vitis Vinifera,
Die Weinräbe.

Endlich ist die Weinräbe jederman bekant/ sie
ist zwar in der Zeitigung das letste Gewächs des
Jahrs/ aber sie behaltet wegen Lustbarkeit und

Nutz-

Von den Kraͤuteren im Herbſtmonat.
bedecket ſind. Die Blaͤtter entſpringen gegen
einander hinuͤber an Zohl-langen Stielen/ in
fuͤnff Finger gleichſam getheilet/ wie die Feig-
bohnen-Blaͤtter oder Fuͤnffingerkraut/ die ſind
auch an dem Rande durchauß gleich gantz. Er
bringet ſeinen roth-braunen Bluſt gleich wie an
einem Aehren wie der Lavander/ darauß dann viel
Kernlein Dieſes Bluͤmlein ſtehet in Herꝛn D.
Lavaters Garten.

Seine Kernlein ermaͤrmen/ troͤcknen/ zer-
theilen anbey auch maͤchtiglich/ befoͤrderen Mo-
nat-Reinigung/ daͤmmet die Veneriſchen Be-
gierden/ und verminderet den Saamen.

[Abbildung] Vitis Vinifera,
Die Weinraͤbe.

Endlich iſt die Weinraͤbe jederman bekant/ ſie
iſt zwar in der Zeitigung das letſte Gewaͤchs des
Jahrs/ aber ſie behaltet wegen Luſtbarkeit und

Nutz-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0479" n="447"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren im Herb&#x017F;tmonat.</hi></fw><lb/>
bedecket &#x017F;ind. Die Bla&#x0364;tter ent&#x017F;pringen gegen<lb/>
einander hinu&#x0364;ber an Zohl-langen Stielen/ in<lb/>
fu&#x0364;nff Finger gleich&#x017F;am getheilet/ wie die Feig-<lb/>
bohnen-Bla&#x0364;tter oder Fu&#x0364;nffingerkraut/ die &#x017F;ind<lb/>
auch an dem Rande durchauß gleich gantz. Er<lb/>
bringet &#x017F;einen roth-braunen Blu&#x017F;t gleich wie an<lb/>
einem Aehren wie der Lavander/ darauß dann viel<lb/>
Kernlein Die&#x017F;es Blu&#x0364;mlein &#x017F;tehet in Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">D.</hi><lb/>
Lavaters Garten.</p><lb/>
            <p>Seine Kernlein erma&#x0364;rmen/ tro&#x0364;cknen/ zer-<lb/>
theilen anbey auch ma&#x0364;chtiglich/ befo&#x0364;rderen Mo-<lb/>
nat-Reinigung/ da&#x0364;mmet die Veneri&#x017F;chen Be-<lb/>
gierden/ und verminderet den Saamen.</p><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Vitis Vinifera,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Die Weinra&#x0364;be.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Endlich i&#x017F;t die Weinra&#x0364;be jederman bekant/ &#x017F;ie<lb/>
i&#x017F;t zwar in der Zeitigung das let&#x017F;te Gewa&#x0364;chs des<lb/>
Jahrs/ aber &#x017F;ie behaltet wegen Lu&#x017F;tbarkeit und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Nutz-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[447/0479] Von den Kraͤuteren im Herbſtmonat. bedecket ſind. Die Blaͤtter entſpringen gegen einander hinuͤber an Zohl-langen Stielen/ in fuͤnff Finger gleichſam getheilet/ wie die Feig- bohnen-Blaͤtter oder Fuͤnffingerkraut/ die ſind auch an dem Rande durchauß gleich gantz. Er bringet ſeinen roth-braunen Bluſt gleich wie an einem Aehren wie der Lavander/ darauß dann viel Kernlein Dieſes Bluͤmlein ſtehet in Herꝛn D. Lavaters Garten. Seine Kernlein ermaͤrmen/ troͤcknen/ zer- theilen anbey auch maͤchtiglich/ befoͤrderen Mo- nat-Reinigung/ daͤmmet die Veneriſchen Be- gierden/ und verminderet den Saamen. [Abbildung Vitis Vinifera, Die Weinraͤbe. ] Endlich iſt die Weinraͤbe jederman bekant/ ſie iſt zwar in der Zeitigung das letſte Gewaͤchs des Jahrs/ aber ſie behaltet wegen Luſtbarkeit und Nutz-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/479
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/479>, abgerufen am 05.12.2024.