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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Von den Kräuteren im Augstmonat
einem Saamen-Träublein behänget ist/ gleich
dem Trauben-Kraut. Es wird auf den Glar-
ner- und Toggenburger-Alpen und anderwerts
mehr gesamlet.

Das gantz Gewächs ist ein fürtreffliches Mit-
tel die Wunden zusammen zu heilen/ die Brüche
und Karnöfel zu curiren/ sonderlich der kleinen
Kinderen/ wann das darvon abgesottnes Tranck
gebraucht wird. Es dienet auch wider die rothe
Ruhr.

M.
Malus aurantia, Pommenrantzen-
Baume.

Dieser ist viel grösser als der Zitronen-Baum/
hat eine grüne Rinden/ spreitet sich in viel Aeste
auß/ daran spitzige Blätter hangen/ die stäts
grün sind. Der Blust so wol als die Frucht rie-
chen lieblich/ der Blust ist weiß/ und innwen-
dig mit vielen Gold-färblichten Zäseren besetzet/
die zu ausserst auf braun-roth zicken. Die Frucht
ist Scheiben-rund/ ein wenig geruntzelt/ und mit
einer löcherigen gelben und bitteren Schelfen be-
zogen/ die aber innwendig weiß und mit einem
säurlichten Fleische erfüllet ist. Dieser Baum
stehet auch in Herrn D. Lavaters Garten zu sehen.

Diese Pommerantzen-Aepfel haben einen sau-
en Wein-Geschmack/ doch sind sie an Krafft
chwächer als die Zitronen/ ihre Schelfen aber
hitziger/ man gebraucht sich deren in dem Bauch-
wehe und in dem Grimmen/ das von den Blä-

sten

Von den Kraͤuteren im Augſtmonat
einem Saamen-Traͤublein behaͤnget iſt/ gleich
dem Trauben-Kraut. Es wird auf den Glar-
ner- und Toggenburger-Alpen und anderwerts
mehr geſamlet.

Das gantz Gewaͤchs iſt ein fuͤrtreffliches Mit-
tel die Wunden zuſammen zu heilen/ die Bruͤche
und Karnoͤfel zu curiren/ ſonderlich der kleinen
Kinderen/ wann das darvon abgeſottnes Tranck
gebraucht wird. Es dienet auch wider die rothe
Ruhr.

M.
Malus aurantia, Pommenrantzen-
Baume.

Dieſer iſt viel groͤſſer als der Zitronen-Baum/
hat eine gruͤne Rinden/ ſpreitet ſich in viel Aeſte
auß/ daran ſpitzige Blaͤtter hangen/ die ſtaͤts
gruͤn ſind. Der Bluſt ſo wol als die Frucht rie-
chen lieblich/ der Bluſt iſt weiß/ und iñwen-
dig mit vielen Gold-faͤrblichten Zaͤſeren beſetzet/
die zu auſſerſt auf braun-roth zicken. Die Frucht
iſt Scheiben-rund/ ein wenig geruntzelt/ und mit
einer loͤcherigen gelben und bitteren Schelfen be-
zogen/ die aber innwendig weiß und mit einem
ſaͤurlichten Fleiſche erfuͤllet iſt. Dieſer Baum
ſtehet auch in Herꝛn D. Lavaters Garten zu ſehen.

Dieſe Pommerantzen-Aepfel haben einen ſau-
en Wein-Geſchmack/ doch ſind ſie an Krafft
chwaͤcher als die Zitronen/ ihre Schelfen aber
hitziger/ man gebraucht ſich deren in dem Bauch-
wehe und in dem Grimmen/ das von den Blaͤ-

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[411/0443] Von den Kraͤuteren im Augſtmonat einem Saamen-Traͤublein behaͤnget iſt/ gleich dem Trauben-Kraut. Es wird auf den Glar- ner- und Toggenburger-Alpen und anderwerts mehr geſamlet. Das gantz Gewaͤchs iſt ein fuͤrtreffliches Mit- tel die Wunden zuſammen zu heilen/ die Bruͤche und Karnoͤfel zu curiren/ ſonderlich der kleinen Kinderen/ wann das darvon abgeſottnes Tranck gebraucht wird. Es dienet auch wider die rothe Ruhr. M. Malus aurantia, Pommenrantzen- Baume. Dieſer iſt viel groͤſſer als der Zitronen-Baum/ hat eine gruͤne Rinden/ ſpreitet ſich in viel Aeſte auß/ daran ſpitzige Blaͤtter hangen/ die ſtaͤts gruͤn ſind. Der Bluſt ſo wol als die Frucht rie- chen lieblich/ der Bluſt iſt weiß/ und iñwen- dig mit vielen Gold-faͤrblichten Zaͤſeren beſetzet/ die zu auſſerſt auf braun-roth zicken. Die Frucht iſt Scheiben-rund/ ein wenig geruntzelt/ und mit einer loͤcherigen gelben und bitteren Schelfen be- zogen/ die aber innwendig weiß und mit einem ſaͤurlichten Fleiſche erfuͤllet iſt. Dieſer Baum ſtehet auch in Herꝛn D. Lavaters Garten zu ſehen. Dieſe Pommerantzen-Aepfel haben einen ſau- en Wein-Geſchmack/ doch ſind ſie an Krafft chwaͤcher als die Zitronen/ ihre Schelfen aber hitziger/ man gebraucht ſich deren in dem Bauch- wehe und in dem Grimmen/ das von den Blaͤ- ſten

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/443>, abgerufen am 13.11.2024.