Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.Das 11. Capitel. führet die undäulichen Schleime auß/ heilet dasGrimmen/ den Husten und die Engbrüstigkeit/ wird auch gebraucht wider die abscheuliche Unrei- nigkeit/ die von der Geilheit ihren Ursprung und von den Franzosen den Nammen hat. Sie wi- derstehet auch der Pest/ und so man die von aus- sen Pflasterweise überlegt/ reiniget und heilet sie die Wunden. Pisum hortense majus, Erbsen/ Käfen. Diese werden in den Gärten gezüchtet. Plantago aquatica latifolia, Wasser- Wägerich. Dessen Wurtzel ist zaserig/ der Stängel gestrei- Es kühlet und tröcknet/ und hat doch um et- An-
Das 11. Capitel. fuͤhret die undaͤulichen Schleime auß/ heilet dasGrimmen/ den Huſten und die Engbruͤſtigkeit/ wird auch gebraucht wider die abſcheuliche Unrei- nigkeit/ die von der Geilheit ihren Urſprung und von den Franzoſen den Nammen hat. Sie wi- derſtehet auch der Peſt/ und ſo man die von auſ- ſen Pflaſterweiſe uͤberlegt/ reiniget und heilet ſie die Wunden. Piſum hortenſe majus, Erbſen/ Kaͤfen. Dieſe werden in den Gaͤrten gezuͤchtet. Plantago aquatica latifolia, Waſſer- Waͤgerich. Deſſen Wurtzel iſt zaſerig/ der Staͤngel geſtrei- Es kuͤhlet und troͤcknet/ und hat doch um et- An-
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Das 11. Capitel.
fuͤhret die undaͤulichen Schleime auß/ heilet das
Grimmen/ den Huſten und die Engbruͤſtigkeit/
wird auch gebraucht wider die abſcheuliche Unrei-
nigkeit/ die von der Geilheit ihren Urſprung und
von den Franzoſen den Nammen hat. Sie wi-
derſtehet auch der Peſt/ und ſo man die von auſ-
ſen Pflaſterweiſe uͤberlegt/ reiniget und heilet ſie
die Wunden.
Piſum hortenſe majus, Erbſen/ Kaͤfen.
Dieſe werden in den Gaͤrten gezuͤchtet.
Plantago aquatica latifolia, Waſſer-
Waͤgerich.
Deſſen Wurtzel iſt zaſerig/ der Staͤngel geſtrei-
met und eckicht/ eine Ellen hoch/ von denen rings-
her andere Nebenſchoſſe aufſproſſen/ auß denen
wider andere geſtreimete Zweiglein entſpringen/
darauf zu aͤuſſerſt dreyblaͤttige heiterbraune
Bluͤmlein wachſen/ unter jedem Bluͤmlein aber
befinden noch ſo viel kleinere gruͤne Blaͤttlein/ und
von Mitten herauß gehen je ſechs krautfarbe Zaͤ-
ſerlein. Des Waſſerwegerichs Blaͤtter ſind laͤn-
ger/ ſpitzig/ und mit Nerfen durchzogen/ eines
bitterlichten Geſchmacks. Seine Auf kunft iſt an
den Seen und an den Randen der Baͤchleinen.
Es kuͤhlet und troͤcknet/ und hat doch um et-
was eine ſcharffe Krafft zu zertheilen. Es dienet
wider das Herabfallen des Zaͤpfleins und den Vor-
fahl des Leibs/ es milteret die Haubtſchmertzen/
die von Hitze herkommen. Nach Schwenckfelds
An-
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