Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Kräuteren im Mertzen.
[Abbildung] Viola Martia pu-
pureo flore sim-
plici,

Blaue zahme
Mertzenvio-
len.

Es wachsen auß zäserichter vielgetheilter Wur-
zel um etwas ablang-ronde/ gekerfete/ an langen
Stihlen hangende Blätter zuerst herfür/ zwü-
schen denen dann auch noch andere Stielein auß
der Wurtzel außschiessen/ deren jedes ein Blüm-
lein traget/ das blaupurpurfarb/ einen lieblichen
Geruch gibet; hat fünf kleine Blättlein/ mit hin-
den abhangendem Spörlein/ wann das samt den
Blättleinen abgefallen/ entstehen auß der Wur-
zel andere Stilein/ daran Köpflein aufschiessen/
die sich in drey Schöttlein zertheilen/ und mit klei-
nem rondem Saamen angefüllet sind.

Diese Viole wachset in rauchen schattichten Or-
then und Dornbüschen Anfangs Merzens und
Aprelens.

Die Blätter haben einen fetten/ ölichten/
wässerigen Krautgeschmack/ daher kühlen und
feuchten sie an und erweichen.

Diß
G 2
Von den Kraͤuteren im Mertzen.
[Abbildung] Viola Martia pu-
pureo flore ſim-
plici,

Blaue zahme
Mertzenvio-
len.

Es wachſen auß zaͤſerichter vielgetheilter Wur-
zel um etwas ablang-ronde/ gekerfete/ an langen
Stihlen hangende Blaͤtter zuerſt herfuͤr/ zwuͤ-
ſchen denen dann auch noch andere Stielein auß
der Wurtzel außſchieſſen/ deren jedes ein Bluͤm-
lein traget/ das blaupurpurfarb/ einen lieblichen
Geruch gibet; hat fuͤnf kleine Blaͤttlein/ mit hin-
den abhangendem Spoͤrlein/ wann das ſamt den
Blaͤttleinen abgefallen/ entſtehen auß der Wur-
zel andere Stilein/ daran Koͤpflein aufſchieſſen/
die ſich in drey Schoͤttlein zertheilen/ und mit klei-
nem rondem Saamen angefuͤllet ſind.

Dieſe Viole wachſet in rauchen ſchattichten Or-
then und Dornbuͤſchen Anfangs Merzens und
Aprelens.

Die Blaͤtter haben einen fetten/ oͤlichten/
waͤſſerigen Krautgeſchmack/ daher kuͤhlen und
feuchten ſie an und erweichen.

Diß
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0131" n="99"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren im Mertzen.</hi> </fw><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Viola Martia pu-<lb/>
pureo flore &#x017F;im-<lb/>
plici,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Blaue zahme<lb/>
Mertzenvio-<lb/>
len.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Es wach&#x017F;en auß za&#x0364;&#x017F;erichter vielgetheilter Wur-<lb/>
zel um etwas ablang-ronde/ gekerfete/ an langen<lb/>
Stihlen hangende Bla&#x0364;tter zuer&#x017F;t herfu&#x0364;r/ zwu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;chen denen dann auch noch andere Stielein auß<lb/>
der Wurtzel auß&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ deren jedes ein Blu&#x0364;m-<lb/>
lein traget/ das blaupurpurfarb/ einen lieblichen<lb/>
Geruch gibet; hat fu&#x0364;nf kleine Bla&#x0364;ttlein/ mit hin-<lb/>
den abhangendem Spo&#x0364;rlein/ wann das &#x017F;amt den<lb/>
Bla&#x0364;ttleinen abgefallen/ ent&#x017F;tehen auß der Wur-<lb/>
zel andere Stilein/ daran Ko&#x0364;pflein auf&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
die &#x017F;ich in drey Scho&#x0364;ttlein zertheilen/ und mit klei-<lb/>
nem rondem Saamen angefu&#x0364;llet &#x017F;ind.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Viole wach&#x017F;et in rauchen &#x017F;chattichten Or-<lb/>
then und Dornbu&#x0364;&#x017F;chen Anfangs Merzens und<lb/>
Aprelens.</p><lb/>
            <p>Die Bla&#x0364;tter haben einen fetten/ o&#x0364;lichten/<lb/>
wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erigen Krautge&#x017F;chmack/ daher ku&#x0364;hlen und<lb/>
feuchten &#x017F;ie an und erweichen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Diß</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0131] Von den Kraͤuteren im Mertzen. [Abbildung Viola Martia pu- pureo flore ſim- plici, Blaue zahme Mertzenvio- len. ] Es wachſen auß zaͤſerichter vielgetheilter Wur- zel um etwas ablang-ronde/ gekerfete/ an langen Stihlen hangende Blaͤtter zuerſt herfuͤr/ zwuͤ- ſchen denen dann auch noch andere Stielein auß der Wurtzel außſchieſſen/ deren jedes ein Bluͤm- lein traget/ das blaupurpurfarb/ einen lieblichen Geruch gibet; hat fuͤnf kleine Blaͤttlein/ mit hin- den abhangendem Spoͤrlein/ wann das ſamt den Blaͤttleinen abgefallen/ entſtehen auß der Wur- zel andere Stilein/ daran Koͤpflein aufſchieſſen/ die ſich in drey Schoͤttlein zertheilen/ und mit klei- nem rondem Saamen angefuͤllet ſind. Dieſe Viole wachſet in rauchen ſchattichten Or- then und Dornbuͤſchen Anfangs Merzens und Aprelens. Die Blaͤtter haben einen fetten/ oͤlichten/ waͤſſerigen Krautgeſchmack/ daher kuͤhlen und feuchten ſie an und erweichen. Diß G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/131
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/131>, abgerufen am 05.12.2024.