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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Das 8. Capitel.
rothe/ ablange/ gar wol riechende Fäden oder
Blättlein darzwischen schimmeren.

Sie wachset in den Gärten/ und wird auch in
den Felderen/ sonderlich von den Hungaren ge-
bauet. Sie blühet von dem Meyen an biß in den
Heumonat. Wir haben aber dene hiehar versetzet/
weil auch in den Gärten zur Frühlings-Zeit blü-
hender Saffran gefunden wird.

Seine Krafft ist zu öffnen und zu vertheilen/
das Hertz zu stercken/ das Blut zu reinigen/ al-
lerley Gattung Gifft zu vertreiben/ den Auß-
wurff zu beförderen/ den Harn und die Monat-
blum der Weiberen fortzuführen. Allzuviel Saff-
ran brauchen/ so wol als stets daran zu riechen
verursachet Hauptschmertzen. Auch bringet den
Tod/ wann man 2. Quintlein schwer von der
Saffran-Zwiebelen einnimmet.

I.
[Abbildung] Fumaria bulbosa ra-
dice cava major.

Hohlwurtzel/ oder
Taubenkropff/ der

auf einer Kolbenwur-
zel aufwach-
set.

Das 8. Capitel.
rothe/ ablange/ gar wol riechende Faͤden oder
Blaͤttlein darzwiſchen ſchimmeren.

Sie wachſet in den Gaͤrten/ und wird auch in
den Felderen/ ſonderlich von den Hungaren ge-
bauet. Sie bluͤhet von dem Meyen an biß in den
Heumonat. Wir haben aber dene hiehar verſetzet/
weil auch in den Gaͤrten zur Fruͤhlings-Zeit bluͤ-
hender Saffran gefunden wird.

Seine Krafft iſt zu oͤffnen und zu vertheilen/
das Hertz zu ſtercken/ das Blut zu reinigen/ al-
lerley Gattung Gifft zu vertreiben/ den Auß-
wurff zu befoͤrderen/ den Harn und die Monat-
blum der Weiberen fortzufuͤhren. Allzuviel Saff-
ran brauchen/ ſo wol als ſtets daran zu riechen
verurſachet Hauptſchmertzen. Auch bringet den
Tod/ wann man 2. Quintlein ſchwer von der
Saffran-Zwiebelen einnimmet.

I.
[Abbildung] Fumaria bulboſa ra-
dice cava major.

Hohlwurtzel/ oder
Taubenkropff/ der

auf einer Kolbenwur-
zel aufwach-
ſet.

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[82/0114] Das 8. Capitel. rothe/ ablange/ gar wol riechende Faͤden oder Blaͤttlein darzwiſchen ſchimmeren. Sie wachſet in den Gaͤrten/ und wird auch in den Felderen/ ſonderlich von den Hungaren ge- bauet. Sie bluͤhet von dem Meyen an biß in den Heumonat. Wir haben aber dene hiehar verſetzet/ weil auch in den Gaͤrten zur Fruͤhlings-Zeit bluͤ- hender Saffran gefunden wird. Seine Krafft iſt zu oͤffnen und zu vertheilen/ das Hertz zu ſtercken/ das Blut zu reinigen/ al- lerley Gattung Gifft zu vertreiben/ den Auß- wurff zu befoͤrderen/ den Harn und die Monat- blum der Weiberen fortzufuͤhren. Allzuviel Saff- ran brauchen/ ſo wol als ſtets daran zu riechen verurſachet Hauptſchmertzen. Auch bringet den Tod/ wann man 2. Quintlein ſchwer von der Saffran-Zwiebelen einnimmet. I. [Abbildung Fumaria bulboſa ra- dice cava major. Hohlwurtzel/ oder Taubenkropff/ der auf einer Kolbenwur- zel aufwach- ſet. ]

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/114>, abgerufen am 23.11.2024.