Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Kräuteren im Mertzen.
[Abbildung] Bellis sylvestris
minor.

Kleine Wald-
maßlieben/ Gänß-
blümlein.

Diese Blume wachset von einer zaserichten
Wurtzel auf/ spreitet ihre grüne/ feißlichte/ et-
was haarige/ auß einem langen Halse sich allge-
mach in die Breite außdähnende/ an dem Rande
gekrinnete (gekerfte) Blätter auß der Erde in der
Rönde außtrucket viel kleine Stiele in herfür/ auf
deren jedem ein Blümlein sitzet/ welches seine
weisse oder Leib-farbe Blättlein in der Rönde
rings um einen gelben Kopff/ gleich als um einen
Mitteltupff herumschwinget.

Sie wachset in den Wiesen und hin und wie-
der an sumpfichten feuchten Orthen zur Fiühlings-
Zeit.

Sie ist sehr kräfftig die Wunden zu heilen. Sie
hat einen scharfflichten Gewürtz-Geschmack/ ist
etwas ölicht und durchtringend wegen ihrer zar-

ten
E 5
Von den Kraͤuteren im Mertzen.
[Abbildung] Bellis ſylveſtris
minor.

Kleine Wald-
maßlieben/ Gaͤnß-
bluͤmlein.

Dieſe Blume wachſet von einer zaſerichten
Wurtzel auf/ ſpreitet ihre gruͤne/ feißlichte/ et-
was haarige/ auß einem langen Halſe ſich allge-
mach in die Breite außdaͤhnende/ an dem Rande
gekrinnete (gekerfte) Blaͤtter auß der Erde in der
Roͤnde außtrucket viel kleine Stiele in herfuͤr/ auf
deren jedem ein Bluͤmlein ſitzet/ welches ſeine
weiſſe oder Leib-farbe Blaͤttlein in der Roͤnde
rings um einen gelben Kopff/ gleich als um einen
Mitteltupff herumſchwinget.

Sie wachſet in den Wieſen und hin und wie-
der an ſumpfichten feuchten Orthen zur Fiuͤhlings-
Zeit.

Sie iſt ſehr kraͤfftig die Wunden zu heilen. Sie
hat einen ſcharfflichten Gewuͤrtz-Geſchmack/ iſt
etwas oͤlicht und durchtringend wegen ihrer zar-

ten
E 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0105" n="73"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren im Mertzen.</hi> </fw><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Bellis &#x017F;ylve&#x017F;tris<lb/>
minor.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Kleine Wald-<lb/>
maßlieben/ Ga&#x0364;nß-<lb/>
blu&#x0364;mlein.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Die&#x017F;e Blume wach&#x017F;et von einer za&#x017F;erichten<lb/>
Wurtzel auf/ &#x017F;preitet ihre gru&#x0364;ne/ feißlichte/ et-<lb/>
was haarige/ auß einem langen Hal&#x017F;e &#x017F;ich allge-<lb/>
mach in die Breite außda&#x0364;hnende/ an dem Rande<lb/>
gekrinnete (gekerfte) Bla&#x0364;tter auß der Erde in der<lb/>
Ro&#x0364;nde außtrucket viel kleine Stiele in herfu&#x0364;r/ auf<lb/>
deren jedem ein Blu&#x0364;mlein &#x017F;itzet/ welches &#x017F;eine<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e oder Leib-farbe Bla&#x0364;ttlein in der Ro&#x0364;nde<lb/>
rings um einen gelben Kopff/ gleich als um einen<lb/>
Mitteltupff herum&#x017F;chwinget.</p><lb/>
            <p>Sie wach&#x017F;et in den Wie&#x017F;en und hin und wie-<lb/>
der an &#x017F;umpfichten feuchten Orthen zur Fiu&#x0364;hlings-<lb/>
Zeit.</p><lb/>
            <p>Sie i&#x017F;t &#x017F;ehr kra&#x0364;fftig die Wunden zu heilen. Sie<lb/>
hat einen &#x017F;charfflichten Gewu&#x0364;rtz-Ge&#x017F;chmack/ i&#x017F;t<lb/>
etwas o&#x0364;licht und durchtringend wegen ihrer zar-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0105] Von den Kraͤuteren im Mertzen. [Abbildung Bellis ſylveſtris minor. Kleine Wald- maßlieben/ Gaͤnß- bluͤmlein. ] Dieſe Blume wachſet von einer zaſerichten Wurtzel auf/ ſpreitet ihre gruͤne/ feißlichte/ et- was haarige/ auß einem langen Halſe ſich allge- mach in die Breite außdaͤhnende/ an dem Rande gekrinnete (gekerfte) Blaͤtter auß der Erde in der Roͤnde außtrucket viel kleine Stiele in herfuͤr/ auf deren jedem ein Bluͤmlein ſitzet/ welches ſeine weiſſe oder Leib-farbe Blaͤttlein in der Roͤnde rings um einen gelben Kopff/ gleich als um einen Mitteltupff herumſchwinget. Sie wachſet in den Wieſen und hin und wie- der an ſumpfichten feuchten Orthen zur Fiuͤhlings- Zeit. Sie iſt ſehr kraͤfftig die Wunden zu heilen. Sie hat einen ſcharfflichten Gewuͤrtz-Geſchmack/ iſt etwas oͤlicht und durchtringend wegen ihrer zar- ten E 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/105
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/105>, abgerufen am 05.12.2024.