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Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898.

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auf 533. Die fremden Arbeiter haben sich also weit
über das doppelte, die Stationen weit über das vier-
fache vermehrt. Die Zahl der einheimischen ordinierten
Prediger war von 49 auf 135, die der nichtordinierten
Helfer von 137 auf 410, die Zahl der theologischen
Schüler von 71 in sieben Schulen auf 287 in 14
Schulen, die der Sonntagsschüler und -Schülerinnen von
2540 auf 21597 gestiegen. Die Zahl der Schüler und
Schülerinnen in Tagesschulen betrug 10297. Die
Summe der Beiträge zur Selbstunterhaltung stieg von
12046,48 Yen auf 53503,13 Yen. Die Zahl der er-
wachsenen Christen aber war von 4367 auf 28977 an-
geschwollen. Die Zahl der Christen hat sich also in 7
Jahren beinahe versiebenfacht. Die höchste Ziffer der
Bekehrungen erreichte das Jahr 1888 mit 6959 Er-
wachsenentaufen d. h. mit rund 2600 Seelen mehr, als
die ganze Missionsernte von 1859 bis 1882 betragen
hatte. Die Führung hatten die Kumiai Kyokwai
(Kongreg.) und die Nippon Christo Ichi Kyokwai
(Presbyt.). Steht die letztere an Zahl der Mitglieder
obenan, so wird sie doch in fast allem andern von der
ersteren um etwas überragt. Doch sind die Erfolge
fast gleichmäßig allen Gesellschaften zu teil geworden,
nicht zum wenigsten auch der deutsch-schweizerischen
Mission, welche, obwohl an Zahl der Arbeitskräfte
verschwindend klein, sich doch eine angesehene Stellung
bei den Missionaren wie bei den Japanern zu schaffen
verstanden hatte. Die Mitgliederzahl der von dem
Verein begründeten Fukiu Fukuin Kyokwai (Allgemeine
Evang. Kirche), zu welcher sich außer der Hongoge-
meinde noch zwei kleine Gemeinden in dem Stadtteil
Shiba und dem Dorfe Hoden gesellt hatten, die zuvor

auf 533. Die fremden Arbeiter haben ſich alſo weit
über das doppelte, die Stationen weit über das vier-
fache vermehrt. Die Zahl der einheimiſchen ordinierten
Prediger war von 49 auf 135, die der nichtordinierten
Helfer von 137 auf 410, die Zahl der theologiſchen
Schüler von 71 in ſieben Schulen auf 287 in 14
Schulen, die der Sonntagsſchüler und -Schülerinnen von
2540 auf 21597 geſtiegen. Die Zahl der Schüler und
Schülerinnen in Tagesſchulen betrug 10297. Die
Summe der Beiträge zur Selbſtunterhaltung ſtieg von
12046,48 Yen auf 53503,13 Yen. Die Zahl der er-
wachſenen Chriſten aber war von 4367 auf 28977 an-
geſchwollen. Die Zahl der Chriſten hat ſich alſo in 7
Jahren beinahe verſiebenfacht. Die höchſte Ziffer der
Bekehrungen erreichte das Jahr 1888 mit 6959 Er-
wachſenentaufen d. h. mit rund 2600 Seelen mehr, als
die ganze Miſſionsernte von 1859 bis 1882 betragen
hatte. Die Führung hatten die Kumiai Kyokwai
(Kongreg.) und die Nippon Chriſto Ichi Kyokwai
(Presbyt.). Steht die letztere an Zahl der Mitglieder
obenan, ſo wird ſie doch in faſt allem andern von der
erſteren um etwas überragt. Doch ſind die Erfolge
faſt gleichmäßig allen Geſellſchaften zu teil geworden,
nicht zum wenigſten auch der deutſch-ſchweizeriſchen
Miſſion, welche, obwohl an Zahl der Arbeitskräfte
verſchwindend klein, ſich doch eine angeſehene Stellung
bei den Miſſionaren wie bei den Japanern zu ſchaffen
verſtanden hatte. Die Mitgliederzahl der von dem
Verein begründeten Fukiu Fukuin Kyokwai (Allgemeine
Evang. Kirche), zu welcher ſich außer der Hongoge-
meinde noch zwei kleine Gemeinden in dem Stadtteil
Shiba und dem Dorfe Hōden geſellt hatten, die zuvor

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[284/0298] auf 533. Die fremden Arbeiter haben ſich alſo weit über das doppelte, die Stationen weit über das vier- fache vermehrt. Die Zahl der einheimiſchen ordinierten Prediger war von 49 auf 135, die der nichtordinierten Helfer von 137 auf 410, die Zahl der theologiſchen Schüler von 71 in ſieben Schulen auf 287 in 14 Schulen, die der Sonntagsſchüler und -Schülerinnen von 2540 auf 21597 geſtiegen. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen in Tagesſchulen betrug 10297. Die Summe der Beiträge zur Selbſtunterhaltung ſtieg von 12046,48 Yen auf 53503,13 Yen. Die Zahl der er- wachſenen Chriſten aber war von 4367 auf 28977 an- geſchwollen. Die Zahl der Chriſten hat ſich alſo in 7 Jahren beinahe verſiebenfacht. Die höchſte Ziffer der Bekehrungen erreichte das Jahr 1888 mit 6959 Er- wachſenentaufen d. h. mit rund 2600 Seelen mehr, als die ganze Miſſionsernte von 1859 bis 1882 betragen hatte. Die Führung hatten die Kumiai Kyokwai (Kongreg.) und die Nippon Chriſto Ichi Kyokwai (Presbyt.). Steht die letztere an Zahl der Mitglieder obenan, ſo wird ſie doch in faſt allem andern von der erſteren um etwas überragt. Doch ſind die Erfolge faſt gleichmäßig allen Geſellſchaften zu teil geworden, nicht zum wenigſten auch der deutſch-ſchweizeriſchen Miſſion, welche, obwohl an Zahl der Arbeitskräfte verſchwindend klein, ſich doch eine angeſehene Stellung bei den Miſſionaren wie bei den Japanern zu ſchaffen verſtanden hatte. Die Mitgliederzahl der von dem Verein begründeten Fukiu Fukuin Kyokwai (Allgemeine Evang. Kirche), zu welcher ſich außer der Hongoge- meinde noch zwei kleine Gemeinden in dem Stadtteil Shiba und dem Dorfe Hōden geſellt hatten, die zuvor

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Zitationshilfe: Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/munzinger_japaner_1898/298>, abgerufen am 23.11.2024.