besuchen und es ihm in Gegenwart von Zeugen sagen zu dürfen. Wenn ichs ihm selbst sagte, setzte er hinzu, so würde es doch den meisten Eindruck auf ihn machen, und sein Zustand beunruhigt mich zu sehr, als daß ich nicht alles mögliche zur Verbesserung desselben beytragen sollte. --
Vierzehende Unterredung, den 26sten März.
Jch wünschte sehr, sagte er bey meiner Ankunft, mit den Geschäfften, die ich itzt habe, und die uns an der ordentlichen Fortsetzung unsrer Unterredungen und mich am Lesen hindern, bald fertig zu seyn. Jch weiß, ich habe alle meine Zeit zu den weit wichtigern Angele- genheiten meiner Seele hoch nöthig. Jch habe aber doch nun den Leß vollendet, und diesem Buche habe ich viel zu danken. Jch bin dadurch über die historische Glaub- würdigkeit der Wunder zu noch mehrerer Gewißheit ge- bracht, und weiß mir nun auch die Wahrheit des Chri- stenthums aus den Weißagungen Christi zu beweisen. Das Buch ist mit großer Gründlichkeit geschrieben. Die Deutschen thun sich itzt in solchen Schriften recht hervor. Jch sagte ihm, daß wir noch ein solches vortreffliches Original, nemlich des Herrn D. Nösselt Vertheidigung der christlichen Religion hätten, welches er auch noch, wenn ihm nicht die Zeit dazu zu kurz würde, mit großem Nutzen würde lesen können.
Jn den Propheten des alten Testaments finde ich viele Weißagungen, fuhr er fort, die nicht Christum, sondern ganze Völker, auch heidnische, angehen. Kann man darthun, daß diese auch erfüllt worden sind? Von sehr vielen, antwortete ich, giebt uns die Geschichte Beweise ihrer bewundernswürdigen Erfüllung. So z. Ex. verkündigten Jesaias und Jeremias die Eroberung
Baby-
beſuchen und es ihm in Gegenwart von Zeugen ſagen zu duͤrfen. Wenn ichs ihm ſelbſt ſagte, ſetzte er hinzu, ſo wuͤrde es doch den meiſten Eindruck auf ihn machen, und ſein Zuſtand beunruhigt mich zu ſehr, als daß ich nicht alles moͤgliche zur Verbeſſerung deſſelben beytragen ſollte. —
Vierzehende Unterredung, den 26ſten Maͤrz.
Jch wuͤnſchte ſehr, ſagte er bey meiner Ankunft, mit den Geſchaͤfften, die ich itzt habe, und die uns an der ordentlichen Fortſetzung unſrer Unterredungen und mich am Leſen hindern, bald fertig zu ſeyn. Jch weiß, ich habe alle meine Zeit zu den weit wichtigern Angele- genheiten meiner Seele hoch noͤthig. Jch habe aber doch nun den Leß vollendet, und dieſem Buche habe ich viel zu danken. Jch bin dadurch uͤber die hiſtoriſche Glaub- wuͤrdigkeit der Wunder zu noch mehrerer Gewißheit ge- bracht, und weiß mir nun auch die Wahrheit des Chri- ſtenthums aus den Weißagungen Chriſti zu beweiſen. Das Buch iſt mit großer Gruͤndlichkeit geſchrieben. Die Deutſchen thun ſich itzt in ſolchen Schriften recht hervor. Jch ſagte ihm, daß wir noch ein ſolches vortreffliches Original, nemlich des Herrn D. Noͤſſelt Vertheidigung der chriſtlichen Religion haͤtten, welches er auch noch, wenn ihm nicht die Zeit dazu zu kurz wuͤrde, mit großem Nutzen wuͤrde leſen koͤnnen.
Jn den Propheten des alten Teſtaments finde ich viele Weißagungen, fuhr er fort, die nicht Chriſtum, ſondern ganze Voͤlker, auch heidniſche, angehen. Kann man darthun, daß dieſe auch erfuͤllt worden ſind? Von ſehr vielen, antwortete ich, giebt uns die Geſchichte Beweiſe ihrer bewundernswuͤrdigen Erfuͤllung. So z. Ex. verkuͤndigten Jeſaias und Jeremias die Eroberung
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beſuchen und es ihm in Gegenwart von Zeugen ſagen zu
duͤrfen. Wenn ichs ihm ſelbſt ſagte, ſetzte er hinzu, ſo
wuͤrde es doch den meiſten Eindruck auf ihn machen,
und ſein Zuſtand beunruhigt mich zu ſehr, als daß ich
nicht alles moͤgliche zur Verbeſſerung deſſelben beytragen
ſollte. —
Vierzehende Unterredung, den 26ſten Maͤrz.
Jch wuͤnſchte ſehr, ſagte er bey meiner Ankunft, mit
den Geſchaͤfften, die ich itzt habe, und die uns an
der ordentlichen Fortſetzung unſrer Unterredungen und
mich am Leſen hindern, bald fertig zu ſeyn. Jch weiß,
ich habe alle meine Zeit zu den weit wichtigern Angele-
genheiten meiner Seele hoch noͤthig. Jch habe aber doch
nun den Leß vollendet, und dieſem Buche habe ich viel
zu danken. Jch bin dadurch uͤber die hiſtoriſche Glaub-
wuͤrdigkeit der Wunder zu noch mehrerer Gewißheit ge-
bracht, und weiß mir nun auch die Wahrheit des Chri-
ſtenthums aus den Weißagungen Chriſti zu beweiſen.
Das Buch iſt mit großer Gruͤndlichkeit geſchrieben. Die
Deutſchen thun ſich itzt in ſolchen Schriften recht hervor.
Jch ſagte ihm, daß wir noch ein ſolches vortreffliches
Original, nemlich des Herrn D. Noͤſſelt Vertheidigung
der chriſtlichen Religion haͤtten, welches er auch noch,
wenn ihm nicht die Zeit dazu zu kurz wuͤrde, mit großem
Nutzen wuͤrde leſen koͤnnen.
Jn den Propheten des alten Teſtaments finde ich
viele Weißagungen, fuhr er fort, die nicht Chriſtum,
ſondern ganze Voͤlker, auch heidniſche, angehen. Kann
man darthun, daß dieſe auch erfuͤllt worden ſind? Von
ſehr vielen, antwortete ich, giebt uns die Geſchichte
Beweiſe ihrer bewundernswuͤrdigen Erfuͤllung. So z.
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Münter, Balthasar: Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen [...] Johann Friederich Struensee. Kopenhagen, 1772, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muenter_bekehren_1772/146>, abgerufen am 03.03.2025.
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