Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.

Bild:
<< vorherige Seite

Beunruhigung, bald Unwillen ausdrückte, schob er mancherlei Fragen nach Comtoirs-Angelegenheiten ein, die Albus zu besorgen gehabt hatte, und schien sich mit der Vorsicht eines Geschäfts-Mannes auf den Fall vorzubereiten, daß der Arzt dem Kranken das Mitreisen nicht gestatten könnte.

Diese Mühe war vergeblich gewesen. Der Arzt kam, und fand kein Bedenken gegen die kurze Fahrt von 2 Meilen, da Ferdinands Schwäche nichts, als die Folge einer langen lethargischen Ohnmacht wäre. Auf Marianens Gesicht, von welchem bis dahin der Ausdruck der Unruhe nicht gewichen war, glänzte die Freude. Sobald der Arzt sich entfernt hatte (sehr zufrieden, wie es schien, mit dem Honorar, welches Herr Brand auf ein leise in sein Ohr gesprochenes Wort Ferdinands ihm mit schicklicher Verbergung eingehändiget

Beunruhigung, bald Unwillen ausdrückte, schob er mancherlei Fragen nach Comtoirs-Angelegenheiten ein, die Albus zu besorgen gehabt hatte, und schien sich mit der Vorsicht eines Geschäfts-Mannes auf den Fall vorzubereiten, daß der Arzt dem Kranken das Mitreisen nicht gestatten könnte.

Diese Mühe war vergeblich gewesen. Der Arzt kam, und fand kein Bedenken gegen die kurze Fahrt von 2 Meilen, da Ferdinands Schwäche nichts, als die Folge einer langen lethargischen Ohnmacht wäre. Auf Marianens Gesicht, von welchem bis dahin der Ausdruck der Unruhe nicht gewichen war, glänzte die Freude. Sobald der Arzt sich entfernt hatte (sehr zufrieden, wie es schien, mit dem Honorar, welches Herr Brand auf ein leise in sein Ohr gesprochenes Wort Ferdinands ihm mit schicklicher Verbergung eingehändiget

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0073" n="53"/>
Beunruhigung, bald Unwillen ausdrückte, schob er mancherlei Fragen nach Comtoirs-Angelegenheiten ein, die Albus zu besorgen gehabt hatte, und schien sich mit der Vorsicht eines Geschäfts-Mannes auf den Fall vorzubereiten, daß der Arzt dem Kranken das Mitreisen nicht gestatten könnte.</p>
          <p>Diese Mühe war vergeblich gewesen. Der Arzt kam, und fand kein Bedenken gegen die kurze Fahrt von 2 Meilen, da Ferdinands Schwäche nichts, als die Folge einer langen lethargischen Ohnmacht wäre. Auf Marianens Gesicht, von welchem bis dahin der Ausdruck der Unruhe nicht gewichen war, glänzte die Freude. Sobald der Arzt sich entfernt hatte (sehr zufrieden, wie es schien, mit dem Honorar, welches Herr Brand auf ein leise in sein Ohr gesprochenes Wort Ferdinands ihm mit schicklicher Verbergung eingehändiget
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0073] Beunruhigung, bald Unwillen ausdrückte, schob er mancherlei Fragen nach Comtoirs-Angelegenheiten ein, die Albus zu besorgen gehabt hatte, und schien sich mit der Vorsicht eines Geschäfts-Mannes auf den Fall vorzubereiten, daß der Arzt dem Kranken das Mitreisen nicht gestatten könnte. Diese Mühe war vergeblich gewesen. Der Arzt kam, und fand kein Bedenken gegen die kurze Fahrt von 2 Meilen, da Ferdinands Schwäche nichts, als die Folge einer langen lethargischen Ohnmacht wäre. Auf Marianens Gesicht, von welchem bis dahin der Ausdruck der Unruhe nicht gewichen war, glänzte die Freude. Sobald der Arzt sich entfernt hatte (sehr zufrieden, wie es schien, mit dem Honorar, welches Herr Brand auf ein leise in sein Ohr gesprochenes Wort Ferdinands ihm mit schicklicher Verbergung eingehändiget

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-02T10:45:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
GDZ Göttingen: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-02T10:45:31Z)
UB Leipzig: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 38-0-637:15785; Bilder 0107 bis 0110) (2013-01-02T10:45:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-02T10:45:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/73
Zitationshilfe: Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/73>, abgerufen am 24.11.2024.